Masterplan Wasser: Zukunftsstrategie für Berlins Wasserwirtschaft

Vorsorge für Wasser

Berlin sorgt vor: Masterplan Wasser

Berlin lebt von seinem Grundwasser. Während andere Städte ihr Trinkwasser in aller Regel im Umland fördern, versorgt sich Berlin seit mehr als 160 Jahren überwiegend aus dem Wasservorkommen im eigenen Stadtgebiet. Hierbei spielen Flüsse und Seen eine zentrale Rolle: Rund 60 Prozent des Berliner Trinkwassers werden aus Brunnen in unmittelbarer Nähe von Havel und Spree gewonnen (Uferfiltration). Eine wachsende Bevölkerung, der Klimawandel und die Folgen des Strukturwandels in der Lausitz stellen Berlin vor große Herausforderungen. Um diese zu bewältigen, hat die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt am 20. September 2022 den Masterplan Wasser veröffentlicht. Er versteht sich als Zukunftsstrategie für die Berliner Wasserwirtschaft und verfolgt drei Ziele:

  1. Sichere Trinkwasserversorgung
  2. Verbesserter Gewässerschutz
  3. Ausbau und Modernisierung der Abwasserentsorgung

Zur Erreichung dieser Ziele definiert der Masterplan 32 konkrete Maßnahmen, die schrittweise umgesetzt werden. Berlin hat sich mit dem Masterplan Wasser auf den Weg gemacht, sich strategischer und breiter aufzustellen, um die Trinkwasserversorgung für alle Berlinerinnen und Berliner langfristig zu sichern.

  • Masterplan Wasser Berlin. Kurzfassung, November 2023

    PDF-Dokument (4.5 MB)

  • Masterplan Wasser Berlin. Erster Bericht, September 2022

    PDF-Dokument (5.8 MB)

Erklärfilm

Vorsorge für Wasser

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Formate: video/youtube

  • Filmbeschreibung

    Die Wasserversorgung der Hauptstadt steht vor großen Herausforderungen: wachsende Bevölkerungszahlen, Strukturwandel in der Lausitz und der Klimawandel setzen die Wasserressourcen der Stadt zunehmend unter Druck. Der Masterplan Wasser analysiert die wasserwirtschaftlichen Herausforderungen und entwirft konkrete Handlungsstrategien. Dabei wird der Masterplan auf Basis neuer Zahlen und Analysen fortgeschrieben und weiterentwickelt. So bleibt Berlin auch bei sich ändernden Bedingungen vorbereitet und gut mit der wertvollen Ressource Wasser versorgt.

Herausforderungen für den Berliner Wasserkreislauf

Der Berliner Wasserkreislauf wird beeinflusst vom Bevölkerungswachstum und Strukturwandel. Aber auch der Klimawandel hat einen entscheidenden Einfluss auf den Wasserkreislauf.

Um eine Zukunftsstrategie zu entwickeln, braucht es Erkenntnisse darüber, wie sich die Berliner Wasserressourcen verändern. Eine wichtige Grundlage hierfür bilden die Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung. Darüber hinaus wurden aktuelle Studien zum Klimawandel in Berlin und der Region Berlin-Brandenburg sowie zu den Folgen des Braunkohletagebaus herangezogen. Basierend auf diesen und weiteren Studien und Prognosen entwirft der Masterplan szenarienbasierte Risikoalysen, die helfen, im Sinne eines „Worstcase-Ansatzes“ die Auswirkungen von Extremsituationen auf das Berliner Gewässersystem besser zu verstehen. Drei wesentliche Herausforderungen lassen sich erkennen:

Oberflächenwasser
An der Berliner Oberhavel ist bereits heute die Wasserbilanz in länger andauernden Trockenphasen nicht ausgeglichen. Es wird also mehr Wasser entnommen als zugeführt, in den letzten Trockenjahren waren Wasserstandabfälle zu verzeichnen.

Grundwasser
Im gesamten norddeutschen Raum werden langjährig fallende Grundwasserstände beobachtet. Die Menge des Grundwassers, die von den Berliner Wasserwerken nachhaltig genutzt werden kann, ist weitestgehend ausgeschöpft.

Wasserqualität
Sinkende Wasserressourcen bei gleichzeitig steigendem Verbrauch stellen eine große Herausforderung für die Sicherung der Wasserqualität dar: Einerseits kommt weniger „frisches Wasser“ nach, andererseits steigen die Abwassermengen, die von den Klärwerken zurückgeleitet werden. Damit erhöhen sich die Anforderungen an die Reinigung des Abwassers erheblich.

Handlungsfelder und Maßnahmen des Masterplans

Handlungsfelder des Masterplans Wasser

Auf Grundlage der Ergebnisse der Risikoanalysen wurden fünf Handlungsfelder identifiziert, aus denen sich 32 konkrete Maßnahmen ableiten. Diese werden schrittweise umgesetzt.

Maßgeblich beteiligt sind unter anderem die Berliner Wasserbetriebe, andere Berliner Senatsverwaltungen und die Bezirksämter. Um eine länderübergreifende Bewirtschaftung von Spree und Havel zu sichern, wird zudem die Zusammenarbeit mit Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und dem Bund intensiviert.

  • Inhalt der Grafik: Handlungsfelder

    Ziel ist die langfristige Sicherung des Berliner Wasserkreislaufs.

    Einzelne Handlungsfelder sind das Wassermengen-Management, die Abwasserinfrastruktur, die Wassergewinnung, übergreifende Maßnahmen sowie Strategien des Bundes und der Europäischen Union.

    Die Maßnahmen lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Zehn Maßnahmen betreffen das Wassermengen-Management, dazu gehört etwa eine verbesserte Bewirtschaftung von Spree und Havel. Sieben Maßnahmen zielen auf die Abwasserinfrastruktur ab, hierzu gehört etwa eine verbesserte Entfernung von Spurenstoffen. Das Handlungsfeld Wassergewinnung umfasst sieben Maßnahmen, zum Beispiel die Wiederinbetriebnahme von Wasserwerken. Zu den drei übergreifenden Maßnahmen zählt zum Beispiel die Förderung eines sparsamen Wasserverbrauchs. Das Handlungsfeld Strategien des Bundes und der EU umfasst fünf Maßnahmen wie zum Beispiel die Nationale Wasserstrategie.

    Risiken, denen mit diesen Maßnahmen begegnet werden soll, sind: Sinkende Pegel und Grundwasserstände, eine schlechtere Wasserqualität und Nutzungskonflikte.