Westumfahrung Bahnhofstraße

Kreuzung Bahnhofstraße/Am Bahndamm, Januar 2019. Hier beginnt die Westumfahrung der Bahnhofstraße.

Kreuzung Bahnhofstraße/Am Bahndamm, Januar 2019. Hier beginnt die Westumfahrung der Bahnhofstraße.

Planungsphase
Die geplante „Westumfahrung Bahnhofstraße“ zwischen An der Wuhlheide und dem Knotenpunkt Mahlsdorfer Straße / Stellingdamm / Bahnhofstraße dient der dringenden Entlastung der Köpenicker Bahnhofstraße. Die hohen Verkehrsbelastungen auf der Bahnhofstraße wirken sich negativ auf den gesamten Köpenicker Raum aus.

Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) übernimmt hier eine vormals durch das Bezirksamt Treptow-Köpenick erarbeitete Planung und überarbeitet sie unter Beachtung des Mobilitätsgesetzes und aktualisierter Verkehrsprognosen und Gutachten.

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Das Vorhaben

Ziel der neuen westlichen Umfahrungsstraße ist es, den übergeordneten Straßenverkehr aus der überlasteten Bahnhofstraße abzuleiten und die Bahnhofstraße freizumachen für Straßenbahn und Bus. Gleichzeitig sollen durch die geplante Umgestaltung bessere Bedingungen für den Rad- und Fußverkehr geschaffen und die Attraktivität und Aufenthaltsqualität in dieser Einkaufsstraße deutlich erhöht werden.

Zur Ableitung des Durchgangsverkehrs soll eine Umfahrungsmöglichkeit für die Bahnhofstraße und die Lindenstraße geschaffen werden. Die hierzu bereits unter der Bezeichnung „Ost-West-Trasse, 1. Abschnitt“ bestehende und ausgelegte Planung wurde im Januar 2019 vom Bezirk an die Senatsverwaltung zur Weiterführung übergeben.

Die neu- und auszubauende Stadtstraße beginnt an der Straße An der Wuhlheide in Höhe der Geschäftsstelle des 1. FC Union und verläuft in nordöstlicher Richtung entlang des Stadions „An der Alten Försterei“ und des Sportkomplexes Hämmerlingstraße am Rand der Wuhlheide bis in Höhe der Hämmerlingstraße. Sie quert dann den Bahndamm der Deutschen Bahn AG mit einer neuen Unterführung und verläuft parallel zu diesem im Zuge der vorhandenen Straße Am Bahndamm. Sie endet am Knotenpunkt mit der Mahlsdorfer Straße / Stellingdamm / Bahnhofstraße.

Die SenMVKU hat die Unterlagen überarbeitet und aktualisiert und hat diese im Juni 2023 zur Planfeststellung eingereicht.

Hierbei wurden folgende Aspekte berücksichtigt:

  • die Einarbeitung der Vorgaben des Berliner Mobilitätsgesetzes (MobG BE),
  • Aktualisierung der verkehrstechnischen Untersuchung/objektkonkreten Verkehrsprognose,
  • Überarbeitung des Lärm- und Schadstoffgutachtens und weiterer Gutachten.

Die Überarbeitung erfolgt in besonderem Maße unter Berücksichtigung der Umweltaspekte und der Minimierung des Eingriffsumfangs.

Luftbild Digitale farbige Orthophotos 2019 (DOP20RGB)

Apricot = Fußweg, Violett = Sicherheitsstreifen/Trennung, Orange = Radweg, Grün = Baumscheibe/Begrünung, Grau = Fahrbahn

Vorteile der neuen Planung

Im Prozess der Planüberarbeitung und -aktualisierung konnte die SenMVKU erhebliche Verbesserungen im Vergleich zur alten Planung herausarbeiten. Dazu gehören beispielsweise

  • die Erhaltung einer größeren zusammenhängenden Waldfläche, verbunden mit geringerem Eingriff in den Baumbestand,
  • eine Verbreiterung des Geh- und Radweges nach Mobilitätsgesetz auf vielen Abschnitten,
  • die Optimierung der Verkehrsraumaufteilung, die unter dem Gesichtspunkt der Eingriffsminimierung trotzdem zu einer nachhaltigen Entlastung der Bahnhofstraße führt (d.h. außerhalb der Knotenpunkte als 2-spurige Straße),
  • Minimierung der Eingriffe in Privatgrundstücke,
  • Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch breitere Seitenbereiche und optimale Anbindung des Wuhletalwanderweges sowohl in nördliche als auch in südliche Richtung,
  • Abrückung der Linienführung soweit möglich von der vorhandenen Wohnbebauung,
  • Reduzierung des Flächenbedarfs durch Verzicht auf einen durchgehenden Mittelstreifen, die eingesparte Fläche kommt dem Fuß- und Radverkehr sowie dem Wald zu Gute,
  • Reduzierung des Flächenbedarfs durch einen gemeinsamen Park-Baumstreifen in der Straße Am Bahndamm.
Querschnitt der neuen Trasse Am Bahndamm

