Stadtstruktur 1990

Datengrundlage

Zur Erfassung der Flächentypen wurden eine Vielzahl verschiedener Datengrundlagen verwandt.

Grundlage waren die Flächentypen aus der Nutzungsdatei des Umweltinformationssystems (UIS) der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz Berlin, die für West-Berlin seit 1988 vorliegen. Ihre Differenzierung basiert auf der Kategorisierung der Karte Freiraumtypen der Blöcke aus dem Jahr 1981, die als Grundlage für das Landschaftsprogramm Berlin erarbeitet wurde. Abgrenzungskriterien für die Unterscheidung der verschiedenen Freiraumtypen waren Bau- und Freiraumstruktur, Baualter und Nutzung.

Die wichtigste Datengrundlage, die Infrarot-Luftbilder der Befliegung vom August 1990, liegt in zwei verschiedenen Aufnahmemaßstäben vor, für West-Berlin und den ehemals grenznahen Bereich im Maßstab 1:4 000 und für das Gebiet von Ost-Berlin im Maßstab 1:6 000.

Die Umweltatlaskarten 06.01 Reale Nutzung der bebauten Flächen und 06.02 Grün- und Freiflächenbestand wurden parallel mit der vorliegenden Karte in den Jahren 1990/91 erarbeitet und erfassen die reale Flächennutzung Berlins an Hand 21 verschiedener Kategorien (vgl. Tab.1).

Tab. 1: Nutzungskategorien der Umweltatlaskarten 06.01 und 06.02

Tab. 1: Nutzungskategorien der Umweltatlaskarten 06.01 und 06.02

Diese Kategorien sind nach ihrer überwiegenden Nutzung auf Block- bzw. Blockteilebene dargestellt.

Zur Aktualisierung der Flächentypen wurden speziell für West-Berlin zusätzlich die Karten der nutzungshomogenen Blockteilflächen aus dem Jahr 1989 benutzt. Sie sind auf Grundlage der Karten von Berlin im Maßstab 1:4 000 dargestellt. Mit Hilfe dieser Karten konnten u.a. die Gemeinbedarfsflächen differenziert ausgewiesen werden.

Für Ost-Berlin wurden weitere Datengrundlagen verwendet: Die Karten von Berlin im Maßstab 1:5 000 aus den Jahren 1968 bis 1989 zeigen die Baustruktur Berlins.

Zur Klärung der Übertragbarkeit der in West-Berlin definierten Flächentypen wurde das Gutachten Typische Bebauungsstrukturen von Wohngebieten des Instituts für Städtebau und Architektur der Bauakademie (ISA) aus dem Jahr 1990 herangezogen. Dieses Gutachten wertet den sog. Repräsentantenspeicher aus, eine Datei des Flächenelementenspeichers, die Informationen über die Baustrukturen auf Wohnbezirksebene enthält (Stand 1989).

Die Karten Baualtersgruppen und Geschossigkeit der Wohnbauten sind Auswertungen der Datenspeicher Wohnungspolitik und Gebäudespeicher des Instituts für Städtebau und Architektur. Sie liegen im Maßstab 1:10 000, z.T. auch 1:30 000 seit 1991 für die einzelnen Bezirke vor und beziehen sich auf ca. 70 % des gesamten Wohnungsbestands. Der private Wohnungsbestand ist nicht erfaßt. In der Karte Baualtersgruppen sind die Anteile der vor 1919, zwischen 1919 und 1948, zwischen 1949 und 1970 und nach 1970 erbauten Wohngebäude im Verhältnis zu den Wohneinheiten auf Ebene der 904 Wohnbezirke dargestellt. In der Karte Geschossigkeit der Wohnbauten sind Wohngebäude mit ein und zwei Geschossen, mit drei und vier Geschossen, fünf Geschossen, sechs bis acht Geschossen, neun bis elf Geschossen und mehr als elf Geschossen in Gruppen zusammengefaßt.

Für die östlichen Bezirke innerhalb des S-Bahnrings konnte zusätzlich auf die 1990 nachträglich ergänzte Karte Gebäudealter 1988 zurückgegriffen werden. In dieser Karte im Maßstab 1:10 000 wird das Alter der Gebäude in acht Klassen differenziert.

Mit Hilfe des topographischen Stadtplans (militärische Ausgabe) aus den Jahren 1986 – 1989 (Maßstab 1:10 000) und der Flächennutzungskarten der Bezirke (Bestand) konnten u.a. die Gemeinbedarfsflächen differenziert werden.