Wasseradern unserer Stadt

Hier finden Sie eine Auflistung der bekanntesten und größten Berliner Gewässer. Die kleineren Fließgewässer wurden zusätzlich mit einer kurzen Beschreibung versehen. Weitere Informationen finden Sie unter Oberflächengewässer.

Ferner stellt die Senatsverwaltung das vollständige Gewässerverzeichnis des Landes Berlin und die Karten der Gewässerstrukturgütebewertung zur Verfügung.

Flüsse

Havel

  • Länge: ca. 325 km, davon rund 27 km in Berlin
  • Quellen: bei Ankershagen/Mecklenburg-Vorpommern
  • Mündung: in die Elbe (bei Gnevsdorf/Brandenburg)
  • Einzugsgebiet: rd. 24.096 km²
  • Gewässerstruktur: deutlich bis vollständig verändert (Gewässerstrukturklassen 4 – 7)
  • Gewässertyp: Flusssee des Norddeutschen Tieflandes mit großem Einzugsgebiet (Verweilzeit des Wasser 3-30 Tage)
  • Nutzung: Bundeswasserstraße (kanalisierte Havel zwischen Spreemündung und Pichelssee)

Dahme

  • Länge: ca. 95 km, davon rund 16 km in Berlin
  • Quelle: bei Kolpien/Brandenburg
  • Mündung: in die Spree (in Berlin-Köpenick)
  • Einzugsgebiet: rd. 1.894 km²
  • Gewässerstruktur: deutlich bis vollständig verändert (Gewässerstrukturklassen 4 – 7)
  • Gewässertyp: Flusssee des Norddeutschen Tieflandes
  • Nutzung: Bundeswasserstrasse

Spree

  • Länge: ca. 382 km, davon rund 46 km in Berlin
  • Quellen: bei Ebersbach-Spreedorf, Neugersdorf und am Kottmar (Sachsen)
  • Mündung: in die Havel (in Berlin-Spandau)
  • Einzugsgebiet: 10.100 km²
  • Gewässerstruktur: stark bis vollständig verändert (Gewässerstrukturklassen 6 – 7)
  • Gewässertyp: sandgeprägter Tieflandfluss (Typ 15 groß), vollständig verändertes Gewässer (HMWB)
  • Nutzung: Bundeswasserstraße

Seen

Dämeritzsee

  • Fläche: 103 ha
  • Mittlere Tiefe: 2,7 m / maximale Tiefe: 4,5 m
  • Mittlere Sichttiefe: ca. 1 m von Plankton getrübt, kaum Blaualgen
  • Lage: Bezirk Köpenick von Berlin / Stadt Erkner
  • Gewässertyp: Flusssee (Typ 12), durchflossen von Spree und Löcknitz
  • Wasseraufenthaltszeit < 30 d, nährstoffreich

Großer Müggelsee

  • Fläche: 766 ha
  • Mittlere Tiefe: 4,8 m / maximale Tiefe: 8,9 m
  • Mittlere Sichttiefe: ca. 1,50 m
  • Lage: Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin
  • Gewässertyp: von der Spree durchflossener See (Typ 11), nährstoffreich, im Sommer können Blaualgen auftreten
  • Wasseraufenthaltszeit 60 d
  • NATURA 2000-Gebiet

Seddinsee

  • Fläche: 262 ha
  • Mittlere Tiefe: 4,0 m / maximale Tiefe: 7,5 m
  • Mittlere Sichttiefe: ca. 1,0 m
  • Lage: Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin
  • Gewässertyp: von der Spree durchflossener Flusssee (Typ 12), nährstoffreich, im Sommer können zeitweise Blaualgen auftreten

Zeuthener See

  • Fläche: 233 ha
  • Mittlere Tiefe: 2,5 m / maximale Tiefe: 4,9 m
  • Mittlere Sichttiefe: ca. 0,5 m, getrübt durch Phytoplankton
  • Lage: Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin / Gemeinde Zeuthen
  • Gewässertyp: von der Dahme durchflossener Flusssee (Typ 12), sehr nährstoffreich, im Sommer dominieren Blaualgen
  • Wasseraufenthaltszeit

Kleine Fließgewässer

Erpe / Neuhagener Mühlenfließ

  • Länge: ca. 31 km, davon rund 5 km in Berlin
  • Quellen: oberhalb von Werneuchen/Land Brandenburg
  • Mündung: in die Spree (Bezirk Köpenick)
  • Einzugsgebiet: rd. 220 km²
  • Gewässerstruktur: deutlich bis vollständig verändert (Gewässerstrukturklassen 4 – 7), in Berlin vollständig verändert
  • Gewässertyp: organisch geprägter Bach (Typ 11)
    bzw. organisch geprägter Fluss (Typ 12) sowie
    sandgeprägter Tieflandbach (Typ 14)

Außerhalb der Städte Altlandsberg und Werneuchen sowie der Gemeinden Hoppegarten und Neuenhagen durchfließt das Neuenhagener Mühlenfließ überwiegend gering verändert die Barnimhochfläche. Dennoch weist sie zum Teil erhebliche ökologische Beeinträchtigungen auf. Hauptdefizite sind fehlende Gewässerstrukturen und stoffliche Belastungen. Eine erhebliche Einflussgröße ist der Kläranlagenzulauf des Klärwerkes Münchehofe. Neben diesen gewässerökologischen Qualitätsdefiziten besteht für die Erpeanlieger in Berlin ein Hochwasserrisiko. Diese Situation zu verbessern ist Ziel der Maßnahmenplanung im Rahmen des Gewässerentwicklungskonzeptes Erpe.

