Grundwasserhöhen 2001

Kartenbeschreibung

Die vorliegende Karte beschreibt die Grundwassersituation des Hauptgrundwasserleiters mittels Grundwassergleichen. Diese stellen die Grundwasserdruckfläche des ungespannten bzw. gespannten Grundwassers (s.a. Abb. 2) dar.

Kartengrundlage ist die topografische Rasterkarte mit unterlegter geologischer Skizze. Zusätzlich sind die einzelnen Wasserwerke mit ihren Förderbrunnen und Wasserschutzgebieten eingezeichnet.

Hydrogeologische Situation

Auf den Hochflächen ist der Hauptgrundwasserleiter großflächig durch Geschiebemergel und -lehme (Grundwassergeringleiter) der Grundmoränen überdeckt. Liegt die Grundwasserdruckfläche des Hauptgrundwasserleiters innerhalb dieses Grundwassergeringleiters, herrschen gespannte Grundwasserverhältnisse. Oberhalb des Geschiebemergels kann es in sandigen Bereichen zeitweise zur Ausbildung von schwebendem Grundwasser ("Schichtenwasser") kommen (s.a. Abb. 2).

Im Panketal, auf der nördlich gelegenen Barnim-Hochfläche, hat sich ein eigenständiger zusammenhängender Grundwasserleiter ausgebildet. Er befindet sich über dem durch die Geschiebemergel der Grundmoräne (Grundwassergeringleiter) bedeckten Hauptgrundwasserleiter. Auf der vorliegenden Karte ist dieser Grundwasserleiter durch eine Übersignatur (rote Kreuzschraffur) gekennzeichnet. Der Übersichtlichkeit halber wurde auf eine überlagernde Gleichendarstellung dieses oberen Grundwasserleiters verzichtet. Das Gefälle dieses Grundwassers ist ebenfalls von Nordost nach Südwesten gerichtet. Durch Auskeilen des Geschiebemergels zum Warschau-Berliner Urstromtal hin verzahnt sich der Panketalgrundwasserleiter dort mit dem Hauptgrundwasserleiter.

Hydraulische Situation

Das Grundwassergefälle ist in Berlin in der Regel von der Barnim- und Teltow-Hochfläche sowie von der Nauener Platte zu den Vorflutern Spree und Havel gerichtet.

Um die Förderbrunnen der im Messzeitraum in Betrieb befindlichen Wasserwerke haben sich Absenktrichter gebildet, die die Grundwasseroberfläche unter das Niveau der benachbarten Oberflächengewässer abgesenkt haben: Dort wird neben landbürtigem Grundwasser auch Grundwasser gefördert, das durch Infiltration aus diesen oberirdischen Gewässern (Uferfiltrat) gebildet wurde (s.a. Abb. 3).

Die Grundwasseroberfläche, die in Berlin seit über hundert Jahren durch die Trinkwasserförderung stark überprägt ist, befand sich im Mai 2001 wie auch in den letzten sechs Jahren auf einem relativ hohen Niveau. Grund dafür ist der rückläufige Wasserverbrauch, der an der verringerten Rohwasserförderung der Berliner Wasserbetriebe abzulesen ist. Fünf kleinere Berliner Wasserwerke stellten ihre Produktion in den letzten Jahren völlig ein: Altglienicke 1991, Friedrichsfelde 1992, Köpenick und Riemeisterfenn 1995 und Buch 1997. Die Gesamtförderung der Wasserwerke sank innerhalb von zwölf Jahren in Berlin um 40 %: 1989 wurden 378 Millionen m3, im Jahr 2000 dagegen nur noch 225 Millionen m3 gefördert (Abb. 7). Der Rückgang in den Wasserwerken der östlichen Bezirke fiel in diesem Zeitraum mit 62 % noch deutlich höher aus. Daraus resultierte in den Jahren 1989 bis 1995 ein stadtweiter Grundwasseranstieg, der sich am stärksten im Urstromtal in der Nähe der Förderbrunnen mit ihren tiefen Absenktrichtern auswirkte.

Abb. 7: Rohwasserförderung der Berliner Wasserbetriebe in den letzten zwölf Jahren

Abb. 7: Rohwasserförderung der Berliner Wasserbetriebe in den letzten zwölf Jahren