Aufgabenstellung
Das Angebot des öffentlichen Verkehrs weist in Mahlsdorf deutliche Defizite auf. Lange Umsteigewege zwischen der Straßenbahnhaltestelle und dem Bahnhof Mahlsdorf, Behinderungen im Verkehrsablauf und der fehlende durchgängige 10-Minutentakt zwischen Mahlsdorf, Treskowstraße und Mahlsdorf-Süd prägen die Situation. Eine Verdichtung des Angebotes zwischen Mahlsdorf, Treskowstraße und Mahlsdorf-Süd scheitert derzeit an den technischen Voraussetzungen. Die Strecke ist in diesem Abschnitt eingleisig trassiert und es sind nicht genügend Ausweichstellen vorhanden.
Ziel
Der Neu- und Ausbau der Straßenbahnstrecke in Mahlsdorf soll die Erreichbarkeiten städtischer Teilräume untereinander verbessern. Durch die aufgewertete Anbindung des Stadtteils Mahlsdorf an die anliegenden Verkehre am Regional- und S-Bahnhof Mahlsdorf erhält Mahlsdorf eine bessere verkehrliche Anknüpfung an innerstädtische Hauptzentren. Ebenso wird die Verflechtung mit den am Bahnhof Mahlsdorf verkehrenden Buslinien gestärkt und eine dichtere Taktfolge gegenüber dem Istzustand kann erreicht werden.
Weiterhin sollen die Straßenzüge Hönower Straße und Hultschiner Damm an die heute geltenden Anforderungen an Sicherheit und Barrierefreiheit angepasst werden. Gleichzeitig können die Straßenräume im Bereich des alten Ortskerns von Mahlsdorf dadurch städtebaulich aufgewertet werden.
Streckenführung
Für eine mögliche Streckenführung wurden Trassenvarianten untersucht. Diese verlaufen entlang der Bestandsstrecke durch Hönower Straße und Hultschiner Damm, entlang der neuen Straßenverbindung „An der Schule“, im Westen von Mahlsdorf entlang der Neuenhagener Straße und im Osten von Mahlsdorf entlang der Landsberger Straße. Anhand eines für die Berliner Straßenbahnplanungen einheitlichen Kriterienkatalogs wurden diese Trassenvarianten geprüft und bewertet.
Dabei stellte sich die Variante entlang der Bestandsstrecke durch Hönower Straße und Hultschiner Damm mit durchgängiger Zweigleisigkeit als die vorteilhafteste Trassenalternative heraus. Für diese Vorzugsvariante sprechen
- die Streckenqualität der Straßenbahninfrastruktur,
- die Erreichbarkeit der Haltestellen und ihre Einzugsbereiche,
- städtebauliche Aspekte aufgrund der Ermöglichung einer Umgestaltung des Straßenraums,
- Vorteile für den Rad- und Fußgängerverkehr,
- und Verbesserungen für den verbleibenden Kfz-Verkehr infolge des Wegfalls von Behinderungen durch ausreichend breite (aber mit der Straßenbahn gemeinsam genutzte) Fahrspuren.
Am Bahnhof Mahldsdorf sollen kurze Umsteigewege zwischen der Straßenbahn und den Regional- und S-Bahn-Linien sowie den Bussen angeboten werden.
Insgesamt wird die Strecke von der neuen Endhaltestelle am S-Bahnhof Mahlsdorf bis zur Haltestelle an der Rahnsdorfer Straße ca. 1,7 km lang. Sie kann durchgehend zweigleisig trassiert und alle Haltestellen können barrierefrei gestaltet werden.