Richtig Heizen mit Holz

Holzscheite brennen im Kamin. Holzverbrennung

Auch ein guter Kaminofen kann viele Schadstoffe freisetzen, wenn er falsch beheizt wird. Der richtige Betrieb des Kaminofens ist wichtig für eine saubere und damit umweltverträgliche Verbrennung. Das kann spürbar dazu beitragen die gesundheitlichen Folgen zu minimieren. Zudem wird der Geldbeutel geschont, da durch einen optimalen Verbrennungsprozess auch eine effektive Wärmenutzung erreicht wird. So können ca. 10 % Scheitholz eingespart werden. Wenn Sie mit Holz heizen, sollten Sie folgende Punkte beachten:

Ofenführerschein

Trockenes Holz verwenden

Der Wirkungsgrad bei der Verbrennung von feuchtem Holz ist nicht nur schlechter, auch werden wesentlich mehr Schadstoffe emittiert. Zudem werden dabei der Kamin und der Schornstein verrußt. Der Feuchtegehalt sollte daher höchstens 20 % betragen. Der ideale Feuchtegehalt für eine optimale Verbrennung beträgt 12-15 % und wird bei optimaler Lagerung im Freien nach etwa einem Jahr erreicht. Der Lagerort sollte gut belüftet, möglichst sonnig und vor Regen geschützt sein.

Wer sichergehen möchte, kann die Holzfeuchte mit Holzfeuchtemessgeräten leicht überprüfen.

Nur naturbelassenes, nachhaltiges Holz verwenden

Mit Holzschutzmittel behandeltes Holz, bestrichenes, lackiertes Holz sowie Sperrholz, Faserplatten oder sonst verleimtes Holz erzeugen zusätzliche giftige Verbrennungsprodukte.

Der Ofen darf nicht als Müllverbrennungsanlage benutzt werden, da dies zu gravierenden Umweltbelastungen führt. Beim Öffnen der Ofenklappe die können die Giftstoffe auch in die Innenräume gelangen! Der Einsatz nicht zulässiger Brennstoffe kann zudem hohe Geldstrafen nach sich ziehen.

Umweltzeichen (z. B. Forest Stewardship Council (FSC)) gewährleisten beim Kauf, dass das Holz aus nachhaltiger Holzwirtschaft kommt.

Von Oben anzünden und richtig stapeln

Die Holzscheite sollten kreuzweise zu einem Turm aufgeschichtet werden. Dabei kommen die großen Scheite nach unten. Zwischen den Holzscheiten sollte genügend Luft zum Zirkulieren bleiben. Ein geeigneter Anzünder wird mittig platziert. Hier empfehlen sich Öko-Anzünder aus Naturholz und pflanzlichem Wachs. Zeitungen eignen sich nicht als Anzünder, da bei der Verbrennung von Druckertinte weitere Schadstoffe entstehen.

Die Schornsteinfeger-Innung empfiehlt die Anzünder zusammen mit den Anzündhölzern auf die Holzscheite zu legen und von oben anzünden, damit die entstehenden Gase von unten durch die Flammen aufsteigen und verbrennen. Diese Methode dauert zwar etwas länger als das Anzünden von unten, es werden aber deutlich weniger Schadstoffe freigesetzt.

Anpassung der Luft- und Brennstoffzufuhr

Beim Anzünden die Primär- und Sekundärluftzufuhr maximal öffnen. Erst wenn das Feuer gut brennt, kann die Sauerstoffzufuhr verringert werden. Verfügt der Ofen über eine automatische Verbrennungsluftsteuerung bietet diese den Vorteil, dass sich die Luftzufuhr selbstständig optimal an die wechselnden Prozessbedingungen anpasst.

Mit dem Nachlegen sollten Sie warten, bis die sichtbaren gelben Flammen kurz vorm Erlöschen sind und noch ausreichend Glut vorhanden ist. Beim Nachlegen von Brennstoff bitte die empfohlene Mengenangabe des Herstellers beachten.

Regelmäßige Wartung

Eine regelmäßige Wartung des Kaminofens durch einen Fachbetrieb ist sinnvoll, um den Ofen in einem technisch einwandfreien Zustand und die Partikelbelastung dauerhaft klein zu halten.

Weiterführende externe Informationen

Anschaffung eines Kaminofens

Wenn möglich, sollte aufgrund der damit verbundenen Luftverunreinigung auf die Anschaffung eines Kamins verzichtet werden. Auch aus Klimaschutzgründen ist die Verbrennung von Holz nicht ratsam. Zwar gilt der Brennstoff Holz allgemein noch als nachhaltig und klimaneutral, weil das einmal verbrannte Holz rechnerisch wieder nachwächst. Dieser Prozess dauert bei Harthölzern jedoch mindestens 60 bis 80 Jahre, in der die Waldflächen als CO2-Speicher zunächst fehlen. Außerdem entstehen bei der Holzverbrennung auch schwarze Rußpartikel, die durch die Sonneneinstrahlung erwärmt werden und so die Atmosphäre zusätzlich aufheizen.

Bei der Anschaffung eines Ofens sollte der Kamin einen schadstoffarmen Betrieb aufweisen. Bei einer CE-Zertifizierung ist gewährleistet, dass der Ofen die gesetzlich vorgeschriebenen europäischen Schadstoffgrenzwerte einhält. Nach der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV) beträgt der gesetzliche Emissionsgrenzwert für Partikel 40 mg/m3.

Lassen Sie sich die richtige Handhabung des Ofens von Ihrem Fachmann zeigen, um ihn sauber und holzsparend betreiben zu können.

Blauer Engel

Achten Sie auf eine Zertifizierung mit Umweltzeichen

Es gibt jedoch Kaminöfen, die besonderes sauber sind. Geräte, die das Umweltzeichen Blauer Engel tragen, müssen deutlich strengere Grenzwerte einhalten als gesetzlich vorgeschrieben. Nur Geräte, die während einer anspruchsvollen Prüfprozedur einen Partikelmassewert von 15 mg/m3 einhalten, werden zertifiziert. Sie zeichnen sich gegenüber konventionellen Kaminöfen durch zusätzliche Abscheidetechniken, Katalysatoren und automatisierte Luftregelung aus. Messungen des Deutschen Biomassezentrums (DBFZ) belegen eine Minderung der Partikelanzahl von 97 %.

Ein weiteres Umweltzeichen wird durch den TÜV Süd vergeben. Im Vergleich zu gesetzlichen Standardvorgaben werden auch hier Kaminöfen ausgezeichnet, die ein verbessertes Emissionsverhalten im Praxisbetrieb aufweisen und bedienerfreundlicher sind. Der zu erreichende Emissionsgrenzwert für Partikel mit 30 mg/m3 wird im Verhältnis zum Blauen Engel aber deutlich schwächer angesetzt.