Bis Ende Dezember 2021 wurden 1.817 öffentlich zugängliche Ladepunkte im öffentlichen und privaten Raum in Betrieb genommenen. Darunter fallen 1.170 Ladepunkte, die im öffentlichen Straßenland errichtet wurden. Davon betreibt die Allego GmbH insgesamt 994 Ladepunkte an 523 Standorten, die im Auftrag der Senatsverkehrsverwaltung im Zeitraum von 2015 bis zum Ende des Jahres 2020 im Rahmen des „be emobil“-Projektes aufgebaut wurden. Dabei hatten auch die Berliner Bezirke und der lokale Verteilnetzbetreiber eine herausragende Arbeitslast zu bewältigen, da diese jeden Standort prüfen und genehmigen müssen. Mit dem Abschluss des Betreibervertrages zwischen der Stadtwerke KommunalPartner GmbH und der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz werden alle von der Allego GmbH im öffentlichen Raum betriebenen Ladepunkte Mitte 2022 in den Bestand der Stadtwerke übergehen. Dies gilt gleichermaßen für die Standorte der Vattenfall Smarter Living GmbH.
Die nicht mehr in Betrieb befindlichen Ladeinrichtungen werden bis zum Ende der ersten Jahreshälfte durch neue Ladeeinrichtungen ausgetauscht und von den Stadtwerken weiterbetrieben. Neben den im Auftrag des Landes errichteten Ladesäulen haben derzeit fünf sogenannte dritte Betreiber den Betreibervertrag mit dem Land Berlin unterschrieben. Diese dürfen Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum nach dem Berliner Modell errichten und betreiben. Die folgenden Unternehmen dürfen Ladeeinrichtungen im öffentlichen Raum der Stadt nach dem Berliner Modell errichten und betreiben:
- Allego GmbH (im Auftrag des Landes Berlin)
- E.ON Drive Infrastructure GmbH
- Vattenfall Smarter Living GmbH
-
TEK Netz Europe GmbH
- Comfortcharge GmbH (Forschungsprojekt)
Die Vorteile eines einheitlichen Ladeinfrastrukturkonzeptes liegen auf der Hand: Durch den diskriminierungsfreien Zugang für Mobilitätsdienstleister können alle E-Fahrzeug-Nutzenden zu den vereinbarten Konditionen an jeder Ladesäule jedweden Betreibers im öffentlichen Raum laden.
Gegenwärtig wird diese öffentliche Ladeinfrastruktur durch eine wachsende Anzahl von Ladepunkten im öffentlich zugänglichen Raum, z.B. auf privaten Parkplätzen an Supermärkten, Tankstellen, etc., ergänzt. Doch gerade auf diesen Flächen sowie im privaten Raum wird auch in Zukunft ein Großteil des Ladeinfrastrukturaufbaus erfolgen müssen. Der Grund hierfür liegt in den vielfältigen und teilweise konkurrierenden Nutzungsansprüchen, denen der öffentliche Raum in einer wachsenden Stadt wie Berlin unterliegt. Gerade im Innenstadtbereich besitzt nicht einmal die Hälfte der Haushalte einen eigenen Pkw, weshalb hier ein im Sinne der Herbeiführung der Mobilitätswende angemessener Teil der Verkehrsfläche dem Umweltverbund zuzuschreiben ist.