Monitoring Oberflächenwassergüte

Die Gewässerüberwachung ist eine wesentliche Ecksäule und Grundlage zur Sicherung der Wasserressourcen. Die systematische Überwachung der Gewässer in Berlin begann vor ca. 50 Jahren.

Das Monitoring Oberflächenwassergüte ist in mehrere Messprogramme untergliedert. Das Grundmessprogramm umfasst umfangreiche physikalisch-chemische und mikrobiologisch-hygienische Untersuchungen an 70 Messstellen der Oberflächengewässer. Die Stichprobenmessstellen werden in der Regel monatlich beprobt und im Labor auf verschiedenste chemische Parameter (Nährstoffe, Metalle, organische Spurenstoffe) und mikrobiologisch-hygienische Parameter untersucht. An ausgewählten Messstellen werden zusätzliche problemorientierte vertiefende Messungen durchgeführt (Erweiterungsmessprogramm).

Das Eutrophierungsmessprogramm dient der vertieften Erfassung trophierelevanter biologischer Merkmale. Umfangreiche Messungen organischer und anorganischer Spurenelemente an wenigen ausgewählten Messstellen dienen der vertieften Erfassung der toxikologischen und ökotoxikologischen Belastungssituation. In Abhängigkeit der Probenahmehäufigkeit (Stichproben) stehen je Messstelle ca. 13 bzw. 26 Messwerte pro Jahr zur Verfügung.

Zur Erfassung stoßartiger Einträge sind zudem 11 kontinuierlich arbeitende Messstationen in Betrieb. Die erfassten Sondenparameter (u. a. Sauerstoff, Temperatur) werden online übertragen.

Zur integralen Erfassung der Gewässerbelastung (v. a. Nährstoffe) laufen an drei Messstationen zusätzlich kontinuierliche Probensammler. Mittels einer speziellen Durchlaufzentrifuge werden zusätzlich an der Spreemündung (161), im Teltowkanal (421) und Dahme (211) Schwebstoffproben gewonnen, die auf spezielle organische und anorganische Rückstände untersucht werden.

Die kontinuierlich erfassten Messdaten fließen automatisiert in das Wasserwirtschaftliche Informationssystem Berlin. Die Labordaten werden über eine Schnittstelle in das System importiert. Dort werden die Daten gespeichert, statistisch und grafisch ausgewertet und können für fachliche Stellungnahmen und Auskünfte herangezogen werden. Durch die online-Überwachungen werden kritische Situationen unmittelbar erfasst, angezeigt, und Ausgleichsmaßnamen können eingeleitet werden. Das Wasserportal Berlin dient der Berichtserstattung der kontinuierlich arbeitenden Messstationen. Für diese Messstationen werden Stammdaten, statistische Werte und aktuelle und historische Zeitreihen dar- und bereitgestellt.