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Verbrauchte Kühlschmierstoffe (KSS)
Mit steigender Tendenz werden neben dem traditionellen Einsatz bei Umformprozessen auch bei spanenden Bearbeitungsprozessen vermehrt KSS-Öle eingesetzt. Trotzdem machen sie zurzeit erst ca. 10% des gesamten KSS-Einsatzes aus. Die bei spanenden und umformenden Prozessen eingesetzten Kühlschmierstoffe (KSS) werden in der Regel im Kreislauf geführt und haben keine begrenzte Badstandzeit. Durch Einträge von Verunreinigungen (z.B. Abrieb, Metalle, Chemikalien, Fremdöle aus dem Schmiersystem der Werkzeugmaschine, Schmutz) sowie chemische und biologische Abbaureaktionen werden sie im Laufe der Zeit unbrauchbar und müssen ausgetauscht werden. Die Pflege beschränkt sich meist auf die Entfernung der über den Bearbeitungsprozess eingetragenen Feststoffanteile (feine Späne, Schleifscheibenabrieb). Von erheblicher Bedeutung, sowohl bezüglich der Umweltrelevanz, als auch in wirtschaftlicher Hinsicht, sind die über Werkstücke, Späne und ggf. Schleifschlämme ausgetragenen Anteile. Diese können durchaus ein Mehrfaches des Badinhalts pro Monat ausmachen.
Es kommen sowohl reine Bearbeitungsöle (auf Mineralöl-, synthetischer und pflanzlicher Basis) als auch wassergemischte Systeme (Emulsionen, Lösungen) zum Einsatz. Ein Kühlschmierstoff kann aus bis zu 30 Komponenten bestehen: Basisöle und Additive (z.B. schwefel- und phosphorhaltige Additive, Chlor-Paraffine, Biozide usw.).
Verbrauchte Kühlschmierstoffe sind als gefährliche Abfälle zu entsorgen. Verworfene (wassergemischte) Kühlschmierstoffe sind in den meisten metallverarbeitenden Betrieben die bedeutendste Einzelposition an gefährlichen Abfällen. Nichtwassermischbare Kühlschmierstoffe (KSS-Öle) erreichen im Vergleich zu wassergemischten Systemen deutlich längere Standzeiten und lassen sich im Gegensatz zu wassergemischten Systemen in der Regel problemlos einer Verwertung zuführen. Demgegenüber sind die Brandgefahr (und dementsprechend erforderliche Brand- und Explosionsschutzmaßnahmen) sowie die Austragsverluste bei KSS-Ölen deutlich höher als bei wassergemischten Systemen.
Ölhaltige Metallschlämme
Ölhaltige Metallschlämme fallen nahezu bei allen spanenden Metallbearbeitungsprozessen an. Sie resultieren einerseits aus Schleif- und ähnlichen Prozessen (Schleif-, Hon- und Läppschlämme), andererseits aus der Filtration des kreislaufgeführten KSS bei der spanenden Bearbeitung allgemein (Feinfraktion). Eine Vermeidung ginge überproportional zu Lasten der KSS-Standzeit und ist somit nicht sinnvoll. Die Konsistenz und Zusammensetzung dieser Schlämme variiert in Abhängigkeit des Entstehungsprozesses sowie der verarbeiteten Werk- und eingesetzten Hilfsstoffe sehr stark (Metallgehalt 10-80%; Schleifmittel 2-75%; Ölgehalt je nach verwendetem KSS 1-50%, Wassergehalt 5-75%, Filtermittel und sonstige Verunreinigungen).
Beladene Filtermittel
Zur Entfernung fester Fremdstoffe aus dem KSS-Kreislauf werden die verschiedensten Filtrationsverfahren, meist mit Einwegfiltermitteln wie z.B. Filtervliese, Filterpatronen eingesetzt. Verbrauchte Filtermittel sind mit anorganischen (z.B. Schleifmittelabrieb, feine Späne) und organischen (z.B. Fette, Öle) Verunreinigungen beladen.
Metallspäne
Foto: ALBA AG
Schrott und Späne
Schrott (Abschnitte/Stanzreste) entsteht hauptsächlich bei Trennprozessen (z.B. Stanzen, Schneiden). Metallspäne resultieren in erster Linie aus der spanenden Bearbeitung mit geometrisch bestimmtem Schneiden (z.B. Drehen, Bohren, Fräsen, Sägen usw.).
Werden Kühlschmierstoffe eingesetzt, so sind die Abfälle mit diesen behaftet. Je nach Spanform und Feinheit liegt der Ölgehalt zwischen 0 und 3%, in Einzelfällen auch deutlich höher.
Verbrauchte Schleifmittel
Die bei Schleifprozessen eingesetzten Schleifmittel müssen ausgetauscht werden, sobald der zulässige Abnutzungsgrad überschritten ist. Dies betrifft Schleifscheiben ebenso wie Chips aus Gleitschleifprozessen. Die Inhaltsstoffe der Abfälle sind das eigentliche Schleifmittel (z.B. Keramik, Korund, Aluminiumoxid usw.) und die jeweiligen Bindemittel (organisch oder keramisch). Die porösen Materialien können zusätzlich mit Kühlschmierstoffen kontaminiert sein.