Berliner Ökokonto

Was das Grün für das Ökosystem Stadt leistet

Was das Grün für das Ökosystem Stadt leistet

Berlin wächst – und denkt voraus

Von 2011 bis 2020 ist Berlin um mehr als 300.000 Menschen gewachsen – auf 3,8 Millionen. Um trotz knapper werdender Flächen eine grüne, lebenswerte und artenreiche Stadt zu schaffen, muss das Wachstum durchdacht gelenkt werden. Dann sind die Veränderungen sogar eine Chance.

Laut Baugesetzbuch müssen Eingriffe in Natur und Landschaft vermieden oder zumindest gering gehalten und ausgeglichen werden. Bei größeren Bauvorhaben geht das häufig nicht vor Ort. Der Eingriff muss anderswo ausgeglichen werden. Anderswo – das sind einige Flächen, die besonders viel Potenzial in Sachen Naturschutz haben. Sie aufzuwerten, fördert die Biodiversität. Deshalb stellt das Land Berlin Mittel zur Verfügung, um einen Vorrat an Flächen und Maßnahmen bereitzuhalten, die sich für einen solchen Ausgleich an anderem Ort eignen.

Ökokonto und Gesamtstädtische Ausgleichskonzeption

Das erste Berliner Ökokonto-Projekt hat der Senat im Dezember 2019 beschlossen; erste Maßnahmen sind bereits umgesetzt. Die Basis, um mit dem Ökokonto zu arbeiten, schafft die Gesamtstädtische Ausgleichkonzeption (GAK). Sie ergänzt schon seit 2004 das Landschaftsprogramm (LaPro) und wurde 2016 eigens dafür aktualisiert.

Wo Berlins Biodiversität jetzt gestärkt wird

Seit 2017 benennt die GAK sechs Leitprojekte, mit denen Berlin Ausgleichsmaßnahmen vorwegnehmen und bündeln kann, damit sie möglichst viel Wirkung zeigen. Zu diesen Leitprojekten zählen nicht nur große Natur- und Kulturlandschaften. Entlang von Gewässern und entlang des Mauerstreifens sollen auch Biotopverbünde gestärkt werden, um Lebensräume für Tiere und Pflanzen nicht nur aufzuwerten, sondern auch besser zu vernetzen.

Naturnahe Gewässer verbessern den Wasserhaushalt der Malchower Aue – zum Nutzen vieler Tiere und Pflanzen.

Leitprojekt Malchower Auenlandschaft

Eins der sechs Leitprojekte ist die Malchower Aue. Landwirtschaft hat die weite Kulturlandschaft in Pankow und Lichtenberg geprägt. Hier soll die Feldlerche gefördert werden, indem Blühstreifen und „Feldlerchenfenster“ angelegt werden. Das ist indes bei weitem nicht alles: Die offene Landschaft wird auch mit Gehölzstrukturen angereichert, und der Wasserhaushalt der Auenlandschaft stabilisiert, indem stehende Gewässer, Fließgewässer und Gräben naturnah umgestaltet werden.