Ersatzneubau der Elsenbrücke

Elsenbrücke im Juli 2020

Ausführungsphase
Die Elsenbrücke in Berlin wurde im Jahr 1968 als Straßenbrücke eröffnet. Sie verbindet die beiden Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Treptow-Köpenick miteinander. Die Namensgebung erfolgte nach der Elsenstraße, die in der früheren Straßenführung bis an die Brücke heranführte.

Auf der Friedrichshainer Seite läuft die Elsenbrücke auf die Kreuzung der Stralauer Allee, dem Markgrafendamm und der Straße Alt-Stralau zu. Die Brücke liegt auf dieser Seite im Bereich des ehemaligen “Osthafen Berlin”. Hierbei lag das ehemalige Kraftwerk des Hafens auf der Ostseite und der Rest des Hafens auf der Westseite.
Im Bezirk Treptow-Köpenick mündet die Elsenbrücke in die Straßenverbindung “An den Treptowers” und verläuft weiter auf der Elsenstraße. Der Straßenzug kreuzt dabei beidseitig die Puschkinallee.

Die Baumaßnahme untergliedert sich in vier wesentliche Hauptbauphasen:

1. Bauabschnitt
Abriss südöstliche Bestandsbrücke

2. Bauabschnitt
Herstellung einer Behelfsbrücke

3. Bauabschnitt
Abriss südwestliche Bestandsbrücke und Herstellung westlicher Ersatzneubau

4. Bauabschnitt
Rückbau Behelfsbrücke und Herstellung südöstlicher Ersatzneubau

Es folgt eine Kartendarstellung. Karte überspringen

MAP loading ...
Stadtplan Berlin.de

Ende der Karte.

Blick vom Osthafen-Ufer auf die nördliche Seite der Elsenbrücke, Juli 2020

Blick vom Osthafen-Ufer auf die nördliche Seite der Elsenbrücke, Juli 2020

Das Vorhaben

Zustand der alten Brücke

Die Dreifeld-Konstruktion aus Spannbeton besteht aus zwei parallel errichteten, getrennten Brückenüberbauten. Die Länge beträgt ca. 187,20 Meter. Das größte Feld überspannt dabei 65 Meter und liegt in der lichten Höhe ca. 4,25 Meter über dem Wasserspiegel. Die beiden Anschlussfelder überbrücken jeweils ca. 45 Meter. Die Querschnittsbreite beider Brückenüberbauten liegt bei 34,40 Meter. Aus konstruktionstechnischer Sicht handelt es sich um eine gevoutete Balkenbrücke.

Im Zuge der turnusmäßig stattfindenden Bauwerksprüfungen am Bestandsbauwerk wurden im Sommer 2018 umfangreiche Schäden festgestellt, welche zum einen die Standsicherheit der Brücke und zum anderen die Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit nachhaltig beeinträchtigen.
Die Ursache ist auf eine Kombination aus verschiedenen Einflussgrößen und hier insbesondere auf den Spannkraftverlust des spannungsrisskorrosionsgefährdeten Spannstahls und einen hohen Temperaturgradienten im Sommer 2018 zurückzuführen.

Die Ursachen konnten in Auswertung des Schadensbildes, durch Verformungsauswertungen des Bestandsbauwerkes, der Wertung von Laboruntersuchungen und Schadensbildern von anderen Brückenmaßnahmen sowie rechnerischer FEM-Modelle empirisch belegt werden. Der Bau der Elsenbrücke erfolgte nach dem damaligen Stand der Technik. Die Schäden lassen sich dem verwendeten Spannstahl zuordnen. Gefährdungen einer Spannstahlstahlbewehrung infolge Spannungsrisskorrosion wurden erst zu einem späteren Zeitpunkt belegbar dokumentiert.
Der Spannstahl ist über die gesamte Länge unmittelbar mit dem gesamten Bauwerk verbunden. Eine Ertüchtigung des Bauwerks oder der Austausch von geschädigten Spanngliedern im Spannkasten ist nicht durchführbar.

Die Ergebnisse der Auswertungen belegen, dass der südöstlich gelegene Überbau nicht instandgesetzt werden kann. Der baugleiche Südwestteil muss infolgedessen ebenfalls rückgebaut werden.

Der Bau

Nach dem Rückbau des südöstlichen Brückenüberbaus der Elsenbrücke konnte die Behelfsbrückenkonstruktion vorfristig fertiggestellt und in 01/2022 in Betrieb genommen werden.

Parallel zu den noch erforderlichen Restarbeiten an der angehängten Gehwegkonstruktion der Behelfsbrücke, werden in den Vorlandbereichen des nunmehr für den Kfz-Verkehr gesperrten nordwestlichen Bestandsüberbaus Umverlegungsarbeiten durch die Leitungsbetreiber erfolgen, um die weiteren Voraussetzung für die Außerbetriebnahme der bislang über den verbliebenen Bestandsüberbau überführten Medienleitungen zu schaffen.

Im Anschluss erfolgt die Abwicklung der Rückbauarbeiten des nordwestlichen Bestandsüberbaus über der Bundeswasserstaße.

