Rote Liste und Gesamtartenliste der Insekten (Insecta) von Berlin - Teil 1

Sumpfhornklee-Widderchen (Zygaena trifolii) auf Blüten des Schlangenknöterichs; Gosener Wiesen

Rote Liste und Gesamtartenliste der Großschmetterlinge (Lepidoptera: „Makrolepidoptera“) von Berlin

  • Rote Liste und Gesamtartenliste der Großschmetterlinge (Lepidoptera: „Makrolepidoptera“) von Berlin

    Jörg Gelbrecht, Alessandro Kormannshaus, Bernd Krüger, Fred Ockruck, Bernd Schulze, Franz Theimer, Peter Weisbach, Hubert Woelky, Otfried Woelky & Michael Woelky

    PDF-Dokument (7.5 MB) - Stand: 1. Fassung, Stand Dezember 2017

Zusammenfassung
Die vorliegende Publikation ist die erste Fassung einer Roten Liste der Großschmetterlinge (Lepidoptera) für Berlin. Zum Zeitpunkt Dezember 2017 waren aus Berlin 891 Arten der sogenannten Großschmetterlinge (ohne Psychidae) bekannt. Von diesen werden 856 Arten als bodenständig eingestuft, von denen wiederum 44 % einer Gefährdungskategorie zugeordnet werden. 150 Arten (17,5 %) sind sogar verschollen oder ausgestorben. Hauptursachen für diese Entwicklung sind der dramatische Verlust von Feuchtgebieten (Moore und feuchte Mähwiesen) und Trockenrasen, die weiter zunehmende Bebauung, der Straßenverkehr und die Lichtverschmutzung.

  • Der Hummelschwärmer (Hemaris fuciformis) tritt in Berlin in Vorstadtgärten und größeren Parkanlagen auf; Berlin-Staaken

    Der Hummelschwärmer (Hemaris fuciformis) tritt in Berlin in Vorstadtgärten und größeren Parkanlagen auf; Berlin-Staaken

  • Wolfsmilch-Glasflügler (Chamaesphecia leucopsiformis), eine Art armer Sandtrockenrasen mit Beständen von Zypressen-Wolfsmilch; seit über 100 Jahren von der Binnendüne bei Rahnsdorf bekannt, welche jedoch zunehmend zuwächst

    Wolfsmilch-Glasflügler (Chamaesphecia leucopsiformis), eine Art armer Sandtrockenrasen mit Beständen von Zypressen-Wolfsmilch; seit über 100 Jahren von der Binnendüne bei Rahnsdorf bekannt, welche jedoch zunehmend zuwächst

  • Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) war früher in Gemüse- und Kräutergärten weit verbreitet, jetzt nur noch auf wenigen Trockenrasen mit größeren Beständen von Doldenblütlern, die den Raupen als Nahrungspflanze dienen; Berlin-Staaken, Hahneberg

    Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) war früher in Gemüse- und Kräutergärten weit verbreitet, jetzt nur noch auf wenigen Trockenrasen mit größeren Beständen von Doldenblütlern, die den Raupen als Nahrungspflanze dienen; Berlin-Staaken, Hahneberg

  • Männchen und Weibchen vom Violetten Feuerfalter (Lycaena alciphron), der in Berlin auf Trockenrasen mit Beständen des Straußblütigen Sauerampfers vorkommt; Berlin, Lichterfelder Weidelandschaft

    Männchen und Weibchen vom Violetten Feuerfalter (Lycaena alciphron), der in Berlin auf Trockenrasen mit Beständen des Straußblütigen Sauerampfers vorkommt; Berlin, Lichterfelder Weidelandschaft

  • Der Mehlspanner (Lithostege farinata), eine östlich verbreitete Art, besiedelt ruderal geprägte Sandtrockenrasen; Berlin-Staaken

    Der Mehlspanner (Lithostege farinata), eine östlich verbreitete Art, besiedelt ruderal geprägte Sandtrockenrasen; Berlin-Staaken

  • Sandstrohblumeneulchen (Eublemma minutata), eine der kleinsten Eulenarten mit strenger Bindung an nährstoffarme Sandtrockenrasen mit Beständen der Sandstrohblume – der Raupennahrungspflanze; Kienbaum (Land Brandenburg)

