Ablagerung von Abfällen aus dem Land Berlin auf DK I und DK II Deponien

Entsprechend Deponieverordnung dürfen auf Deponien der Klasse I oder II nur noch solche Abfälle abgelagert werden, deren organischer Anteil weniger als 5 % beträgt.

Für die oberirdische Ablagerung nicht gefährlicher Abfälle stehen folgende Deponieklassen zur Verfügung:

  • Deponieklasse I (DK I): für nicht gefährliche Abfälle mit sehr gering organischem Anteil, z.B. mineralische Massenabfälle
  • Deponieklasse II (DK II): für nicht gefährliche Abfälle mit gering organischem Anteil, z.B. Restabfall aus der Hausmüllbehandlung

Deponieklassen I und II – für nicht gefährliche Abfälle

Im Land Berlin gibt es aufgrund der spezifischen räumlichen Situation gegenwärtig keine Deponien für zu beseitigende Abfälle. Das Land Berlin lagert mineralische Abfälle zur Beseitigung auf Deponien im Land Brandenburg ab. Die Nutzung und der Betrieb wurde unbeschadet des ansonsten geltenden Territorialprinzips wegen der engen räumlichen Verflechtung mit dem Land Brandenburg und auf der Basis der langjährigen Kooperation in der Abfallwirtschaft einvernehmlich zwischen beiden Ländern geregelt. Auf der Grundlage der gemeinsamen Deponieraumplanung der Länder Brandenburg und Berlin wird auch zukünftig ausreichend Deponieraum zur Verfügung stehen.

Nachfolgende Karte gibt einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Deponien der Klassen I und II im Land Brandenburg.

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Ausgewählte Deponiestandorte

Zu den größten öffentlich zugänglichen Deponien im Land Brandenburg für nicht gefährliche Abfälle zur Beseitigung zählen die Deponien der Märkischen Entsorgungsanlagen- Betriebsgesellschaft (MEAB) mbH. Durch die in den zurückliegenden Jahren durchgeführten Ertüchtigungsmaßnahmen auf der Grundlage der Deponieverordnung kann die Entsorgungssicherheit für das Land Berlin garantiert werden.

Folgende drei Deponien der Klassen I und II – Entsorgungsstandorte der MEAB stehen zur Verfügung:

Deponie Deetz (Deponieklasse I)

Deponie Deetz (Deponieklasse I)

Die Deponie Deetz liegt im Landkreis Potsdam- Mittelmark und hat eine Größe von 112 Hektar. 1974 wurde sie für die Ablagerung von Bauschutt, Bodenaushub und Nassbaggergut aus dem ehemaligen West- Berlin in Betrieb genommen. Die Ablagerung auf dem Deponiealtkörper wurde am 15.07.2009 beendet und mit den Sicherungs- und Sanierungsarbeiten begonnen.

Gleichzeitig konnte am 16.07.2009 eine basisgedichtete Fläche der Deponieklasse I mit einem Verfüllvolumen von ca. 1,7 Mio. m3 in Betrieb genommen werden. Damit steht die Deponie Deetz weiter für die Ablagerung mineralischer Abfälle zur Verfügung. Sie ist sowohl über die Straße als auch über das Wasser erreichbar.

Die Deponie Deetz ist als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert. Das Zertifikat sowie die zertifizierten Abfallarten, die gemäß planrechtlicher Genehmigung zur Deponierung angenommen werden, sind auf der Website der MEAB eingestellt. Auf der Deponie können sowohl gefährliche als auch nicht gefährliche mineralische Abfälle abgelagert werden, sofern die Zuordnungswerte der Deponieverordnung für die Deponieklasse I eingehalten werden.

Deponie Schöneiche (Deponieklasse I und Deponieklasse II)

Deponie Schöneiche (Deponieklasse I und Deponieklasse II)

Die Deponie Schöneiche befindet sich südlich von Berlin im Landkreis Teltow-Fläming und hat eine Ablagerungsfläche von rund 110 Hektar.

