Biologische Vielfalt im Landschaftsprogramm

Saatgut gebietseigener Herkunft stärkt die Artenvielfalt in Grünflächen wie hier im Park am Nordbahnhof.

Vielfältige Berliner Tier- und Pflanzenwelt

Berlin ist dicht bebaut, quirlig und stetig im Wandel – ein Ort für Tiere und Pflanzen? Ja, denn die Metropole bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Biotope auf kleinstem Raum. Trotz bisweilen schwieriger Lebensbedingungen finden so dennoch viele verschiedene Arten ihren Platz.

Grundsätzlich ist Biologische Vielfalt eine Querschnittsthematik. Dem Landschaftsprogramm als behördenverbindliches Planwerk kommt dabei die Aufgabe zu, Ziele zur Erhaltung und Entwicklung biologischer Vielfalt in die räumliche Gesamtplanung und verschiedene Fachplanungen zu transportieren. So sollen – um nur drei Beispiele zu nennen – im Großen Tiergarten gemäß Parkpflegewerk künftig geeignete Flächen naturverträglich gepflegt werden. In den Randbereichen der Stadt soll möglichst zertifiziertes, gebietseigenes Pflanz- und Saatgut Verwendung finden. Und unter den bedeutenden Einzelbiotopen, die der Plan anführt, rücken Buchenwälder und bodensaure Eichenwälder in die Kategorie wertvoller Wälder auf. Diese sind besonders wichtig als Lebensräume für seltenere Waldarten in Berlin.

  • Korridore wie Amphibientunnel helfen, das kleinteilige Mosaik von Lebensräumen zu verbinden.

    Korridore wie Amphibientunnel helfen, das kleinteilige Mosaik von Lebensräumen zu verbinden.

  • Steilhangsicherung am Flughafensee für den Eisvogel (Alcedo atthis).

    Steilhangsicherung am Flughafensee für den Eisvogel (Alcedo atthis).

  • Im Einsatz für den Florenschutz: Freiwillige pflanzen am Windmühlenberg Ohrlöffel-Leimkraut (Silene otites).

    Im Einsatz für den Florenschutz: Freiwillige pflanzen am Windmühlenberg Ohrlöffel-Leimkraut (Silene otites).

Berlins Artenreichtum fördern

Der Programmplan Biotop- und Artenschutz enthält auch das Artenschutzprogramm Berlins für seltenere und besonders spezialisierte Arten. Viele von ihnen sind nach europäischem und nationalem Recht geschützt. Das LaPro bildet damit auch die planerische Grundlage für Artenhilfsprogramme, die die Lebensbedingungen bestimmter Tierarten in Berlin verbessern sollen. So wurden für Amphibien Leiteinrichtungen unter viel befahrenen Straßen hergestellt, für Eisvögel Steilhänge gesichert und Bruthöhlen installiert sowie im Rahmen des Florenschutzkonzeptes bestimmte Pflanzen in Schutzgebieten wieder angesiedelt.

Neben der planerischen Perspektive des Landschaftsprogramm ist die biologische Vielfalt auch in anderen Handlungsfeldern der Senatsverwaltung verankert.

Ein weiter Panoramablick über die riesige Brachfläche in Berlin-Mitte, wo heute das neu errichtete Stadtschloss steht. Unscharf im Vordergrund ragen drei weiße Schirmchenblüten von Schafgarben zwischen grünen und braunen Gräsern auf. In der Ferne erheben sich der Berliner Dom, die Marienkirche, der Fernsehturm und der Turm des Roten Rathauses in den blauen bewölkten Himmel.

Berlins Strategie zur Biologische Vielfalt

Ausgehend von der 2012 vom Senat beschlossenen Strategie wurden Umsetzungsinitiativen, Netzwerke und weitere Projekte zur Förderung der biologischen Vielfalt etabliert. Weitere Informationen