    Sandstrohblumeneulchen (Eublemma minutata), eine der kleinsten Eulenarten mit strenger Bindung an nährstoffarme Sandtrockenrasen mit Beständen der Sandstrohblume – der Raupennahrungspflanze; Kienbaum (Land Brandenburg)

  • Die Rotbraune Ulmen-Eule (Cosmia affinis) ist eine Art feuchter Laubwälder und Parks mit Ulmenbeständen; Berlin-Staaken

    Die Rotbraune Ulmen-Eule (Cosmia affinis) ist eine Art feuchter Laubwälder und Parks mit Ulmenbeständen; Berlin-Staaken

  • Die auffallend gefärbte Malachiteule (Staurophora celsia) ist eine Art der trockenen, besonnten, grasigen Waldsäume, besonders von Kiefern- und Eichenwäldern; Löpten (Land Brandenburg)

    Die auffallend gefärbte Malachiteule (Staurophora celsia) ist eine Art der trockenen, besonnten, grasigen Waldsäume, besonders von Kiefern- und Eichenwäldern; Löpten (Land Brandenburg)

  • Reingraue Staubeule (Caradrina gilva): Arealerweiterer, der seit wenigen Jahren auch in Berlin heimisch ist und als Habitat die nähere Umgebung von Bahngleisen bevorzugt, Berlin-Staaken

    Reingraue Staubeule (Caradrina gilva): Arealerweiterer, der seit wenigen Jahren auch in Berlin heimisch ist und als Habitat die nähere Umgebung von Bahngleisen bevorzugt, Berlin-Staaken

Kleines Granatauge (Erythromma viridulum)

Kleines Granatauge (Erythromma viridulum)

Rote Liste und Gesamtartenliste der Libellen (Odonata) von Berlin

  • Rote Liste und Gesamtartenliste der Libellen (Odonata) von Berlin

    Falk Petzold
    unter Mitarbeit von Peter Jahn

    PDF-Dokument (868.3 kB) - Stand: 2. Fassung, Stand Juli 2016

Zusammenfassung:
In Berlin wurden bisher 61 Libellenarten nachgewiesen, von denen 58 als etabliert angesehen werden. Im Vergleich zur bisherigen Gesamtartenliste gibt es drei Neuzugänge (Anax ephippiger, Crocothemis erythraea, Sympetrum meridionale). Die Vorkommen dieser 58 Arten wurden hinsichtlich ihrer Gefährdung analysiert. Im Ergebnis wurden 23 Arten (40 ) in die Rote Liste aufgenommen. Vier Arten gelten als ausgestorben/ verschollen, sechs wurden als vom Aussterben bedroht, drei als stark gefährdet, drei als gefährdet und sieben als extrem selten eingestuft. Eine Art konnte auf Grund unzureichender Datenlage nicht bewertet werden. 34 Arten (59 %) werden als ungefährdet angesehen. Vier in der alten Roten Liste als “ausgestorben” eingestufte Arten ([la]Epitheca bimaculata, Leucorrhinia albifrons, Leucorrhinia caudalis% und Orthetrum coerulescens) konnten wiedergefunden werden. Es werden Anmerkungen zur Situation ausgewählter Arten gemacht. Zudem wird die Gefährdungssituation der Libellengemeinschaften einzelner Lebensraumtypen kurz erörtert.

  • Spitzenfleck (Libellula fulva)

    Spitzenfleck (Libellula fulva)

  • Gebänderte Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum)

    Gebänderte Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum)

  • Große Königslibelle (Anax imperator)

    Große Königslibelle (Anax imperator)

Zweifarbige Beißschrecke (Metrioptera bicolor)

Zweifarbige Beißschrecke (Metrioptera bicolor)

Rote Liste und Gesamtartenliste der Heuschrecken und Grillen (Saltatoria: Ensifera et Caelifera) von Berlin

  • Rote Liste und Gesamtartenliste der Heuschrecken und Grillen (Saltatoria: Ensifera et Caelifera) von Berlin

    Bernd Machatzi, Andreas Ratsch, Rüdiger Prasse & Michael Ristow

    PDF-Dokument (235.0 kB) - Stand: September 2004

Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar)

Zusammenfassung:
Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um die zweite Fortschreibung der Roten Liste und Gesamtartenliste der Heuschrecken und Grillen Berlins. Da sich die zuvor veröffentlichten Listen von HOFFMÜLLER (1982) und PRASSE et al. (1991) nur auf den Westteil der Stadt bezogen, liegt jetzt erstmals eine Rote Liste sowie die Zusammenstellung der bisher nachgewiesenen Heuschrecken- und Grillenarten für das gesamte Stadtgebiet vor.