1974 wurde sie für die Ablagerung von Siedlungs-, Gewerbe- und Baustellenabfällen aus dem ehemaligen West-Berlin in Betrieb genommen. Seit 1977 werden Abfälle dorthin verbracht. Die Deponie wurde mehrfach erweitert, auf den Stand der Technik gebracht und durch eine Basisabdichtung sowie eine Sickerwasserfassung ertüchtigt.

Auf der Deponie stehen Ablagerungsflächen der Deponieklassen I und II zur Verfügung. Es können sowohl gefährliche als auch nicht gefährliche mineralische Abfälle angenommen werden, sofern die Zuordnungswerte der Deponieverordnung für die Deponieklasse I bzw. für die Deponieklasse II eingehalten werden.

Die Deponie Schöneiche ist als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert. Das Zertifikat sowie die zertifizierten Abfallarten, die gemäß planrechtlicher Genehmigung zur Deponierung angenommen werden, sind auf der Website der MEAB eingestellt. Das noch vorhandene Restvolumen der ertüchtigten Fläche beträgt zum 01.01.2016 für die Deponieklasse I 0,285 Mio. m3 und für die Deponieklasse II 0,314 Mio. m3.

Eine Erweiterung der Fläche der Deponieklasse I ist in Planung. Voraussichtlich im dritten Quartal 2017 wird ein Teil der erweiterten Ablagerungsfläche zur Verfügung stehen. Das entstehende Deponiegas wird über 123 Gasbrunnen erfasst und im eigenen Blockheizkraftwerk verstromt. Die erzeugte elektrische Energie wird nach Abzug des Eigenverbrauchs in das öffentliche Stromnetz abgegeben. Die entstehende Wärme dient zur Versorgung der Gebäude sowie als Prozesswärme in der Sickerwasseraufbereitungsanlage. Weiterhin kann das Deponiegas als Stützfeuer in der Sonderabfallverbrennungsanlage (SAV) und zur Abluftbehandlung in der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) eingesetzt werden.

Die Deponie verfügt über eine Sickerwasseraufbereitungsanlage. Das gereinigte Sickerwasser wird als Prozesswasser in den Anlagen am Standort genutzt bzw. extern entsorgt.

Deponie Vorketzin (Deponieklasse II)

Deponie Vorketzin (Deponieklasse II)

Die Deponie Vorketzin befindet sich westlich von Berlin im Landkreis Havelland und existiert seit 1974. Die Ablagerungsfläche beträgt rund 73 Hektar. Sie wurde 1975 zur Ablagerung von Siedlungs-, Gewerbe- und Baustellenabfällen aus dem ehemaligen West-Berlin in Betrieb genommen.

Der gesamte Deponiekörper ist durch eine 3.750 m lange Doppelkammerdichtwand umschlossen, deren Bau 2004 beendet wurde. Eine Qualifizierung des Deponiebetriebes erfolgte 2005 mit dem Bau eines basisabgedichteten Abschnittes innerhalb der Kammerdichtwand. Dieser entspricht der Deponieklasse II, verfügt über eine Grundfläche von sechs Hektar und ist vom Altkörper durch eine Zwischenabdichtung sicher getrennt.

Die Deponie Vorketzin ist als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert. Das Zertifikat sowie die zertifizierten Abfallarten, die gemäß planrechtlicher Genehmigung zur Ablagerung angenommen werden, sind auf der Homepage der MEAB eingestellt.

Auf der Deponie können sowohl gefährliche als auch nicht gefährliche Abfälle angenommen werden, sofern die Zuordnungswerte der Deponieverordnung für die Deponieklasse II eingehalten werden.

Das Deponiegas wird in 164 Gasbrunnen gesammelt und direkt vor Ort in Blockheizkraftwerken verwertet. Die entstehende Wärme wird als Prozesswärme beziehungsweise zur Heizung der am Standort befindlichen Gebäude genutzt. Entstehende Elektroenergie wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist.

Die Deponie verfügt über eine Sickerwasserreinigungsanlage. Sie wurde bereits 2004 errichtet und 2008 erweitert. Von dem im System der Kammerdichtwand gesammelten Wasser können pro Tag bis zu 400 Kubikmeter behandelt werden. Das gereinigte Wasser kann in den Vorfluter geleitet werden, das verbleibende Konzentrat wird extern sicher entsorgt.