Niedrigwasser in Berlin

Geschlossenes Malzer Wehr an der Havel-Oder-Wasserstraße (Juni 2021)

Geschlossenes Malzer Wehr an der Havel-Oder-Wasserstraße (Juni 2021)

Aktuell

Niedrigwasserereignisse werden durch zu geringe Niederschläge und/oder erhöhte Temperaturen verursacht, in dessen Folge die Wasservorräte in Seen, Flüssen und im Grundwasser reduziert werden. Einen aktuellen Überblick der Niedrigwassersituation im Land Berlin geben folgende auf aktuellen Messdaten basierenden Karten:

Der Begriff Niedrigwasser wird definiert als ein Zustand in einem Gewässer oder Grundwasserkörper, bei dem der Wasserstand oder der Durchfluss einen bestimmten Wert (Schwellenwert) erreicht oder unterschritten hat. In Berlin werden die Wasserstände in Havel, Spree und Dahme (Gewässer 1. Ordnung) durch die Wehre gesteuert und sind daher nicht aussagekräftig zur Bewertung der aktuellen Niedrigwassersituation.

Die Durchflüsse und Wasserstände in den Berliner Gewässern sind zum einen durch den Niederschlag und die Verdunstung in Berlin und den Einzugsgebeiten bestimmt, zum anderen aber auch erheblich antropogen überprägt. Das Wasserdargebot der Havel, Spree und Dahme für Berlin und somit die Durchflussverhältnisse in Berlin werden durch die Bewirtschaftung der Talsperren, Speicher und Flussstauhaltungen beeinflusst. Speicher können die Wasserführung durch Wasserabgabe in Niedrigwasserzeiten aufhöhen. Zusätzlich haben der Braunkohlebergbau sowie der Spreewald einen erheblichen Einfluss auf die Durchflüsse. Sümpfungswässer aus dem Bergbau tragen zu einer Erhöhung des Abflussniveaus bei. Der Spreewald ist ein bedeutender Wasserverbraucher, mit erheblichen Verdunstungsverlusten im Sommer. Entnahmen aus Oberflächen- oder Grundwasser haben einen zusätzlichen Einfluss, insbesondere in Niedrigwasserzeiten.

Es ist zu erwarten, dass sich in den kommenden Jahren die Niedrigwasserproblematik durch den Klimawandel, den stetigen Rückgang der Einleitung von Sümpfungswasser aus der Braunkohleförderung in die Spree und den Strukturwandel in der Region verschärfen wird. Aufgrund des Klimawandels werden Niedrigwasserereignisse zukünftig wahrscheinlich öfter auftreten, länger andauern und intensiver werden. Erschwerend kommt hinzu, dass im Zuge des Braunkohletagebaus in der Lausitz der Wasserhaushalt erheblich gestört wurde, in dessen Folge ein Milliarden Kubikmeter großes Grundwasserdefizit entstand. Auch wenn die Trinkwasserversorgung durch die jetzige Situation nicht gefährdet ist, wirft sie ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, vor denen Berlin steht. Berlin bereitet sich darauf vor und arbeitet an einem Masterplan Wasser.

Weiterführende Informationen

Niedrigwasserereignisse

Die hier bereitgestellten Berichte beschreiben die Dürre- und Niedrigwasserereignisse der jüngsten Vergangenheit.

  • Aussetzen der gesteuerten Absenkung des Wasserstandes Stauhaltung Spandau

    PDF-Dokument (2.0 MB) - Stand: März 2024

  • Niedrigwassersituation und wasserwirtschaftliche Maßnahmen 2022 in der Stauhaltung Spandau

    PDF-Dokument (7.3 MB)

  • Die Niedrigwasserjahre 2018, 2019 und 2020: Analysen und Auswirkungen für das Land Berlin

    PDF-Dokument (10.7 MB)

  • Das Trockenjahr 2003 im Land Berlin

    PDF-Dokument (843.7 kB)

Weiterführende Informationen

  • Auswertung Niedrigwasser 2018, 2019 und 2020 Spree, Schwarze Elster und Lausitzer Neiße

    (pdf, 80,1 MB)

    DOWNLOAD-Dokument

  • Auswertung Niedrigwasser 2018 und 2019 Schwarze Elster, Spree und Lausitzer Neiße

    (pdf, 7,23 MB)

    PDF-Dokument

  • Auswertung Niedrigwasser 2018 Schwarze Elster, Spree und Lausitzer Neiße

    (pdf, 41,29 MB)

    DOWNLOAD-Dokument

  • Das Niedrigwasser 2018 – Bundesanstalt für Gewässerkunde

    (pdf, 6,5 MB)

    DOWNLOAD-Dokument