Im Berliner Stadtgebiet sind bisher 54 Heuschrecken- und Grillenarten nachgewiesen worden. Von diesen sind bzw. waren 46 im Freiland sicher oder wahrscheinlich etabliert. Fünf Arten gelten als nicht etabliert, drei weitere Arten kommen lediglich synanthrop vor. Von den 46 im Freiland etablierten Arten gelten acht als ausgestorben bzw. verschollen, 14 Arten werden in eine der Gefährdungskategorien (1 bis 3, G) eingestuft und weitere sieben Arten stehen in der Vorwarnliste. Lediglich 17 Arten werden als ungefährdet eingeschätzt. Nach dem derzeitigen Kenntnistand können noch 38 etablierte Arten (16 der Lang- und 22 der Kurzfühlerschrecken) im Freiland sowie zwei Langfühlerschreckenarten synanthrop angetroffen werden, so dass es im Land Berlin 40 rezent vorkommende Heuschrecken- und Grillenarten gibt.

Die Gelbseggen-Spornzikade Kelisia sima RIBAUT, 1934 ist ein Bewohner von Kalkflachmooren. Sie ist in den Tieflagen Mitteleuropas sehr selten und oft auf kleinste Quellbereiche beschränkt. In Berlin kommt sie nur am Tegeler Fließ vor.

Die Gelbseggen-Spornzikade Kelisia sima RIBAUT, 1934 ist ein Bewohner von Kalkflachmooren. Sie ist in den Tieflagen Mitteleuropas sehr selten und oft auf kleinste Quellbereiche beschränkt. In Berlin kommt sie nur am Tegeler Fließ vor.

Rote Liste und Gesamtartenliste der Zikaden (Hemiptera: Fulgoromorpha und Cicadomorpha) von Berlin

  • Rote Liste und Gesamtartenliste der Zikaden (Hemiptera: Fulgoromorpha und Cicadomorpha) von Berlin

    Herbert Nickel & Roland Mühlethaler

    PDF-Dokument (1.4 MB) - Stand: 1. Fassung, Stand September 2016

Zusammenfassung:
Erstmalig wird für das Land Berlin eine Rote Liste der Zikaden vorgelegt, außerdem eine aktualisierte Gesamtartenliste. Von insgesamt 337 Arten gelten demnach 39 Arten als verschollen, 25 als vom Aussterben bedroht (Kategorie 1), 5 als stark gefährdet (Kategorie 2) und 15 als gefährdet (Kategorie 3). 20 Arten gelten als gefährdet mit unbekannten Ausmaß (Kategorie G), 14 Arten als extrem selten (Kategorie R), 12 Arten wurden auf die Vorwarnliste gesetzt (Kategorie V) und für 14 Arten wurde der Befund “Daten defizitär” gestellt (Kategorie D). Für drei Arten wurde eine besondere Verantwortlichkeit Berlins festgestellt, die Schmuckseggenzirpe (Cicadula ornata), die Braune Kragenzirpe (Anoplotettix fuscovenosus) und die Dünenzirpe (Pinumius areatus). Die beiden erstgenannten kommen deutschlandweit nur in Berlin vor, die letztere weist hier Schwerpunktvorkommen auf.

  • Delphacinus mesomelas (BOHEMAN, 1850), die Elfenbein-Spornzikade, lebt auf Rinder- und Schafweiden und ist in Berlin letztmalig vor 1912 gesammelt worden. In ganz Mitteleuropa zieht sie sich seit Längerem wegen Aufgabe von extensiver Beweidung zurück und ist aus den Tieflagen schon nahezu ganz verschwunden.

