Langjährige Entwicklung der Luftqualität 2021

Zusammenfassung

Wie sauber ist die Berliner Luft? Und wie sauber war sie vor 45 Jahren? Antworten finden Sie hier. Seit dem Jahr 1975 wird die Luftqualität durch das Berliner Luftgüte-Messnetz (BLUME) und ergänzende Messungen dokumentiert und kontinuierlich ausgewertet.

Das automatische BLUME-Messnetz besteht aus ortsfesten Stationen, die in den drei verschiedenen Belastungsregimes (Stadtrand, innerstädtischer Hintergrund, Verkehr) an repräsentativen Orten betrieben werden. Bis Ende 2020 wurde außerdem an wechselnden Standorten ein Messbus eingesetzt. Die einzelnen Stationen übertragen alle fünf Minuten Schadstoffwerte an die Messzentrale in der Brückenstraße (Mitte). Sie bilden die Grundlage für weitere Berechnungen und Auswertungen. Seit Mitte der 1990er Jahre wird das automatische Messnetz durch kleine, an Straßenlaternen befestigte “Ruß- und Benzol-Immissionssammler” (RUBIS) und Passivsammler ergänzt.

Die Bilanz ist erfreulich: Seit 1989 konnte Berlin die Emissionen stark reduzieren. Stickstoffoxide sind beispielsweise um 73 Prozent zurückgegangen, Schwefeldioxid sogar um 96 Prozent. Grund dafür ist unter anderem die vom Land Berlin seit 1990 geförderte energetische Sanierung der Altbaubestände. Auch die Belastung mit Partikeln (sogenannter Feinstaub) ist geringer geworden: Die Emissionen aus dem Auspuff der Fahrzeuge verringerten sich zwischen 1989 und 2015 um mehr als 90 Prozent. Zur Reduktion der Partikelbelastung trugen aber auch die Minderung des Eintrages durch Ferntransport und die Einführung der Umweltzone wesentlich bei.

Seit 2020 konnten alle zum Schutz der menschlichen Gesundheit erlassenen Luftschadstoffgrenzwerte eingehalten werden, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgeschlagenen Zielwerte werden jedoch weiterhin zum Teil stark überschritten. Auch bestimmte EU-weit festgelegte Ozon-Kennwerte, die lokal kaum beeinflusst werden können, werden nicht eingehalten. Das Land Berlin hat sich verpflichtet, mit einer neuen Luftreinhaltestrategie 2030 ambitioniertere Ziele analog zu den WHO-Empfehlungen zu erreichen, sodass eine genaue Überwachung weiterhin besonders wichtig ist.

Hier finden Sie einen Überblick über die Entwicklung der Berliner Luftqualität der vergangenen 45 Jahre – anschaulich dargestellt mittels Karten und Tabellen.

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