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Mobilitäts- und Verkehrserziehung

Ein wichtiger Teil der Verkehrssicherheitsarbeit sind Projekte und Programme zur Mobilitäts- und Verkehrserziehung. Sie sollen dazu beitragen, dass in Berlin erheblich weniger Menschen im Straßenverkehr verunglücken.
Das Erlernen von Alltagstechniken ist so wichtig wie die Fähigkeit zum Lesen und Schreiben. Dazu zählt eine moderne Verkehrs- und Mobilitätserziehung. Die Schwerpunkte dazu sind im Aktionsprogramm 2020 festgehalten.
Mobilitätslernen in der Schule
In der neuen Grundschulverordnung des Landes Berlin wurde erstmals die Verkehrs- und Mobilitätserziehung als Teil des schulischen Unterrichts- und Erziehungsauftrages verankert. Die Umsetzung der Verordnung in den Schulalltag ist eine Aufgabe, die durch die Träger der Verkehrsicherheitsarbeit in Berlin wirksam unterstützt werden kann.
Erste Bausteine werden bereits umgesetzt:
- “Mobililli unterwegs”: ein Aktionsmobil für Grundschulen mit Spielangeboten zur Bewegungsförderung, Verkehrssicherheit und Mobilität von Kinder
- Physikunterricht mit Praxisbezug Verkehr & Sicherheit für die Jahrgangsstufe 11
- Fachkonferenz “Junge Menschen und Mobilität”
- Die Online-Kommunikationsplattform “Berlin Sicher Mobil” ist ein wichtiger Schritt für die verbesserte Vermittlung von vorhandenen Angeboten in die Erziehungseinrichtungen.
Schulisches Mobilitätsmanagement – Pilotprojekt Reinhardswald-Grundschule in Berlin-Kreuzberg
Die Einführung eines nachhaltigen Mobilitätsmanagements an Berliner Schulen ist als Maßnahme Bestandteil des Verkehrssicherheitsprogramms “Berlin Sicher Mobil 2020”. Im Rahmen des Verkehrssicherheitsprogramms hat die federführende Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz die Umsetzung eines Pilotprojektes an der Reinhardswald-Grundschule in Berlin-Kreuzberg unterstützt. Das Projekt wurde Anfang 2015 begonnen und versteht sich als begleitender Einstieg in den langfristigen Prozess “Schulisches Mobilitätsmanagement”. Der Schlussbericht zum Teil 2 (Durchführung) kann hier heruntergeladen werden.
Lernen durch die Eltern
Kinder erhalten für das Mobilitätslernen wesentliche Orientierung von ihren Eltern. Dies betrifft sowohl die Fähigkeit zur selbstbestimmten Nutzung aller Verkehrsmittel, wie das individuelle Verhalten im Verkehr. Die Sorgen und Ängste vieler Eltern um ihre Kinder sowie die realen Risiken im Verkehr wirken sich als hemmende Randbedingungen aus. Ein an alle Grundschulen verteilter “Elternbrief” greift diese Situation auf und bietet den Eltern Unterstützung und Hilfestellung bei der Mobilitätserziehung ihrer Kinder an. Die Zielgruppe “Kinder im Grundschulalter” hat für das Erlernen selbstständiger Mobilität maßgebende Bedeutung.
Kinder unterwegs
Wie Grundschüler in der Stadt mobil werden und Eltern sie in Bewegung bringen. Hrsg. Arbeitskreis Neue Erziehung e.V. Berlin
PDF-Dokument (2.9 MB)
Kinderstadtplan Berlin
Die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr, ob auf dem Weg zur Schule oder in der Freizeit, ist ein wichtiges Anliegen in der Verkehrspolitik. Um Kindern im Straßenverkehr den nötigen Schutz zu bieten und sie früh an das Thema „Verkehrssicherheit“ heranzuführen, bietet die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz seit 2008 das Projekt „Kinderstadtplan Berlin“ an.
Mitte 2018 ging das Projekt in eine neue Runde: Das Konzept wurde überarbeitet und an aktuelle Entwicklungen und Methoden im Bereich Verkehrs- und Mobilitätserziehung angepasst. Anfang 2020 konnten die neuen Kinderstadtpläne vorgestellt und den beteiligten Grundschulen überreicht werden.
Was ist ein Kinderstadtplan?
Ein Kinderstadtplan ist eine gedruckte Karte für Kinder, die ihnen die Lage von Freizeitmöglichkeiten und Orientierungspunkten in ihrem Stadtteil aufzeigt. Außerdem machen diese Karten auf besondere Gefahrenstellen aufmerksam und liefern Informationen, die eine Teilnahme im Straßenverkehr sicherer machen – ob bei der Planung eines Schulweges oder im Freizeitbereich.
Wer erarbeitet einen Kinderstadtplan?
Es ist ein Stadtplan von Kindern für Kinder, d.h. Schülerinnen und Schüler werden aktiv und in einem längeren Prozess unter pädagogischer Begleitung unterstützt, ihren eigenen Stadtplan zu entwickeln. Kinder lernen dadurch nicht nur ihr Wohnumfeld und ihren Freizeitbereich besser kennen, sondern sie setzen sich auch früh mit verschiedenen Aspekten der Verkehrssicherheit auseinander. Spielerisch wird zudem die Orientierungs- und Wahrnehmungsfähigkeit gefördert, sodass kritische Situationen bewusst erkannt werden können und das Bewegen im Straßenverkehr sicherer wird. Die Qualität der Pläne wird durch Einbindung des Verkehrssicherheitsberaters des örtlichen Polizeiabschnitts sowie weiterer Fachexperten sichergestellt.
