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Leitfaden für Sonderabfälle
Fotolabore - Vermeidung und Verwertung

Fässer mit Entwickler
Foto: Ingenius

Entwicklungsbad
Foto: CeWe Color AG & Co. OHG

Posterproduktion
Foto: CeWe Color AG & Co. OHG
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Internes Recycling
Neben den im Folgenden aufgeführten Bädern der Fotochemie werden auch Farbentwicklerbäder und Stoppbäder intern wieder aufbereitet. Für die Umkehrbäder und die Konditionierbäder wird derzeit keine interne Aufbereitung angeboten.
Die interne Wiederaufbereitung lohnt sich aus wirtschaftlicher Sicht erst bei einem Durchsatz von 1.000 l/monatlich oder mehr je Bad.
Fixierbäder (AS 09 01 04*)
In der Regel wird ein internes Fixierbadrecycling zur Entsilberung und Regenerierung des Prozessbadüberlaufes vorgenommen. Die Fixierbadüberläufe aus allen Entwicklungsverfahren werden elektrolytisch entsilbert. Das elektrolytisch abgeschiedene Silber kann aufgrund seiner hohen Reinheit in einer Scheideanstalt weiter raffiniert werden. Laut Angaben von Herstellern von Fixierbadrecyclegeräten sind bei mittleren Durchsätzen (ca. 2.000 l/a) Einsparungen von bis zu 70% des Fixierbadverbrauches möglich.
Waschwässer (AS 09 01 13*)
Die Waschwässer aus den Spülbädern können durch schwach basische Anionenaustauscher zur Abtrennung der Silber - Thiosulfat - Komplexe geleitet oder auch elektrolytisch aufgearbeitet werden. Dabei kann die im Abwasser noch vorhandene Silberkonzentration bis unter 1 mg/l (Grenzwert für Abwasser bei 30 mg/l) reduziert werden.
Bleichbäder (AS 09 01 05*)
Die interne elektrolytische Entsilberung von Bleichbädern ist erheblich aufwändiger, als die der Fixierbäder und wird daher intern sehr selten angewendet. Hier wird das Verfahren der Zementation zur internen Abscheidung von Silber eingesetzt. Die Zementation beruht darauf, das ein unedles Metall, wenn es in Kontakt mit einer Lösung eines edleren Metalls kommt, selbst in Lösung geht und sich das edle Metall abscheidet. In der Praxis benutzt man dazu Eisen, da bei der Bleichlösung die Zufuhr von Eisenionen erwünscht ist. Dabei gehen pro kg Silber ca. 216 kg Eisen in Lösung.
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Entwicklungsbad
Foto: CeWe Color AG & Co. OHG
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Externes Recycling
Es gibt Firmen, die diverse Bäder aus Fotolaboren sammeln und wieder aufbereiten. Eine solche außerbetriebliche Regenerierung wird für SW-Fixierbäder, Bleichfixierbäder, Farbentwicklerbäder sowie Fixierbäder angeboten.
Die Fixierbäder werden nach dem oben beschriebenen Verfahren zur Auffrischung entsilbert.
Für Farbentwickler muss ein Mindestdurchsatz von 100 l/Woche vorhanden sein, da die fertige Lösung anfällig für Oxidation, d.h. ihre Lagerfähigkeit begrenzt ist. Wirtschaftlich ist dies jedoch erst ab 1.000 l/Woche.
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Fixierbäder (AS 09 01 04*)
Beim internen und externen Recycling fallen jedoch auch Reste des Fixierbades zur Entsorgung als besonders überwachungsbedürftiger Abfall (AS 09 01 04*) mit einem Silbergehalt von 0,4 bis 2,1 g/l an, der wiederum elektrolytisch aufgearbeitet werden kann. Durch eine Erhöhung der Stromstärke und Spannung gegenüber der internen Elektrolyse wird das Silber zunächst rein metallisch abgeschieden und vor der Bildung von Silbersulfit abgetrennt. Durch eine weitere Erhöhung der Stromstärke und Spannung werden die Silberionen in schwer lösliches Silbersulfid umgesetzt, das ausfällt und über Filter abgetrennt wird. Der zweite Schritt kann auch für die Entsilberung von Gemischen von Fixiern und Entwicklern eingesetzt werden. Sie sind danach jedoch nicht wieder einsatzfähig und müssen als Sonderabfall entsorgt werden.
Zur Silberrückgewinnung werden zum Teil auch Fällungsverfahren eingesetzt. Zur Fällung des Silbers als Sulfid eignen sich Kaliumsulfid und Natriumsulfid. Durch Fällung kann die Silberabtrennung in Abhängigkeit von den Bedingungen und dem Fällungsmittel nahezu vollständig (unter 0,1 mg/l) erfolgen.
Filme und Papiere (AS 09 01 07)
Reste von silberhaltigen Filmen und Papieren werden in Spezialbetrieben verascht, um den Silberanteil zurückzugewinnen.
Vermeidung von Verpackungsabfällen
Die Chemikalien für den Neuansatz der Regenerate liegen üblicherweise als konzentrierte Flüssigkeit vor. Vom Hersteller werden sie in 1 bis 5 l - Behältern angeliefert. Für Entwickler müssen teilweise 3 Komponenten verwendet werden. Durch Einsatz von Pulvern und Granulaten kann der Anfall von Abfall-Behältern erheblich reduziert werden. Zudem haben Pulver und Granulate noch andere Vorteile:
- lange Haltbarkeit auch nach dem Öffnen
- geringer Platzbedarf für die Lagerung
Für Minilabs wird die Chemie darüber hinaus auch in Tablettenform angeboten.
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