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Bioabfälle - Biotonne in WohnanlagenDas Modellprojekt![]() Biotonne für Berlin; Foto: Joris Felix Patzschke
In Wohnanlagen gibt es zwar ein großes Potenzial für die Sammlung von Bioabfällen, leider wird dort die Biotonne aus verschiedenen Gründen jedoch nicht richtig oder überhaupt nicht genutzt. Die Senatsumweltverwaltung möchte deshalb mit der Kampagne "Unsere Biotonne. Unsere Energie." die Bewohnerinnen und Bewohner von Großwohnanlagen vom Nutzen der Biotonne überzeugen. Die ersten Aktionstage des Modellprojekts fanden von Juni 2019 bis Februar 2020 in zwei Wohnanlagen in den Bezirken Friedrichshain und Kreuzberg statt. Ziel des Modellprojektes in den Wohnanlagen war es, verschiedene Maßnahmen und Kommunikationswege zu pilotieren, um zu prüfen, inwiefern die Menge und die Qualität der gesammelten Bioabfälle dadurch verbessert werden können. Die gemeinsamen Erfolge für den KlimaschutzIn Berliner Privathaushalten entstehen jährlich 300.000 Tonnen Bioabfall, doch landen davon Unmengen in der Restmülltonne. Dabei lässt sich bei richtiger Entsorgung Biogas, als nachhaltigen Treibstoff, und hochwertige Komposterde gewinnen. Um noch mehr Berliner und Berlinerinnen zu motivieren, ihre Bioabfälle richtig zu entsorgen, nämlich in der Biotonne statt im Restmüll, wurden Bewohner und Bewohnerinnen im Modellprojekt zum Wert von Bioabfällen und zur richtigen Entsorgung beraten – mit Erfolg: Was wurde unternommen?
Welche Erfolge konnten in den Modell-Wohnanlagen erzielt werden?Während des gesamten Projektzeitraums wurde dokumentiert, wie sich die Menge und Qualität der gesammelten Bioabfälle in den Modell-Wohnanlagen in Berlin-Kreuzberg und in Berlin-Friedrichshain entwickelt haben. In Friedrichshain verlief das Projekt mit sichtbarem Erfolg: während des Aktionszeitraums wurde mehr Bioabfall entsorgt und die Qualität des Bioabfalls verbesserte sich. In Berlin-Kreuzberg zeigten sich während des Modellprojekts zeitweise positive Veränderungen. In diesem Bezirk gilt es, die Menge und Qualität des Bioabfalls noch zu steigern.Die detaillierten Ergebnisse finden Sie hier:
Ergebnisse der Wohnanlage in der Naunynstraße in Berlin-Kreuzberg
Biogut-Mengen lassen sich noch steigernDie gesammelten Mengen an Bioabfällen schwankten über den Projektverlauf stark. Jeder Haushalt entsorgt pro Woche durchschnittlich 1,2 Kilo Bioabfälle über die Biotonne. Sicher kann mit der Fortführung der Maßnahmen in Zukunft noch mehr Biogut aus der Restmülltonne gerettet werden.![]() Darstellung der gesammelten Biogutmenge in Kilogramm pro Wohnung und Woche für alle Müllplätze der Wohnanlage und über den gesamten Projektzeitraum hinweg.
Datenerhebung der u.e.c. Berlin – Umwelt- und Energie-Consult GmbH. Biogut-Qualität ist verbesserungswürdigIn der Wohnanlage in Berlin-Kreuzberg wird die Biotonne vorrangig für Bioabfälle genutzt, häufig sind sie jedoch in Kunststofftüten verpackt. Nach der Ausgabe von Papiertüten wurden diese zwar zeitweise verwendet, nach ihrem Verbrauch wurden jedoch wieder Plastikverpackungen in den Biotonnen gesichtet. Künftig gilt es, die Qualität der gesammelten Bioabfälle vor allem durch die Reduktion von Kunststofftüten zu verbessern.Sichtproben der Biotonnen in der Wohnanlage in Berlin-Kreuzberg.
Fotos: u.e.c. Berlin – Umwelt- und Energie-Consult GmbH
Ergebnisse der Wohnanlage am Platz der Vereinten Nationen in Friedrichshain
Biogut-Menge auf einem sehr guten WegDie Bewohnerinnen und Bewohner in der Wohnanlage in Berlin-Friedrichshain haben die Ratschläge der Abfallberatung gut umgesetzt. So stieg die Bioabfallmenge stetig an, im gesamten Projektzeitraum um etwa 30 %.![]() Darstellung der gesammelten Biogutmenge in Kilogramm pro Wohnung und Woche für alle Müllplätze der Wohnanlage und über den gesamten Projektzeitraum hinweg.
Datenerhebung der u.e.c. Berlin – Umwelt- und Energie-Consult GmbH. Biogut-Qualität deutlich verbessertZu Beginn des Projektes wurden die Biotonnen in der Wohnanlage in Berlin-Friedrichshain bestimmungsgemäß für Bioabfälle genutzt. Allerdings wurde das Biogut überwiegend in Kunststofftüten gesammelt, was die Qualität minderte. Im Verlauf des Modellprojekts stellte sich ein Großteil der Bewohnerschaft auf die Nutzung von Bioabfalltüten aus Papier um. Das Resultat: Der Anteil an Kunststofftüten hat sich optisch deutlich verringert.Sichtproben der Biotonnen in der Wohnanlage in Berlin-Friedrichshain.
Fotos: u.e.c. Berlin – Umwelt- und Energie-Consult GmbH Problemfall KunststofftüteZu Beginn des Modellprojekts wurden die Bioabfälle in beiden Wohnanlagen überwiegend in Kunststofftüten statt Papiertüten gesammelt. Die aktive Abfallberatung legte somit einen Schwerpunkt auf alternative Sammelmöglichkeiten und informierte darüber, dass Plastik in der Biotonne unerwünscht ist. Auch vermeintlich biologisch abbaubare Kunststofftüten bleiben als sichtbarer Fremdstoff zurück und erschweren damit den Einsatz des Komposts in der Landwirtschaft. Im Bioabfall sind Kunststoffe aller Arten deshalb zu vermeiden.Die Ergebnisse zeigen teilweise sehr deutliche Verbesserungen, aber auch nach dem Projektende gibt es in beiden Wohnanlagen Verbesserungspotenzial. Das Modellprojekt wird fortgeführt und erweitertWährend der Aktionen 2020/2021 werden mehr als 5.000 Haushalte in den Berliner Bezirken Mitte, Friedrichshain und Kreuzberg in das Projekt einbezogen. Die mehrsprachige Abfallberatung bleibt weiterhin wichtiger Bestandteil der Aktionen. Die Bewohner und Bewohnerinnen können sich auf einen Ideenwettbewerb und auf Tipps zu abfallreduzierter Ernährung freuen.FragenFalls Sie Rückfragen zum Modellprojekt haben, wenden Sie sich gerne per E-Mail an:zero-waste@SenUVK.berlin.de Für Fragen zur Abfallentsorgung nutzen Sie bitte das Service-Center der Berliner Stadtreinigungsbetriebe, Telefon: 030 7592-4900.
Unterstützer
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Kooperationspartner Wir bedanken uns bei unseren Partnern für die Kooperation und die Bereitstellung von Flächen:
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