Monitoring und Berichterstattung

Eine sieben-köpfige Gruppe steht in einem lichten Waldstück mit hohen Bäumen und dichtem, weiß blühendem Wildwuchs. Die Teilnehmenden der Wildbienenexkursion tragen wetterfeste Kleidung und Rucksäcke und halten Insektennetze in der Hand. Der Exkursionsleiter zeigt den umstehenden Teilnehmenden etwas in einem Glasröhrchen, vermutlich ein Insekt.

Das Mentoring-Programm der Stiftung Naturschutz Berlin im Rahmen der Artenkenntnis-Ausbildung leistet einen wichtigen Beitrag zum Monitoring der Natur in Berlin.

Monitoring prüft die Zielerreichung

Die Berliner Strategie zur Biologischen Vielfalt 2030+ legt großen Wert auf ein umfassendes Monitoring und Berichterstattungssystem, um die Wirkung der Maßnahmen zu bewerten. Im Rahmen eines Monitorings werden aussagekräftige Parameter über einen festgelegten Zeitraum systematisch beobachtet, gemessen und analysiert, um Veränderungen verfolgen zu können. Beispielsweise werden Daten zum Vorkommen und zum Zustand von Arten sowie von Lebensräumen erhoben, was eine verlässliche und aktuelle Grundlage für die Planung und Durchführung von Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen bietet. Außerdem kann mithilfe eines Monitorings die Wirksamkeit der Maßnahmen bewertet werden, um diese gegebenenfalls anzupassen.

In Berlin soll konkret ein systematisches Monitoringkonzept entwickelt werden, das mit bestehenden Monitorings der Stadt verknüpft ist. Außerdem prüft die Stadt derzeit die Einrichtung eines Monitoringzentrums, welches die Erhebung, Auswertung und Veröffentlichung der Daten koordiniert und die nächsten Schritte daraus ableitet.

Berichterstattung für die Bevölkerung und die Politik

Um die Bevölkerung und die Politik über die Ergebnisse des Monitorings und somit über die Fortschritte der Strategie zu informieren, sollen regelmäßige Statusberichte zusammengestellt werden. Die Ergebnisse sollen zusätzlich für die Öffentlichkeit aufbereitet werden, beispielsweise auf der Internetseite der Senatsverwaltung.

Vor verschwommenem grünem Hintergrund sitzt ein Großer Feuerfalter auf einer Blüte. Die weiß und blass-orange gefärbten Flügel des Schmetterlings sind aufgestellt und haben ein unregelmäßiges schwarzes Punktmuster. Der Falter saugt an der feinen hellvioletten Körbchenblüte einer Flockenblume.

Mithilfe des deutschlandweiten Tagfalter-Monitorings können Bestandsentwicklungen, wie vom Großen Feuerfalters (Lycaena dispar) verfolgt werden.

Schnittstellenziel Monitoring und Berichterstattung

Die Berliner Strategie zur Biologischen Vielfalt verankert das Thema Monitoring und Berichterstattung fest in einem der 19 Ziele, das als Schnittstelle zum Erreichen aller Ziele wichtig ist.

Das Ziel Nummer 19 „Monitoring und Berichterstattung“ legt drei Schwerpunkte fest, die es umzusetzen gilt:

  1. Erstens soll das beschriebene systematische Monitoring- und Evaluierungskonzept für die Strategie etabliert werden. Dieses System kontrolliert, ob und inwieweit die Strategie ihre Maßnahmen umsetzt und ihre Ziele erreicht. Durch das Monitoring können sowohl Baustellen als auch Erfolge in der Umsetzung aufgezeigt und kommuniziert werden. Durch festgelegte Indikatoren wird regelmäßig gemessen, überwacht und evaluiert, inwiefern die Ziele erreicht werden. Dabei werden Daten aus bestehenden Berichtspflichten, den Roten Listen und anderen Quellen genutzt. Das Monitoring- und Evaluierungskonzept soll in Kooperation mit Partnerinnen und Partnern aus Wissenschaft und Praxis aufgebaut werden.
  2. Zweitens soll ein umfassendes Monitoringkonzept für Arten- und Lebensräume in Berlin etabliert und im Turnus der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie (FFH) fortgeschrieben werden. Dieses soll auf bestehenden internationalen und nationalen Monitoringprogrammen wie dem FFH-Monitoring und dem Ökosystemmonitoring basieren. Weiterhin sollen sich die Standards für die Datenerhebung ebenfalls am bestehenden FFH-Monitoring orientieren, um eine verlässliche und lückenlose Datengrundlage in Europa zu gewährleisten. Ziel ist es, alle Monitoringdaten in einer zentralen Artendatenbank zusammenzufügen.
  3. Der dritte Schwerpunkt liegt auf der Datenerhebung durch Citizen Science. Die Strategie fördert die Einbindung von Citizen Science in das Monitoring, um die Qualität der erhobenen Daten zu sichern und Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Datenerhebung einzubeziehen. Dies soll durch die Unterstützung und Bündelung von Citizen Science-Aktivitäten und die Prüfung der gesammelten Daten erfolgen. Um die wissenschaftliche Qualität der Daten aus Citizen Science-Projekten sicherzustellen, wird die Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen und Bürgerinnen- und Bürgeriinitiativen gestärkt und finanziell gefördert.