Stadtplanung für Tiere im Schumacher Quartier Berlin-Tegel

Vorgeschlagene Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität im Schumacher Quartier

Vorgeschlagene Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität im Schumacher Quartier

Für Mensch und Tier planen

Berlin will das anhaltende Stadtwachstum so gestalten, dass auch die Biodiversität davon profitiert. Für das Schumacher Quartier ließ das Land 2018 eine Studie zum Animal-Aided Design erarbeiten. Auch Naturschutzverbände haben daran mitgewirkt.

Tegeler Stadtheide und Habitate im Wohngebiet

Welche Tierarten könnten sich im neuen Quartier wohl fühlen? Um das zu ermitteln, wurden die Standortbedingungen und das bisherige Artenspektrum analysiert. Auf dem Flughafenfeld gibt es wertvolle Trockenrasenbiotope mit einer Vielzahl an Insekten und Vögeln. Große Teile davon bleiben erhalten und werden zur Tegeler Stadtheide weiterentwickelt. Das Quartier selbst entsteht am östlichen Rand. Seine Freiräume, aber auch Fassaden und Dächer seiner Gebäude bieten die Chance, Habitate zu schaffen und so Tiere im Stadtquartier anzusiedeln.

Auswahl der Zielarten und Ermittlung ihrer Anforderungen

14 Zielarten werden gezielt gefördert, weil sie die Biodiversität voranbringen und besondere Erlebnisse für die Menschen vor Ort versprechen. Arten wie die Breitflügelfledermaus, die Wechselkröte oder der Nachtigall-Grashüpfer stehen dabei für andere Arten, die genauso profitieren. Weil die Anforderungen einer Art über die Zeit variieren, wurde der gesamte Lebenszyklus der Zielarten betrachtet, um zu untersuchen, wie ihr Lebensraum aussehen muss. Die Ergebnisse fließen in die Gestaltung der Fassaden, Dächer und Freiräume ein. Gefahrenstellen wie Lichtschächte sollen vermieden und vogelfreundliches Glas verwendet werden.

Auf einem Biodiversitätsdach fühlt sich die Rotbeinige Körbchen-Sandbiene wohl.

„Clumps“ für die Nachtigall und Biodiversitätsdächer für Brutvögel und Insekten

Die Nachtigall ist eine von sechs ausgewählten Vogelarten. Sie ist eine typische Berlinerin und wird das Quartier durch ihren Gesang bereichern. „Clumps“ sollen dafür sorgen, dass sie sich wohlfühlt. Das sind Gehölzgruppen mit geschützten offenen und dicht bewachsenen Bereichen am Boden. Auf grünen Biodiversitätsdächern mit besonders dicker Substratschicht können wiederum die Haubenlerche und andere Arten in Ruhe brüten. Auch die Rotbeinige Körbchen-Sandbiene findet hier Unterschlupf. In den Fassaden werden Quartiere für weitere Vogelarten und Fledermäuse geschaffen.

Mitmachen!

Was können Sie in Ihrem Garten, auf Ihrer Terrasse oder an Ihrer Hausfassade für die biologische Vielfalt tun?