Lage
Sanierung Rummelsburger See

Gesamtes Sanierungsgebiet Rummelsburger See
Bild: SenStadtWohn, Dirk Laubner, 2019
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Zahlen und Daten
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Berlin – Lichtenberg und Friedrichshain-Kreuzberg
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Sanierungsfläche
Ufernaher Gewässerstreifen (3,4 ha entspricht ca. 7 % der Seefläche)
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Kernleistung
Entnahme von hochbelastetem Sediment
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Ergänzende Leistungen
- Drei Testfelder (0,12 ha entspricht 4 % vom Sanierungsbereich)
- Bauzeitlicher Spundwandverbau (275 m)
- Abdeckung mit mineralischem Substrat
- Lokale Schilfanpflanzung
- Pflanzung von Bäumen und Vogelschutzhecken
Infomaterial
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Flyer: Sanierung Rummelsburger See: Information für Interessierte
PDF-Dokument (2.3 MB)
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Postkarte: Sanierung Rummelsburger See
PDF-Dokument (2.5 MB)
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März/April 2021: Information für See-Nutzende
PDF-Dokument (6.4 MB)
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Januar 2020: Information Sanierung Rummelsburger See
PDF-Dokument (515.5 kB)
Rückblick
Sanierung Rummelsburger See - Informationsveranstaltung 18.03.2021

Formate: video/youtube
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Kurzbeschreibung des Videos
Der Rummelsburger See ist ein 45 Hektar großer seenartiger Seitenarm der Spree in den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Lichtenberg. Am nordwestlichen Ende des Sees befindet sich die drei Hektar große Schadensanierungsfläche.
Die Sedimente der Schadensanierungsfläche sind mit Schadstoffen, insbesondere Mineralölkohlenwasserstoffen, Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen und Schwermetallen der industriellen Nutzung des Umfeldes aus dem 19. und 20. Jahrhundert belastet.
Die Sanierung soll durch das Entfernen der stark belasteten Sedimente und das Abdecken der verbleibenden, aber nur schwach oder unbelasteten Sedimente auf der Schadensanierungsfläche erfolgen.
Ziel der Maßnahme ist die ordnungsbehördlich angeforderte Gefahrenabwehr.
Herausgeberin: Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
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Weitere Informationen zur Auftaktveranstaltung
Ein digitales Teams-Event mit insgesamt 22 Personen aus 15 Vereinen, Behörden und Unternehmen als Multiplikatoren fand am 18. März 2021 von 16:30 bis 18:15 Uhr statt.
Ziel der Veranstaltung war die Vorstellung der anstehenden Vorbereitungs- und geplanten Sanierungsarbeiten im Rummelsburger See.
Nach der Präsentation durch die Senatsverwaltung zur Sanierung stellten die Teilnehmenden noch eine Reihe von Fragen zu den Hintergründen der Sanierung, dem Prozess und den konkreten Arbeitsschritten.
- Die Senatsverwaltung erläuterte auf Nachfrage, die Festlegung des Sanierungsgebietes durch Untersuchungen seit den 90er Jahren sowie die Abgrenzung gegenüber dem Uferbereich und der weiteren Wasserflächen. Darüber hinaus stellte sie klar, dass derzeit nur Aussagen zu den Sanierungsgebieten möglich sind, die Beurteilung des Zustands und damit eine Aussage zu einer möglichen zukünftigen Sanierung der weiteren Seeflächen ist damit nicht verbunden.
- Die Dauer des Prozesses kann aufgrund des aktuellen Planungsstands sowie der fortwährend notwendigen Anmeldung von finanziellen Mitteln nicht benannt werden, erklärten die Referenten zu den Fragen der Teilnehmenden. Sie ergänzten, dass sie sich bei allen Teilschritten mit den beiden betroffenen Bezirken abstimmen werden und auch die Seenutzenden sowie die Anrainer kontinuierlich informieren werden, so dass geeignete Lösungen für alle Beteiligten gefunden werden können. Fragen zum Umgang mit den Seenutzenden wurden für die Weitergabe an die zuständigen Behörden mitgenommen.
- Bei den Arbeitsschritten wurden Themen der Spundwandsetzung, des Bauablaufs, der Wiederherstellung der Uferbereiche und der weiteren Begleitung nach dem Ende der Arbeiten nachgefragt. Die Senatsverwaltung sagte dazu, dass die Spundwände der heutigen Uferlinie folgen werden. Die weitere Verwendung der Spundwände und die Gestaltung des Ufers wird erst im weiteren Prozess geklärt werden. Auch die thermische Verwertung der entnommenen Sedimente wurde angesprochen.
- Der Bauablauf werde die Wegeführung im Uferbereich nur durch temporäre Tunnel zeitweise begrenzt werden, sagten die Vertreter der Senatsverwaltung. Sie fügten an, dass sie auch auf dem Wasser nur begrenzte Flächen für die Zufahrtswege benötigen, die erst bei der Sanierung ausgetonnt werden müssen.
Fragen und Antworten - Allgemein & Fragen und Antworten der Bürgerinformation vom 22. Juli 2021 und 10. Juni 2022
Zeitplan des Projekts
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Wann soll die Sanierung fertiggestellt werden?
Das Einbringen der Spundwände soll bis Mitte 2022 erfolgen. Auf Basis der kommenden Planungen und finanziell verfügbaren Mittel wird das weitere Vorgehen bestimmt.
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Warum muss die Sanierung jetzt durchgeführt werden?
Seit den 1990er Jahren fanden kontinuierlich Arbeiten zur Sanierung des Sees statt. Als nächster Abschnitt steht nun das Westufer an. Die Maßnahme dient der Gefahrenabwehr.
Sanierungsgebiet
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Welche Schadstoffbelastungen sind im restlichen See zu erwarten?
