Karten zeigen Gefahren durch Starkregen

Für Berlin gibt es eine Starkregenhinweiskarte und eine Starkregengefahrenkarte, um die Gefahren und Risiken starkregenbedingten Überflutungen zu identifizieren. Diese Karten dienen als Grundlage für die Planung von Schutzmaßnahmen für Menschen, Gebäude und Infrastruktur.

Starkregenhinweiskarte

Für Berlin liegt eine flächendeckende Starkregenhinweiskarte vor. Sie bietet eine erste Orientierungshilfe zur Gefahrenabschätzung basierend auf einer Kombination aus zu erwartenden Wasserständen und Fließgeschwindigkeiten für zwei unterschiedliche Regenszenarien, einer topographischen Senkenanalyse und bereits aufgetretenen Schäden anhand dokumentierter Feuerwehreinsätze. Im Umweltatlas ist eine umfassende Beschreibung der Karte zu finden und sie ist im Geoportal Berlin veröffentlicht.

Starkregenhinweiskarte im Geoportal Berlin

Die zu erwartenden Wasserstände und Fließgeschwindigkeiten für ein außergewöhnliches und ein extremes Ereignis wurden durch das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) mit Unterstützung der Länder für Berlin-Brandenburg erarbeitet (siehe Hinweiskarte Starkregengefahren des BKGs). Mittels Starkregenhinweiskarte kann eine Ersteinschätzung von potenziell durch Starkregen gefährdete Gebiete erfolgen, um somit den Schutz von Gebäuden, Infrastrukturen und neuen Bauvorhaben zu verbessern. In den Bereichen, wo Starkregengefahrenkarten vorliegen, sollten diese für die Bewertung hinsichtlich der Gefahren aus Überflutungen durch Starkregen verwendet werden, da aufgrund der Vereinfachungen im Modell die Aussagekraft der Starkregenhinweiskarte geringer ist als in der Starkregengefahrenkarte (siehe unten). Ein Abgleich der Ergebnisse mit der Situation vor Ort ist erforderlich.

Starkregengefahrenkarte

Die Starkregengefahrenkarte zeigt – ergänzend zu den Hinweiskarten – für drei unterschiedlich intensive Szenarien die jeweils räumliche Ausdehnung der Überflutungen, die Überflutungstiefen und die prognostizierten Fließgeschwindigkeiten der Wassermassen nach Starkregen.
Die Gefahrenkarte, begonnen 2021, liegt aktuell lediglich für ausgewählte Gebiete vor. Eine detaillierte Beschreibung dazu findet sich im Umweltatlas. Die Starkregengefahrenkarte ist zudem im Geoportal Berlin verfügbar. Sie wird von der Senatsverwaltung und den Berliner Wasserbetrieben in den kommenden Jahren sukzessive erweitert.

Starkregengefahrenkarte im Geoportal Berlin

Unterschied zwischen Starkregenhinweiskarte und Starkregengefahrenkarte

Wesentlicher Bestandteil der Starkregenhinweiskarte ist die durch das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie erstellte Hinweiskarte Starkregengefahren für die norddeutschen Bundesländer. Diese umfasst eine 2D-Niederschlags-Abfluss-Analyse der Oberfläche ohne Berücksichtigung des Kanalnetzes und der Infiltration in den Boden. Zudem konnten Geländedetails, etwa auch Durchlässe unter Straßen etc., nicht immer vollständig berücksichtigt werden. Parallel ist die Erstellung von Starkregengefahrenkarten mit integrierter 1D/2D Modellierung des Kanalnetzes, der Infiltration und des oberflächlichen Niederschlags- und Abflussgeschehens mit feiner räumlicher Auflösung und sehr hoher Qualität sukzessive im Aufbau. Somit können auch zusätzlich zu den Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten die Überstauvolumina aus der Kanalisation berechnet werden. Aufgrund datenbezogener und rechentechnischer Anforderungen kann die Erstellung der Starkregengefahrenkarten nur schrittweise für einzelne Teilgebiete in den kommenden Jahren erfolgen. Die derzeit vorliegende Starkregenhinweiskarte weist daher eine geringere Aussagekraft und Belastbarkeit im Vergleich zu den umfassenden Starkregengefahrenkarten auf. Dennoch bildet sie eine wichtige Grundlage für die Bewertung von Starkregengefahren.

Vereinfachte grafische Darstellung der Komponenten, die Starkregengefahrenkarte bzw. Starkregenhinweiskarte mitberücksichtigen

Vereinfachte grafische Darstellung der Komponenten, die Starkregengefahrenkarte bzw. Starkregenhinweiskarte mitberücksichtigen

Nutzen und Grenzen

Sowohl die Starkregenhinweiskarte als auch die Starkregengefahrenkarte sind wichtige Bausteine einer Risikovorsorge und Grundlage für eine optimierte Vorsorgeplanung. Sie helfen dabei, Gefahren durch Starkregen zu identifizieren und gezielte Maßnahmen einzuleiten.

Beide Karten enthalten keine Informationen über die aktuellen Nutzungen von Grundstücken und Gebäuden. Daher können daraus auch keine präzisen Aussagen abgeleitet werden, ob ein Starkregenereignis tatsächlich Schäden verursachen wird. Auch lassen sich keine direkten Schlüsse auf Risiken für die Gesundheit von Menschen, für privates Eigentum, für öffentliches Kulturerbe oder die Umwelt ziehen, da z.B. die Schutzmaßnahmen nicht bekannt sind. Alle Informationen sind mit hoher Sorgfalt zusammengetragen, werden aber ohne eine Gewähr für ihre Richtigkeit bereitgestellt. Daher kann auch keinerlei Haftung für mögliche Konsequenzen oder Schäden übernommen werden, die durch die Nutzung der Karten entstehen könnten.