Genetische Vielfalt

Blüte

Eine hohe genetische Vielfalt ist die Voraussetzung für die Stabilität von Populationen und die Anpassungsfähigkeit von Tier- und Pflanzenarten an sich verändernde Umweltbedingungen wie dem Klimawandel. Durch den gezielten Schutz von Lebensräumen, den Einsatz gebietseigener Pflanzen oder durch die Förderung historischer Nutzungsformen, werden reich strukturierte Lebensräume erhalten, die eine genetisch vielfältige natürliche Flora und Fauna beheimaten. Darüber hinaus gelten verschiedene Vorhaben auch dem Erhalt historischer Haustierrassen sowie alter Nutz- und Zierpflanzenarten.

Übersicht der Beispiele

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Stadtplan Berlin.de

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Wiesenmeer auf dem Tempelhofer Feld © Grün Berlin

Tempelhofer Feld

Mit dem ehemaligen Flughafengelände hat Berlin eine einzigartige Wiesenlandschaft gewonnen. Für die Menschen und viele Tier- und Pflanzenarten ist das Wiesenmeer ein Rückzugsraum mitten in der Stadt. Teil der biodiversitätsfördernden Pflege ist eine Beweidung mit alten Nutztierrassen. Tempelhofer Feld

Im flachen Wasser des Tegeler Fließ‘ tummeln sich drei Wasserbüffel. Zwei der Tiere recken ihre kräftigen Schädel aus dem Bach, vom dritten Tier im Vordergrund ist nur der Rücken zu erkennen. Im Sonnenschein glänzt sein schwarzes Fell feucht. Die Weidetiere haben kurze, halbmondförmige Hörner und schwarzes zotteliges Fell auf ihrer breiten Stirn über den kleinen Augen. Die gekräuselte Wasseroberfläche reflektiert das leuchtende Grün der Seggen- und Schilf-Pflanzen in Ufernähe.

Wasserbüffel pflegen Feuchtgebiete

Wasserbüffel sind ideal, um nasse Naturlandschaften zu pflegen. Seit einiger Zeit tun sie das auch in Berlin. Uns Menschen versprechen die gutmütigen Tiere dabei ein Naturerlebnis besonderer Art. Wasserbüffel pflegen Feuchtgebiete

Koniks im Arche-Park am Kienberg, Marzahn.

Nutztierrassen pflegen artenreiche Offenlandschaften

Berlins Offenlandschaften sind äußerst artenreich. Bei ihrer Pflege helfen historische Nutztierrassen. Je nach Standort kommen andere Arten und Rassen zum Einsatz. Die neue Einsatzmöglichkeit hilft, die alten Nutz- und Haustierrassen zu erhalten. Nutztierrassen pflegen artenreiche Offenlandschaften

Eine dichte Hecke aus Hunds-Rosen verliert sich unscharf im sonnigen Hintergrund. Dahinter erheben sich mo-derne weiße Stadthäuser. Die Hunds-Rose, auch Heckenrose genannt, hat gefiederte dunkelgrüne schmale Blätter und hohe überhängende Zweige. An kleinen Stielen sitzen purpurrote Hagebutten-Früchte.

Verwendung gebietseigener Pflanzen

Regiosaatgut besteht aus Samen, die von gebietseigenen Pflanzen gewonnen wird. Seine Verwendung erhält die genetische Vielfalt dieser Pflanzen und fördert ihr Vorkommen. Gleiches gilt für Jungpflanzen, die aus der Ver-mehrung gebietseigener Stauden und Gehölze stammen. Verwendung gebietseigener Pflanzen

Auf einer Trockenwiese wächst zwischen braunen Moosen und Flechten sowie spärlichem Grasbewuchs eine Schwärzliche Wiesen-Küchenschelle. An den langen Stängeln bilden schmale Blätter einen Kranz um die Mitte des Blütenstiels, an dessen Ende eine einzelne Blüte in Glockenform herabhängt. Sie ist dunkel violett gefärbt.

Koordinierungsstelle Fauna und Florenschutz

Um bedrohte Arten zu schützen, muss erst einmal bekannt sein, wo es sie noch gibt. In Berlin kümmern sich darum zwei Koordinierungsstellen – eine für Tiere, eine für Pflanzen. Sie dokumentieren seltene Arten, fördern sie – und werden dabei von vielen Berlinerinnen und Berlinern unterstützt. Koordinierungsstelle Fauna und Florenschutz

Unter strahlend blauem Himmel mit weißen Wolken verläuft links im Bild ein Weg, gesäumt von Obstbäumen. Darauf sind Spaziergänger unterwegs. Rechts daneben grenzt ein Wildtierzaun einen weitläufigen Gemüsegarten ab. Großflächig sind Beete angelegt. In der Ferne sind einige Leute bei der Gartenarbeit erkennbar. Ganz weit im Hintergrund steht eine Menschengruppe vor Bäumen.

Botanische Anlagen

Botanische Anlagen bewahren das globale Gedächtnis der Biodiversität. Auch in Berlin tragen sie zum Erhalt der genetischen Vielfalt bei. Zugleich sind sie Brennpunkte der Forschung und Umweltbildung zu diesem Thema. Botanische Anlagen

Auf dem begrünten Flachdach der Oberflächenwasseraufbereitungsanlage (OWA) Tegel arbeiten neun Freiwillige, darunter auch ein Junge. In geduckter Haltung oder auf den Knien bepflanzen die meisten von ihnen die weitläufige Freifläche an markierten Stellen. Dazu ist in Bodennähe eine orangefarbene Leine zwischen senkrechten Hölzern gespannt. Alle tragen Winterjacken in gedeckten Farben. Nur eine rothaarige Frau im Vordergrund ist bunt gekleidet.

Urbanität und Vielfalt

Die Region Berlin/Potsdam ist einer von drei Standorten des Projekts Urbanität und Vielfalt. Die Idee: Botanische Anlagen vermehren seltene Wildpflanzen. Bürgerinnen und Bürgern pflanzen diese dann in der Stadt aus oder geben ihnen auf ihrem Balkon und im eigenen Garten eine neue Heimat. Urbanität und Vielfalt