Wie erfolgt die Entwicklung eines Kinderstadtplans?
Das nötige Grundwissen wird mit Kindern in Workshops gemeinsam erarbeitet. Anschließend entdecken Kinder als „Verkehrsdetektive“ ihre Umgebung in kleinen Gruppen und sammeln dabei die Inhalte für die Erstellung eines individuellen Stadtplans. Zwischenergebnisse werden im Klassenverbund immer wieder zusammengetragen und gemeinsam diskutiert. Abschließend wird der Stadtplan in einer „Kinderredaktionskonferenz“ besprochen, bevor das Projektteam der CÖGA mbH den jeweiligen Plan grafisch umsetzt und die fachliche Prüfung durch Externe erfolgt. Allen beteiligten Grundschülerinnen und -schülern wird zu Projektende ein gedrucktes Exemplar überreicht.
Wo kann ich mich melden, um Weiteres zu erfahren?
Ansprechpartner sind die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie die CÖGA mbH, die für die Projektdurchführung verantwortlich ist. Bei Interesse können sich Berliner Grundschulen direkt bei der CÖGA mbH um Teilnahme bewerben. Rahmenbedingungen und Termine werden individuell vereinbart. Die Mitarbeit am Projekt ist kostenfrei.
Weitere Informationen zu den Kinderstadtplänen und zum Ablauf finden Sie hier.
Welche Kinderstadtpläne gibt es bereits?
Im Folgenden finden Sie alle verfügbaren Kinderstadtpläne zum PDF-Download.
Downloads der Kinderstadtpläne ab 2020
Downloads der Kinderstadtpläne von 2009 bis 2019
Alt Lichtenberg Südwest (Frankfurter Allee Süd): Hermann-Gmeiner-Schule
PDF-Dokument (3.3 MB)
Friedrichsfelde Süd / Karlshorst Nord: Paul-und-Charlotte-Kniese-Schule
PDF-Dokument (4.9 MB)
Haselhorst Mitte: Grundschule an der Pulvermühle / Bernd-Ryke-Grundschule
PDF-Dokument (7.4 MB)
Karlshorst Südwest / Niederschöneweide Nord: Kreativitäts-Grundschule Karlshorst
PDF-Dokument (5.9 MB)
Rummelsburg West / Friedrichshain Südost: Schule an der Victoriastadt
PDF-Dokument (4.5 MB)
Jugendverkehrsschulen
Die Stadt Berlin verfügt über 24 Jugendverkehrsschulen, häufig auch Verkehrskindergärten genannt. Ausstattung, Nutzerkreis, Art und Häufigkeit der Nutzung, Organisation, Finanzierung etc. sind jedoch unterschiedlich. Im Jahr 2009 lief ein Projekt zur Qualifizierung und Weiterentwicklung der Jugendverkehrsschulen. Dabei wurden mit den in den Bezirken für die Jugendverkehrsschulen Zuständigen sowie weiteren die Arbeit vor Ort unterstützenden Institutionen und Akteure geeignete Ansätze eingehend diskutiert und abgewogen.
Auf dieser Basis konnte gemeinsam mit den Trägern ein wünschenswerter Standard für die Betreuung, Gestaltung und Nutzung der Jugendverkehrsschulen ausgearbeitet werden, der zwei unterschiedliche Konzepte für die künftige Weiterentwicklung der einzelnen Standorte zugrunde legt:
- Das Konzept “Verkehrsschule” stellt den Bildungs- und Trainingsauftrag der Jungendverkehrsschule im Hinblick auf sicheres Verkehrs- und Mobilitätsverhalten in den Vordergrund.
- Beim Konzept “Verkehrsgarten” steht die Bedeutung des einzelnen Standorts der Jugendverkehrsschule als betreuter “Fahrspielplatz” im Kiez im Vordergrund.
Geschwindigkeitsüberwachung
Ergänzend zu der bestehenden polizeilichen Überwachungstechnik hat Berlin als erste deutsche Stadt mit beabsichtigter “flächendeckender” Wirkung im Nebennetz, insbesondere in Tempo 30-Zonen sogenannte Dialog-Displays zum Einsatz gebracht.
“Dialog-Displays” signalisieren Kraftfahrern und -fahrerinnen mit dem Wort “Langsam”, wenn sie die zugelassene Geschwindigkeit überschritten haben. Korrektes Geschwindigkeitsverhalten wird demgegenüber mit einem “Danke” beantwortet. Das dem Display hinterlegte Bild eines Kindes liefert gleichzeitig die Begründung für die geltende Geschwindigkeitsbeschränkung. Eine Wirkungsuntersuchung hat belegt, dass Dialog-Displays das Geschwindigkeitsverhalten von Kraftfahrern und -fahrerinnen positiv beeinflussen.
Gegenwärtig sind rund 120 Dialog-Displays in den Bezirken im Einsatz. Einsatzorte sind vor allem Tempo-30-Straßenabschnitte mit schützenswerten Einrichtungen wie Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen.
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Grundsatzangelegenheiten der Verkehrspolitik; Verkehrsentwicklungsplanung