Wärmeplanung. Motor der Berliner Wärmewende

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Pressemitteilung vom 04.03.2024

Informationsveranstaltung „Gesamtstädtische Wärmeplanung“ der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

In der Stadtwerkstatt am Alexanderplatz fand heute Abend die Veranstaltung „Gesamtstädtische Wärmeplanung“ der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz für die interessierte Fachöffentlichkeit statt. Senatorin Manja Schreiner begrüßte im offenen Forum in der Karl-Liebknecht-Straße etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Verwaltung, Energie- und Wohnungswirtschaft, Branchen und Verbänden sowie der Zivilgesellschaft. Das Publikum wurde durch Fach- und Impulsbeiträge über Umfang und Stand der Wärmeplanung im Land Berlin informiert und bekam Einblicke in das Vorgehen zur Bewältigung der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe der Wärmewende.

Senatorin Manja Schreiner betonte die Bedeutung und Dringlichkeit der Wärmewende für Berlin. Die anvisierten Klimaschutzziele seien unabdingbar für eine angemessene Lebensqualität und den Wirtschaftsstandort. Ohne eine Transformation des Wärmemarktes sind sie jedoch nicht erreichbar – über 40 Prozent der aktuellen CO2 Emissionen der Stadt sind auf den Wärmeverbrauch zurückzuführen. „Wir müssen auch in der Wärmeversorgung weg von den fossilen und hin zu den erneuerbaren Energieträgern. Die nun auf Bundesebene gesetzlich verankerte Wärmeplanung ist das Schlüsselinstrument zur Gestaltung und Beschleunigung des Transformationsprozesses, durch sie erhöht sich die Planungssicherheit für alle Akteure“, sagte Schreiner. Die Wärmewende sollte dabei als gesamtgesellschaftliche Herausforderung betrachtet werden, deren Gelingen eine langfristige Kraftanstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erfordert.

Die Wärmeplanung in Berlin wird federführend bei der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt koordiniert. Das für Klimaschutz zuständige Referat ist gemäß Wärmeplanungsgesetz die planungsverantwortliche Stelle und damit zuständig für die Erstellung des Wärmeplanes. Ziel ist es, den bereits im Jahr 2022 gestarteten Prozess der Bestands- und Potenzialerhebung nun um die darauf aufsetzenden Bausteine der Wärmeplanung zu ergänzen. Hierbei geht es um die Entwicklung von Szenarien für die Verbrauchsreduktion und die zukünftigen Wärmeversorgungsoptionen auf Basis erneuerbarer Energieträger sowie die regionale Bestimmung von vorteilhaften Wärmelösungen und die Ausweisung von Eignungsgebieten. Zur Haltung und Analyse der hierfür benötigten Daten ist aktuell ein Wärmekataster in Arbeit. Der Prozess der Wärmeplanung wird flankiert durch eine umfangreiche Beteiligung aller handelnden und betroffenen Akteure über unterschiedliche Formate. Ein erster beschlossener Wärmeplan soll 2026 vorliegen.

Der Wärmeplan ist ein strategisches Instrument und hat dabei nach Gesetzeslage größtenteils Empfehlungs- und Informationscharakter. Er enthält damit keine verbindliche Vorgabe zur zukünftigen Versorgungsart für Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer.

Die Wärmewende wird Berlin verändern. Welchen Einfluss die Wärmeplanung auf die Infrastrukturen und auf handelnde Akteure in Berlin hat und welchen Beitrag jeder zur Wärmewende aktiv leisten kann, wurde dargestellt von Christian Feuerherd (Vorstandsvorsitzender der Vattenfall Wärme Berlin), Dr. Erik Landeck (Vorsitzender der Geschäftsführung der Stromnetz Berlin), Georg Friedrichs (Vorstandsvorsitzender der GASAG AG), Prof. Dr. Christoph Donner (Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe), Korinna Stephan (Reinickendorfs Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung), Ralph Piterek (Vorstandsvorsitzender des Landesverbands für Energieeffizienz e.V.) und Bertram Schwarz (Persönlicher Referent und Büroleiter Vorstand beim Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.). Gemeinsam erörterten die Beteiligten besondere Herausforderungen und Zielkonflikte, formulierten aber auch gegenseitige Erwartungen und Wünsche.

Abschließend lenkte Senatorin Manja Schreiner den Fokus auf die verbindenden Aspekte der Wärmeplanung und den positiven Charakter der aktiven Gestaltungsmöglichkeit. Niemand müsse jedoch auf den fertigen Wärmeplan warten, denn begleitet durch Energieberaterinnen und -berater kann die Umrüstung auf eine zukunftsfähige Wärmelösung und damit der eigene Beitrag zur Wärmewende jederzeit in Angriff genommen werden.