Querschnitt der neuen Trasse Am Bahndamm

Zahlen und Daten

  • Objektkonkrete Verkehrsprognose (Aktualisierung auf 2030 und Prüfung erforderlicher Spurzahl nach Aktualisierung)

    2019

  • Einarbeitung aktueller Gesetze, Vorschriften und Randbedingungen in die Planung (z.B. MobG BE, aktuelle oder geplante angrenzende Bebauung, Planungen der DB)

    2019

  • Anpassung der Trassenlage und des Eingriffsumfangs

    2019

  • Lärm- und Schadstoffgutachten, Biotopkartierungen und faunistische Kartierungen, Planung erforderlicher Lärmschutzmaßnahmen, Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag

    01/2020 – 11/2020
    (Vegetations­periode)

  • Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), Landschaftsplanerischer Begleitplan (LBP) einschl. waldrechtlicher Belange

    IV/2020
    (Vegetations­periode)

  • Finalisierung der Planfeststellungsunterlage auf Basis des UVP-Berichtes und des LBPs

    Frühjahr 2021

  • Feinabstimmung bezüglich Schnittstellen zu angrenzenden Maßnahmen

    Anfang 2022

  • Einreichung der Planfeststellungsunterlage

    Juni 2023

  • Auslegung der Planfeststellungsunterlage

    20.11.2023 – 19.12.2023

  • Planfeststellungsverfahren mit rechtskräftigem Beschluss, danach Baubeginn (in Abhängigkeit zu einem separaten Verfahren der Deutschen Bahn AG und der neuen Eisenbahnüberführung Hämmerlingstraße)

    Ab ca. 2025

Beteiligung

Mit einer Informationsveranstaltung zum Projektstand gab es am 29. Juni 2022 – nach bisher pandemiebedingt ausschließlich digitaler Kommunikation – eine Möglichkeit, Interessierte persönlich über die aktuellen Planungsschritte zu informieren und dazu ins Gespräch zu kommen. Rund 30 Interessierte erschienen am Abend in der Fankneipe „Abseitsfalle“ und folgten den Ausführungen des Projektteams. Die Möglichkeit, Anregungen zu geben und Rückfragen zu stellen, wurde intensiv genutzt.
Für alle, die nicht anwesend sein konnten oder das Gehörte nochmal rekapitulieren möchten, bieten wir an, die Präsentation und das Protokoll zur Veranstaltung zu versenden. Bitte senden Sie uns dazu eine Mail an westumfahrung@senmvku.berlin.de.

  • Flyer: Westumfahrung Bahnhofstraße

    Information zur Planung und Beteiligung

    PDF-Dokument (5.6 MB) - Stand: Oktober 2020

Fragen und Antworten

  • Wie wird verhindert, dass durch die Entlastungsstraße neue Staupunkte entstehen bzw. durch eine zusätzliche Kreuzung der ÖPNV behindert wird?

    Um zu verhindern, dass durch die Planung neue Staupunkte entstehen, führen wir umfangreiche verkehrstechnische Berechnungen durch. Für die Knotenpunkte der Westumfahrung sind entsprechende Leistungsfähigkeitsnachweise erfolgt. Anzahl und Länge der Spuren an den Knotenpunkten basieren auf den Ergebnissen dieser Berechnungen – in denen auch der ÖPNV mit berücksichtigt wird.

  • Wie viele Spuren sind an der Kreuzung Am Bahndamm/Hämmerlingstraße/Schubertstraße geplant?
    • Am Bahndamm: Eine Spur je Fahrtrichtung.
    • Unter der Brücke: Eine Spur in Richtung „An der Wuhlheide“, zwei Spuren von „An der Wuhlheide“ kommend.
    • Schubertstraße: Zukünftig als Sackgasse.
    • Hämmerlingstraße und Schmale Straße: Im Wesentlichen wie im Bestand.
  • In der Planung entstehen zwei direkt aufeinanderfolgende Kreuzungen – weshalb wird der Anschluss nicht mit der sehr nahen Rudolf-Rühl-Allee zusammengeführt?

    Bezüglich der Rudolf-Rühl-Allee ist geplant, diese weitestgehend zurück zu bauen. Dies soll erfolgen, sobald die Verbindungsstrecke zwischen der Spindlersfelder Straße und Biesdorf besteht (geplant im Rahmen des Projektes TVO). Falls ein zeitlicher Versatz zwischen den Projekten entsteht, können die Ampeln der dicht aufeinanderfolgenden Kreuzungen miteinander synchronisiert werden, bis die Kreuzung An der Wuhlheide/Rudolf-Rühl-Allee schließlich entfällt.