Die Maßnahme basiert auf der Anforderung der Wasserbehörde und ist auf den 3,4 Hektar großen Bereich bezogen. Damit ist keine Aussage zu den anderen Teilen des Sees verbunden.
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Wie wurde der Bereich von der Wasserbehörde festgelegt?
Landseitig bildet die Uferlinie den Abschluss des Gewässers und ist zuständigkeitshalber Projektgrenze. Die Abgrenzung im Wasser erfolgte entlang der baupraktisch sinnvollen geraden Linie, die eine Wassertiefe von mindestens zwei Metern ermöglicht.
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Welche Bereiche des Sees werden aufgrund der Maßnahme gesperrt werden?
Neben Sanierungsfläche wird eine Fahrrinne in der Mitte des Sees und ein Logistikraum zum An-und Abtransport sowie ggf. zum Aufbereiten der Sedimente benötigt. Die Größe der Sperrflächen hängt vom Logistikkonzept ab und ist Teil der laufenden Planung.
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Werden im Anschluss an die Maßnahme erneut Boote auf dem See ankern dürfen?
Diese Entscheidung liegt bei den zuständigen Behörden und kann im Projekt nicht bestimmt werden.
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Wird man im Anschluss an die Sanierung im See angeln können?
Mit der Sanierung ist keine konkrete zukünftige Nutzung verbunden, sie dient vielmehr der Gefahrenabwehr. Fragen zum Angeln und ausgewiesene Angelstandorte erfahren Sie vom Fischereiamt.
Verfahren der Sanierung
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Wie viele Vorleistungen zur eigentlichen Sanierung werden notwendig sein?
Der eigentlichen Sanierung sollen keine weiteren, umfangreichen Vorleistungen vor der eigentlichen Sanierung vorausgehen.
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Wie wird das kontaminierte Material deponiert werden?
Die entnommenen Stoffe sollen nicht deponiert werden, sondern durch geeignete Verfahren u.a. die Bodenwäsche aufbereitet bzw. wenn dies nicht möglich ist, thermisch verwertet werden.
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Wie kann ausgeschlossen werden, dass nach dem Ende der Sanierung eine erneute Kontamination der Flächen durch Gefahrenstoffe in anderen Teilen des Sees erfolgt?
Bestandteil der laufenden Planung ist es eine erneute Kontamination durch die angrenzenden Seeflächen zu verhindern. Dazu werden geeignete Absperrungen nötig. Dennoch kann eine erneute Kontamination der Flächen nicht ausgeschlossen werden. Der Anteil ist im Verhältnis zur aktuellen allerdings deutlich geringer und gefährdet nicht den Erfolg der Sanierung.
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Ist es möglich, dass durch die Arbeiten eine Verschlechterung der Situation im See entstehen kann?
Die Maßnahme ist so geplant, dass es zu keiner Verschlechterung der Situation kommt. Kurzzeitig können, während der Entnahmearbeiten, Schadstoffe im Sanierungsgebiet aufgewirbelt werden. Ziel der laufenden Planung ist es, ein Verteilen der aufgewirbelten Schadstoffe durch geeignete Absperrungen zu verhindern.
Finanzierung
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Ist die Finanzierung sichergestellt?
Die finanziellen Mittel werden über die Beantragung alle zwei Jahre gesichert. Die Höhe der finanziell zu Verfügung stehenden Mittel beeinflusst den Ablauf.
Spundwandsetzung
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Soll das Ufer durch die Spundwände begradigt werden?
Insgesamt soll die Spundwandsetzung der bisherigen Uferlinie folgen. Die Spundwände werden nach den Arbeiten wieder entfernt.
Umwelt und Naturschutz
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Weshalb wurden am westlichen Seeufer Bäume gefällt?
Die ufernahen Bäume wurden gefällt, um einen Verbau (Spundwand) als temporäre Sicherung des Ufergeländes herstellen zu können.
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Gibt es bereits ein Konzept für die anschließende, ökologische Gestaltung der Uferbereiche?
Im Zuge der Schadensanierung ist das lokale Anpflanzen von Schilf geplant. Lage und Ausdehnung sind Gegenstand der laufenden Planung. Auch die Geländeprofilierung unter Wasser wird im Zuge dieser Planung bestimmt. Soweit Dritte (u.a. Bezirksämter oder die Wasserstraßenschifffahrtsverwaltung des Bundes) ökologische Maßnahmen beabsichtigen, werden diese in der Sanierungsplanung berücksichtigt.
Immissionen
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Wird es im Rahmen der Arbeiten zu Lärmbelästigungen kommen?
Es wird zu ähnlichen Immissionen wie bei anderen Baustellen kommen.
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Bei den Arbeiten an den Testfeldern konnte man immer wieder eine Geruchsbelästigung wahrnehmen, wird dies bei der anstehenden Sanierung wieder der Fall sein?
Im Rahmen der Bauarbeiten können wieder Gerüche entstehen. Mögliche Gerüche werden kontinuierlich erfasst, so dass Gefährdungssituationen schnell erkannt werden können. Bei zu hohen Immissionen werden die Arbeiten unterbrochen.
Dialog
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Sind weitere Behörden und Organisationen in das Verfahren eingebunden?
Die Maßnahme finden im Austausch mit den beteiligten Behörden, Firmen und Organisationen im Bereich des Sees statt.
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Wird es eine Beteiligung an den Renaturierungsmaßnahmen geben?
Die Wiederherstellung des Ufers wird erst im weiteren Verfahren ein Thema werden.
Weitere Seebereiche
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Gibt es ein Sanierungskonzept für die weiteren, ebenfalls belasteten Bereiche des Sees?
Dies ist nicht Teil des derzeitigen Projekts.
Kontakt
Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz
Abteilung Tiefbau