Wenn es zu einer Freisetzung von Radioaktivität in die Umwelt kommt, sind die Messdienste gefordert.
Für die Messung von chemischen, biologischen und radioaktiven Stoffen hat der Bund die Länder mit so genannten CBRN-Erkundern ausgestattet. In Berlin gibt es 14 CBRN-Erkunder beim Landeskriminalamt, der Berliner Feuerwehr und den Hilfsorganisationen.
Die kompetente behördliche Stelle für die Messung von radioaktiven Stoffen und ionisierender Strahlung ist die Strahlenmessstelle Berlin in der für Umwelt zuständigen Senatsverwaltung, die auch für die Überwachung der Radioaktivität in der Berliner Umwelt gemäß § 162 Strahlenschutzgesetz zuständig ist.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) verfügt ebenfalls über eine sehr große Expertise und eine hervorragende Ausstattung für die Messung von ionisierender Strahlung und radioaktiver Stoffe. Das BfS betreibt auch ein Messnetz mit etwa 1.800 Sonden, die rund um die Uhr die „Ortsdosisleistung“ (ODL) ermitteln. Die empfindlichen Messgeräte erfassen in Echtzeit selbst kleinste Veränderungen der Umweltradioaktivität. Die aktuellen Daten sind im Internet unter odlinfo.bfs.de zugänglich.
Bei einem überregionalen Notfall würden auf Entscheidung der zuständigen Bundesministerien die routinemäßigen Messungen in der Umwelt intensiviert und für die Überwachung von Lebens- und Futtermittel sowie Trinkwasser zusätzliche Messprogramme gestartet. Damit würden als wichtige Entscheidungsgrundlage jederzeit konkrete Informationen über die aktuelle Strahlenbelastung vorliegen.