Baustellenfotos

  • Räumungsarbeiten in der schifffahrtsrinne, Oktober 2022

    Räumungsarbeiten in der Schifffahrtsrinne, Oktober 2022

  • Rückbau des Mittelfeldes der alten brücke neben der Behelfsbrückenkonstruktion, Oktober 2022

    Rückbau des Mittelfeldes der alten Brücke neben der Behelfsbrückenkonstruktion, Oktober 2022

  • Rückbau und freigelegte Traggerüstkonstruktion, Oktober 2022

    Rückbau und freigelegte Traggerüstkonstruktion, Oktober 2022

  • Separierung des Rückbaumaterials, hier alte Spannglieder, Okober-2022

    Separierung des Rückbaumaterials, hier alte Spannglieder, Okober-2022

  • Vorbereitungen zum Einschwimmen der Traggerüste zur temporären Abstützung der alten Brücke, Oktober 2022

    Vorbereitungen zum Einschwimmen der Traggerüste zur temporären Abstützung der alten Brücke, Oktober 2022

  • Westlicher Behelfsbrückenüberbau, Blickrichtung Treptow, September 2021

    Westlicher Behelfsbrückenüberbau, Blickrichtung Treptow, September 2021

  • Montage Behelfsbrücken auf der Seite des Treptower Spreeufers, September 2021

    Montage Behelfsbrücken auf der Seite des Treptower Spreeufers, September 2021

  • Montage des Mittelteils eines Behelfsbrückenüberbaus, September 2021

    Montage des Mittelteils eines Behelfsbrückenüberbaus, September 2021

  • Montage Auflagerträger auf einem Strompfeiler, September 2021

    Montage Auflagerträger auf einem Strompfeiler, September 2021

  • Luftbild zur Montage der Behelfsbrücken, September 2021

    Luftbild zur Montage der Behelfsbrücken, September 2021

  • Fahrbahnplatten beim Schweißvorgang

    Fahrbahnplatten beim Schweißvorgang

  • Reinigungsarbeiten mit Druckluft an einer geschweißten Fahrbahnplatte

    Reinigungsarbeiten mit Druckluft an einer geschweißten Fahrbahnplatte

  • Luftbild: Vorbereitungen Behelfsbrücke, Blickrichtung Friedrichshain

    Luftbild: Vorbereitungen Behelfsbrücke, Blickrichtung Friedrichshain

  • Arbeiten zur Ertüchtigung der Auflagerbereiche für die Behelfsbrückenkonstruktion

    Arbeiten zur Ertüchtigung der Auflagerbereiche für die Behelfsbrückenkonstruktion

  • Bagger an der Elsenbrücke, Juli 2020

    Bagger an der Elsenbrücke, Juli 2020

  • Eingebaute Spundwände, Juli 2020

    Eingebaute Spundwände, Juli 2020

  • Herstellung der Arbeitsebenen, Juli 2020

    Herstellung der Arbeitsebenen, Juli 2020

  • Blick von der Seite "An den Treptowers": Die südliche Brückenhälfte ist für den Autoverkehr gesperrt, Januar 2019.

    Blick von der Seite "An den Treptowers": Die südliche Brückenhälfte ist für den Autoverkehr gesperrt, Januar 2019.

Verkehrsführung

Die Spreequerung im Bereich der Elsenbrücke soll planmäßig über die gesamte Bauzeit aufrechterhalten werden.

In Vorbereitung der bevorstehenden Rückbauarbeiten kann die alte Brücke durch Fußgänger:innen und Radfahrer:innen nicht mehr genutzt werden.

Mit den danebenliegenden Behelfsbrücken stehen in beide Fahrtrichtungen jeweils ein Fahrstreifen und ein Radfahrstreifen zur Verfügung. Fußgänger:innen können die an der östlichen Behelfsbrücke angehängte Gehwegkonstruktion nutzen, die vom bestehenden Gehweg auf der Seite der Halbinsel Stralau bzw. Treptower Park erreicht werden kann. Zudem können Fußgänger:innen auch über die naheliegende Parkwegbrücke die Spree queren.

  • Verkehrsführungsplan Elsenbrücke

    PDF-Dokument (18.0 MB)

Zahlen und Daten

Bauwerksdaten zum Bestandsbauwerk

  • Eröffnung

    1968

  • Längste Spannweite

    65,00 m

  • Längste Stützweite

    65,00 m

  • Gesamtlänge

    187,20 m

  • Gesamtstützweite

    155,00 m

  • Breite je Überbau

    17,20 m

  • Konstruktion

    Dreifeld-Spannbetonbrücke in zwei getrennten Brückenüberbauten

  • Weitere Informationen zur Bauweise

    2 Hohlkästen je Teilbauwerk mit 4 Stegen á 45 cm Stegbreite

    1 Spannkasten je Steg mit 532 Drähten á 35 mm im Durchmesser, Hennigsdorfer Spannstahl St140/160 mit einer Nennspannkraft von 1.600 t

Gesamtkosten

  • Gesamtkosten für das Land Berlin

    ca. 97,7 Mio. Euro

Logo Ministerium Senatsverwaltung

Die Baumaßnahme wurde im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit Bundes- und Landesmitteln gefördert.