Panke

  • Länge: ca. 27 km, davon rund 18 km in Berlin
  • Quelle: Pankeborn nordöstlich von Bernau
  • frühere Mündung: in die Spree Schiffbauerdamm 2 (vor dem Berliner Ensemble)
  • heutige Mündung: in den Nordhafen im Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal (Bezirk Mitte)
  • Gefälle: ca. 40 m
  • Einzugsgebiet: ca. 201 km²
  • Namensgeber: von Berlin-Pankow und der 2003 gebildeten Gemeinde Panketal
  • Gewässerstruktur: stark bis vollständig verändert (Gewässerstrukturklassen 5 – 7)
  • Gewässertyp:
    in Brandenburg organisch geprägter Bach (Typ 11)
    bis Ossietzkystraße sandgeprägter Bach (Typ 14)
    bis zur Mündung kleines Niederungsfließgewässer (Typ 19)

Die Hydromorphologie und die Hydraulik der Panke weichen stark vom natürlichen Zustand ab – insbesondere im Einflussbereich des Berliner Misch- und Trennsystems. Die strukturellen Defizite sind besonders für die wasserlebenden Tiere (Makorzoobenthos) von großem Nachteil.

Die Fischfauna ist aufgrund der mangelnden Habitat- bzw. Strukturvielfalt und der durch Querbauwerke erschwerten Durchwanderbarkeit sowie der Nährstoffeinträge überwiegend in einem schlechten Zustand (Bewertungsergebnisse für das Jahr 2007). Die geringe Wasserpflanzenvielfalt und verarmte wirbellose Fauna weisen auf die Nährstoffbelastung der Panke hin. Diese Defizite greift das Gewässerentwicklungskonzept Panke mit dem Ziel auf, den guten ökologischen Zustand mittelfristig wieder herzustellen.

Tegeler Fließ

  • Länge: ca. 27 km, davon rund 14,5 km in Berlin
  • Quellen: zwei Quellen bei Basdorf in Brandenburg
  • Mündung: in den Tegeler See (Bezirk Reinickendorf)
  • Gefälle: im Brandenburger Teil ca. 12 m, in Berlin gering (ca. 1,5 m)
  • Einzugsgebiet: rd. 153 km²
  • Gewässerstruktur: durchschnittlich deutlich verändert, (Gewässerstrukturklasse 4, vertreten sind alle Klassen von 2 – 7)
  • Gewässertyp: organisch geprägter Bach (Typ 11)

Dieses Gebiet ist in Berlin und Brandenburg von großer Bedeutung, denn es ist reich an wertvollen Lebensräumen und zahlreichen fließgewässertypische schützenswerten und bedrohten Arten. Es ist auf der Berliner Landesseite als Natura 2000 (d.h. FFH- und Vogelschutz-Gebiet) Tegeler Fließtal geschützt. Im Land Brandenburg ist das Tegeler Fließtal Bestandteil von zwei FFH-Gebieten. Trotzdem das Fließ zu den naturnäheren Gewässern Berlins gehört, zeigt die Bewertung des ökologischen Zustandes und der Gewässerstruktur hydromorphologische Defizite und eine zu geringe Lebensraumvielfalt, die derzeit dem guten Zustand abträglich sind. Diese Mängel sollen mit dem Gewässerentwicklungskonzept Tegeler Fließ behoben werden.

Wuhle

  • Länge: ca. 16,5 km, davon rund 15 km in Berlin
  • Quellen: im brandenburgischen Ahrensfelde
  • Mündung: in die Spree (Bezirk Köpenick)
  • Gefälle: ca. 21 m
  • Einzugsgebiet: rd. 101 km²
  • Gewässerstruktur: wird erhoben
  • Gewässertyp: organisch geprägter Bach (Typ 11)

Die Wuhle verläuft von der Barnimhochfläche kommend durch den Osten Berlins in der eiszeitlichen Schmelzwasser-Rinne des Wuhletals. 1984 wurde die sogenannte “Neue Wuhle” als Klarwasser-Ableiter für das Klärwerk Falkenberg in Betrieb genommen. Sie fließt parallel zur Alten Wuhle bis sie sich im Wuhleteich mit ihr vereint. Das Klärwerk hat die Hydraulik der Wuhle in fast 20 Jahren stark verändert. 2003 wurde das Klärwerk außer Betrieb genommen – und auch das hatte weitreichende Folgen für die Landschaft und den Wasserhaushalt. In der Agenda 21 engagierte Bürger initierten Renaturierungsprojekte (z.B. Feuchtgebiet Fabiansteich) und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ergriff erste Maßnahmen zur Renaturierung der Wuhle im Bezirk Marzahn-Hellersdorf (bis zur Bundesstraße B1/B5) von 2006 bis 2008. An diese Maßnahmen schließt sich das Gewässerentwicklungskonzept Wuhle an.