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Artenreichtum auf engem Raum
Im Natur-Park Südgelände wurden bisher 130 von den etwa 310 Bienenarten Berlins nachgewiesen. Grund für diesen Artenreichtum sind die Blütenvielfalt und das große Angebot an Kleinstrukturen. Besonders wertvolle Lebensräume sind offene und sonnige Standorte.
Bienen ernähren sich rein vegetarisch von Nektar und Pollen. Einige Arten sind auf ganz bestimmte Pflanzen als Pollenspender angewiesen.
Bienen sind weltweit die wichtigsten Bestäuber und tragen erheblich zum Erhalt der Wild- und Kulturpflanzen bei. Entgegen der verbreiteten Meinung, Bienen seien staatenbildende Insekten, leben die meisten Arten einzeln. Sie graben ihre Nester in den Erdboden oder nagen Brutzellen in Pflanzenstängel oder morsches Holz. Einige nisten in Mauerfugen, andere in leeren Schneckenhäusern. Die sogenannten Kuckucksbienen legen ihre Eier in die Nester anderer Bienen. Die schlüpfende Larve tötet Ei oder Larve des Wirtes und frisst den fremden Nahrungsproviant.
Wildbienen
Sie ernähren sich von Pollen und Nektar der Blüten und benötigen vielfältige Lebensräume für Nahrung und Nistplätze, die sie immer weniger finden.
Etwa 30 % der Arten sind auf bestimmte Blühpflanzen angewiesen. Viele Arten nisten im Boden, andere in Pflanzenstängeln und Mauerritzen. Beim Pollen sammeln bestäuben sie Wild- und Kulturpflanzen. Weil die Bienenarten zu verschiedenen Jahreszeiten fliegen, brauchen sie fast ganzjährig ein Blühangebot. Naturnah gestaltete Gärten leisten dafür einen wichtigen Beitrag.
Eine häufige Art ist die Rostrote Mauerbiene. Sie schlüpft früh im Jahr und ist auf keine bestimmte Pflanze spezialisiert. Die 8-14 Millimeter großen, auffallend rotbraun-pelzigen Insekten bauen Nester in Hohlräumen zwischen lockerem Gestein, Totholz und anderen Strukturen.
Bienen besitzen zwei Flügelpaare. Wie alle Insekten haben sie Facettenaugen, die aus vielen Einzelaugen bestehen. Damit nehmen sie Bewegungen schneller wahr. Sie sehen ultraviolette Färbungen der Blüten, die für Menschen unsichtbar sind.
Lebenszyklus
Wildbienen leben ein bis zwei Monate. Viele Arten nisten im Boden. Die meisten schlüpfen im Frühling und Sommer, manche Arten erst im Herbst. Nach der Paarung beginnen die Weibchen sofort mit dem Nestbau, die Männchen sterben. Für ihren Nachwuchs sammeln sie Pollen und Nektar der Blüten. Die Nahrung transportieren sie in ihrem Pelz zum Nest und dort in die Brutzelle, in die sie ein Ei legen. Meist werden 4 bis 10 Brutzellen angelegt. Stets wird eine Zelle fertiggestellt, bevor mit der nächsten begonnen wird. Die Nahrung reicht für die gesamte Entwicklung vom Ei über das Larvenstadium bis zur fertigen Biene.
Die jungen Bienen schlüpfen nacheinander, indem sie den Lehmdeckel der Brutzelle durchbeißen. Es dauert etwa ein Jahr, bis sie aus ihren Nestern krabbeln. Damit beginnt der Fortpflanzungskreislauf von neuem.