    Delphacinus mesomelas (BOHEMAN, 1850), die Elfenbein-Spornzikade, lebt auf Rinder- und Schafweiden und ist in Berlin letztmalig vor 1912 gesammelt worden. In ganz Mitteleuropa zieht sie sich seit Längerem wegen Aufgabe von extensiver Beweidung zurück und ist aus den Tieflagen schon nahezu ganz verschwunden.

  • Megamelodes lequesnei W. WAGNER, 1963, die Trugspornzikade, lebt in Kalkflachmooren monophag an Knoten-Binse (Juncus subnodulosus) und erträgt nur extensive Beweidung. In ganz Deutschland ist sie vom Aussterben bedroht und fehlt insbesondere auf gemähten Flächen. Auch in Berlin existiert nur ein individuenarmes Einzelvorkommen am Rande eines Pflegemahdbereiches im Tegeler Fließ.

    Megamelodes lequesnei W. WAGNER, 1963, die Trugspornzikade, lebt in Kalkflachmooren monophag an Knoten-Binse (Juncus subnodulosus) und erträgt nur extensive Beweidung. In ganz Deutschland ist sie vom Aussterben bedroht und fehlt insbesondere auf gemähten Flächen. Auch in Berlin existiert nur ein individuenarmes Einzelvorkommen am Rande eines Pflegemahdbereiches im Tegeler Fließ.

  • Nothodelphax distincta (FLOR, 1861), die Hochmoor-Spornzikade, gehört einer ganzen Reihe von Arten an, die auf Hoch- und Zwischenmoore beschränkt und in Berlin als verschollen zu betrachten sind.

    Nothodelphax distincta (FLOR, 1861), die Hochmoor-Spornzikade, gehört einer ganzen Reihe von Arten an, die auf Hoch- und Zwischenmoore beschränkt und in Berlin als verschollen zu betrachten sind.

  • Stictocephala bisonia KOPP & YONKE, 1977, die aus Nordamerika eingeschleppte Büffelzikade, breitete sich im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts in Deutschland stark nach Norden aus und kommt seit mindestens 2010 auch in Berlin vor.

    Stictocephala bisonia KOPP & YONKE, 1977, die aus Nordamerika eingeschleppte Büffelzikade, breitete sich im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts in Deutschland stark nach Norden aus und kommt seit mindestens 2010 auch in Berlin vor.

  • Pinumius areatus (STÅL, 1858), die Dünenzirpe (hier eine Larve), lebt auf offenen, xerothermen Standorten an Schaf-Schwingel (Festuca ovina agg.). In Deutschland ist sie vom Aussterben bedroht und schon aus mehreren Bundesländern verschwunden.

    Pinumius areatus (STÅL, 1858), die Dünenzirpe (hier eine Larve), lebt auf offenen, xerothermen Standorten an Schaf-Schwingel (Festuca ovina agg.). In Deutschland ist sie vom Aussterben bedroht und schon aus mehreren Bundesländern verschwunden.

Hemerobius lutescens

Hemerobius lutescens

Rote Liste und Gesamtartenliste der Kamelhalsfliegen, Schlammfliegen und Netzflügler (Raphidioptera, Megaloptera, Neuroptera) von Berlin

  • Rote Liste und Gesamtartenliste der Kamelhalsfliegen, Schlammfliegen und Netzflügler (Raphidioptera, Megaloptera, Neuroptera) von Berlin

    Christoph Saure

    PDF-Dokument (171.8 kB) - Stand: Dezember 2003

Chrysopa perla

Zusammenfassung:
Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand kommen in Berlin 74 Arten aus der Gruppe der Netzflüglerartigen (Neuropterida) vor, davon neun Kamelhalsfliegen, eine Schlammfliege und 64 Echte Netzflügler. 17 Arten (23 %) werden in die Rote Liste aufgenommen. Für zehn weitere Arten unterbleibt eine Gefährdungseinstufung aufgrund der mangelhaften Datenlage. Im Vergleich zur ersten Roten Liste der Berliner Netzflüglerartigen werden deutlich weniger Arten als gefährdet angesehen. Das ist vorwiegend auf Änderungen in der Definition der Gefährdungskategorien und nicht auf eine Verbesserung der Lebensraumsituation zurückzuführen.