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Leitfaden für SonderabfälleHerstellung von Farb- und Beschichtungsstoffen![]() Renovierung der Berliner East Side Gallery;
Foto: DLI (Deutsches Lackinstitut GmbH) In Berlin gibt es zwei mittelständische Hersteller von Farben und Lacken. Im folgenden werden die grundsätzlichen Bereiche der Herstellung von Farb- und Beschichtungsstoffen, in denen Sonderabfälle anfallen können, betrachtet und entsprechende Abfallvermeidungsmaßnahmen aufgezeigt. RohstofflagerIn Betrieben der Herstellung von Farb- und Beschichtungsstoffen werden bis zu 100 verschiedene Rohstoffe für die Produktion bereitgehalten. Hier können Abfälle aus falsch oder zu lang gelagerten Rohstoffen (AS 08 01 11* und AS 08 01 99) entstehen. Wesentlicher Abfall entsteht jedoch aus den Verpackungen der Rohstoffe (AS 15 01 01, AS 15 01 02, AS 15 01 04 oder AS 15 01 10*).Die festen Rohstoffe (Pigmente oder Füllstoffe) werden überwiegend in Gebinden bis zu 50 kg geliefert, die aus Papiertüten oder Kartons mit Kunststoffsäcken bestehen. Diese sind nach der Entleerung mit Resten der Rohstoffe behaftet. Die flüssigen Rohstoffe werden überwiegend in Tanks angeliefert. Nur ca. 25% werden in Fässern (AS 15 01 04) und kleineren Gebinden (AS 15 01 02) angeliefert. Sehr häufig werden die Fässer nach der Entleerung als Behälter für Abfälle verwendet. ![]() Foto: DLI (Deutsches Lackinstitut GmbH)
ProduktionDie Herstellung von Farb- und Beschichtungsstoffen erfolgt in der Regel im Chargenbetrieb, wobei in einzelnen Verfahrensschritten auch kontinuierliche Maschinen eingesetzt werden können.Im einfachsten Fall der Farbproduktion wird ein Teil der flüssigen Rohstoffe (Bindemittel und ein Teil Lösungsmittel bzw. Wasser) in einem Ansatzbehälter vorgelegt und gerührt. Bei pigmentierten Systemen werden die festen Komponenten zugesetzt und durch Dispergieren (Rühren auf Spezialmischern mit hoher Geschwindigkeit) fein verteilt. Unpigmentierte Systeme werden durch einfaches Rühren homogenisiert, reine Lösungsvorgänge werden oft durch Beheizung der Behälter unterstützt. Die weiteren erforderlichen Rohstoffe (Additive, Restmengen an Wasser/Lösemittel) werden nach dem Erreichen einer ausreichenden Homogenität bzw. Feinverteilung zugesetzt und weitergerührt (komplettiert). Nach Überprüfung der Produktqualität und eventuellen Korrekturen wird (oft unter Zwischenschaltung einer Filtereinrichtung) direkt aus dem Ansatzbehälter abgefüllt. Bei vielen pigmentierten Lacken und Druckfarben ist die durch oben genannte Verfahren erreichbare Feinverteilung der festen Komponenten nicht ausreichend. Die Feststoffagglomerate werden durch sogenanntes Reiben zerkleinert. Dies geschieht in kontinuierlich arbeitenden Mühlen. Die am häufigsten eingesetzten Mühlen sind Perlmühlen mit Mahlkammervolumina von 15 bis 50 l. Für einige Produkte sind mehrere Mahlgänge erforderlich. Nach Beendigung des Mahlvorganges muss die Mühle in der Regel gereinigt werden, wenn ein anderes Produkt oder ein anderer Farbton verarbeitet werden soll. Dazu sollten zweckmäßigerweise die für die Komplettierung des Produktes erforderlichen Flüssigkomponenten genutzt werden. Anschließend ist ein Nachwaschen erforderlich. Bei Reiben ist nach der Komplettierung immer ein Filtration nötig. Bei der Filtration fallen verunreinigte Filter, Restfarben und Reinigungsmittel an. FertigwarenlagerIn der Regel werden Fertigwarenlage als sogenannte First In First Out - Lager betrieben und haben daher keine Abfallrelevanz. |