Landwirtschaftlich genutzte Flächen, die fast 11 % des Freiflächenbestands einnehmen, befinden sich insbesondere im nordöstlichen Stadtgebiet (Pankow und Weißensee). Weitere Landwirtschaftsflächen liegen in den östlichen, südlichen und westlichen Stadtrandbereichen. Kleingartengebiete, die weitere 11 % des Freiflächenbestandes ausmachen, sind fast ausschließlich außerhalb des S-Bahnringes in den äußeren Stadtbezirken zu finden. Oft liegen sie in der Nähe von Kanälen, Flüssen und Bahnlinien. Zur Zeit nicht genutzte Brachflächen verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet, insbesondere entlang von Bahnlinien und Gewässern sowie auf Flugplätzen. Baumschulen und Gartenbaubetriebe befinden sich nur im Stadtrandbereich, während Sportplätze, Friedhöfe und Parks bzw. Grünanlagen im gesamten Stadtgebiet auftreten. Die Flächengrößen der einzelnen Freiflächen
nehmen vom Innenstadtbereich in Richtung Stadtrand zu. In den innerstädtischen Bezirken besteht der Freiflächenbestand hauptsächlich aus kleineren Parks – mit Ausnahme des Tiergartens -, Sportplätzen, Friedhöfen, Brachflächen und Stadtplätzen bzw. Promenaden. Im äußeren Stadtgebiet treten die verschiedenen Freiflächenkategorien häufig im Verbund miteinander auf, z.B. Grünflächen, Kleingärten und Sportflächen oder Baumschulen, Brachflächen und Kleingärten oder Wald, Grünland und Ackerland, während die verschiedenen Freiflächen im Innenstadtbereich meistens isoliert vorkommen und von bebauten Flächen umgeben sind.
Obwohl auch hier ein direkter Vergleich mit den Zahlen der Ausgabe 2004 nicht möglich ist, lässt sich, bei insgesamt sehr geringen Veränderungen, eine leichte Abnahme der Anteile an Brachflächen und Kleingärten und eine Zunahme der Waldflächen erkennen.
Nutzungsverteilung für Berlin
Die in den Abbildungen 1-3 dargestellten Nutzungsanteile geben die prozentualen Werte bezogen auf alle bebauten und alle unbebauten Flächen, jeweils als 100 % gesetzt, wieder. Die folgenden Zahlen zeigen die Anteile aller Nutzungsarten bezogen auf die Gesamtfläche Berlins.
Dabei ist zu beachten, dass 1250 Flächen sowohl eine Nutzung in einer Kategorie der bebauten Flächen (10 bis 90) als auch in einer Kategorie der unbebauten Flächen (100 bis 200) zugewiesen wurde.
Bei dieser Vorgehensweise können größere Grün- bzw. Freiflächenpotentiale auf Flächen anderer Nutzungen dokumentiert werden. Dies betrifft vor allem Standorte von Gemeinbedarfseinrichtungen und Sondernutzungen, Ver- und Entsorgungseinrichtungen, Gewerbe- und Industriegebieten oder Verkehrsflächen. Diese Flächen werden in beiden Karten, also doppelt, dargestellt. Ein Sportplatz wird z.B. in der Karte 06.01 als Gemeinbedarfsstandort und in der Karte 06.02 als Sportplatz dargestellt, ein Mittelstreifen kann zugleich als Verkehrsfläche (Karte 06.01) und als Brache (Karte 06.02) aufgenommen werden.
Da für die Auswertung der Flächenanteile jede Fläche nur ein Mal berücksichtigt werden kann, wurden beide Fälle – Grün-Vorrang oder Bau-Vorrang – getrennt berechnet.
Die Berechnungen basieren auf den Flächengrößenangaben des ISU. Die Blockflächen wurden aus dem GIS auf Grundlage der Teilblockkarte ISU5 berechnet. Jeder Block- oder Teilblockfläche, mit Ausnahme der Wasserflächen, wird eine anteilige Straßenfläche zugeordnet.
Tabelle 2 zeigt die absoluten und prozentualen Flächenanteile verschiedener Nutzungen an der Gesamtfläche Berlins.