  • Die Planung für die Westumfahrung Bahnhofstraße sieht erfreulicherweise bereits Raum für Radfahrer*innen vor. Es wäre hervorragend, wenn an den Abbiegepunkten noch mehr Platz für mehr Sicherheit geschaffen werden könnte. Zudem gibt es in der aktuellen Planung Knicke, die kaum befahrbar sind.

    Wertvolle Hinweise aus der Beteiligung führten dazu, dass die Fahrdynamik für Radfahrende an einigen Stellen noch verbessert werden konnte. Die Verziehungen im Radweg fallen nun weniger stark aus.

  • Wird es Lärmschutzmaßnahmen geben?

    Die inzwischen vorliegenden Ergebnisse der Lärmschutzberechnungen haben ergeben, dass eine Lärmschutzwand oder hochabsorbierende Oberflächen an den Stützbauwerken nicht zielführend sind. Im Rahmen der Westumfahrung der Bahnhofstraße wird demnach keine Lärmschutzwand geplant. Die Schallschutzmaßnahmen auf dem Bahndamm bzw. der Brücke beidseitig der Gleise, welche die DB im Rahmen ihres Projektes zum Streckenausbau geplant hat, werden durch die Maßnahme Westumfahrung Bahnhofstraße nicht verändert . Als eine aktive Lärmschutzmaßnahme der Straße ist z.B. der Einbau einer Straßenoberfläche mit lärmmindernden Eigenschaften geplant.

  • Werden benachbarte Projekte oder Maßnahmen aufeinander abgestimmt?

    SenMVKU ist mit den Vorhabenträgern diverser benachbarter Maßnahmen wie der Deutschen Bahn AG, SenSBW, dem Bezirk oder dem 1. FC Union im Gespräch.

    Bauabläufe werden mit der Deutschen Bahn AG aufeinander abgestimmt und es werden Details zu Schnittstellen geklärt.

    SenMVKU ist auch mit dem 1.FC Union im Gespräch. Bspw. ist die Streckenführung – in Abstimmung mit dem 1. FC Union – bewusst so nah wie möglich an den in den Planungen des 1.FC Union neuen Eingangsbereich des Stadions gerückt. Dies ist vor allem aus Umweltschutzgründen, insbesondere zum Schutz des Waldes, erforderlich.

    Bezüglich einer möglicherweise entstehenden Abgasbelastung wurde durch uns ein Luft-Schadstoff-Gutachten erstellt, um diese Belange angemessen berücksichtigen zu können. Es wird zudem der Luftreinhalteplan Berlins berücksichtigt.

  • In den Planungen sieht es so aus, als solle die neue Straße durch das Gelände des Forsthauses führen. Ist die Alte Försterei (Geschäftsstelle 1. FC Union) betroffen?

    Die neue Straße soll über das Gelände des Forsthauses gehen. Die Planung soll damit einen möglichst geringen Eingriff in den Wald sicherstellen. Das Forsthaus ist von der Maßnahme jedoch nicht betroffen. Lediglich der Schuppen auf dem Gelände muss für die Westumfahrung abgerissen werden.

  • Ist es möglich, zwischen dem Fußweg und dem Radweg fünf bis zehn Meter Bäume stehen zu lassen und die Straße 10 Meter weiter westlich zu führen, um den Charakter des bisherigen Waldweges zu erhalten?

    Die Straße wird bewusst komplett möglichst dicht am Stadion entlang geführt. Dies ist vor allem aus Umweltschutzgründen erforderlich. Grünflächen, die durch die Straße vom Wald abgetrennt sind, können nicht mehr dem Wald zugerechnet werden. So vom Wald abgesetzt, können sie wichtige ökologische Funktionen nicht mehr erfüllen.

  • Gibt es neue Erkenntnisse zum Baumbestand entlang der Strecke?

    Im Rahmen der Bearbeitung der Umweltverträglichkeitsprüfung sind zwischen Herbst 2020 und April 2021 Änderungen der Planung notwendig geworden, die eingearbeitet wurden. Die Änderungen führen zu dem erfreulichen Ergebnis, dass einige sehr wertvolle Altbäume (z.B. mehrere fast 200 Jahre alte Eichen) erhalten werden können.

  • Ich habe Interesse daran, fortlaufend informiert zu werden. Gibt es einen Newsletter oder einen Verteiler zum Projekt?

    Bitte melden Sie sich unter westumfahrung@@SenMVKU.berlin.dewestumfahrung@SenMVKU.berlin.de). In unregelmäßigen Abständen informieren wir Sie über einen Verteiler über Neuigkeiten zum Projekt.