Versorgung mit wohnungsnahen, öffentlichen Grünanlagen 2012

Kartenbeschreibung

Die Karte stellt die als nutzbar anrechenbaren Grünanlagen (grün), die Wälder (hellgrün) und die Wohnblöcke mit einer Farbe je nach Versorgungsgrad, (siehe Matrix der Legende) dar. Die Gewässer sind nachrichtlich übernommen.

Die Gesamtfläche der für die Versorgungsanalyse angerechneten erholungswirksamen Grünanlagen ist in den Berliner Bezirken nach wie vor sehr unterschiedlich verteilt. Die geringste Fläche steht dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg mit 122 ha zur Verfügung, gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf mit 202 und Tempelhof-Schöneberg mit 274 ha. Dagegen ist der Bezirk Spandau der best ausgestattete Bezirk Berlins mit 659 ha, gefolgt von Marzahn-Hellersdorf mit 614 ha.

Abb. 2: Anteile an privaten bzw. halböffentlichen Freiräumen der Stadtstrukturtypen des Umweltatlas

Abb. 2: Anteile an privaten bzw. halböffentlichen Freiräumen der Stadtstrukturtypen des Umweltatlas

Tab. 2: Versorgung mit wohnungsnahen Grünanlagen pro Bezirk

Tab. 2: Versorgung mit wohnungsnahen Grünanlagen pro Bezirk

Die Tabelle zeigt die Einwohnerzahlen für die Berliner Bezirke, die im Verfahren berechnet wurden, und differenziert diese nach Gesamteinwohnerzahl, nicht berücksichtigte Einwohner in Blöcken unter dem Schwellenwert von 10 ha, mit Grünflächen versorgte, sowie nicht versorgte.

Im Bezirk Spandau sind lediglich 11 % der Einwohner nicht ausreichend mit Grünflächen in Wohnnähe versorgt, dagegen wohnen 39 % der Einwohner im Bezirk Tempelhof-Schöneberg außerhalb der Einzugsbereiche der Grünflächen.

Innenstadtbereiche

In der Karte wird die Versorgungssituation blockbezogen differenziert dargestellt. Besonders schlecht stellt sich die Situation erwartungsgemäß in den Innenstadtbereichen mit gründerzeitlicher Bebauung dar.

Generell überwiegt in diesen Innenstadtquartieren die geschlossene Blockbebauung. Auch Kerngebietsbereiche, die jeweils durch einen geringen Anteil an privaten bzw. halböffentlichen Freiflächen gekennzeichnet sind, weisen eine sehr hohe bauliche Dichte auf. In diesen Gebieten bestehen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich gravierende Freiraumdefizite.

In der Innenstadt überwiegen die kleinen, isoliert voneinander gelegenen Grünanlagen. Sie sind häufig als Stadtplätze angelegt und können den dort vorhandenen Bedarf an wohnungsnahem Grün bedingt durch die hohe Einwohnerdichte bei weitem nicht decken.

Die methodische Änderung im Vergleich zur Ausgabe 2009, große Straßen nicht mehr als unüberwindbare Barrieren einzustufen, hat zu einer Aufwertung vieler Innenstadtbereiche in der Nähe zu großen Parks geführt (Beispiele: Wohnblöcke am Volkspark Hasenheide, Treptower Park, Viktoriapark, Weißenseer Park).

Die Nutzungsänderung des Flughafens Tempelhof zur Grünanlage hat im Vergleich zur Ausgabe 2009 gerade hier den angrenzenden Wohnblöcken eine Aufwertung der Grünversorgung beschert.

Außenbezirke

In den Außenbezirken stellt sich die Situation insgesamt besser dar. Die vorhandenen Grünanlagen sind häufig flächenmäßig größer, teilweise reichen Waldgebiete direkt an Wohnquartiere heran. Aufgrund der weniger dichten Bebauungsstruktur ist die Einwohnerzahl deutlich geringer.

In der Regel ist in den Außenbezirken der Anteil an privatem Grün aufgrund der vorherrschenden Einzel- bzw. Reihenhausbebauung relativ hoch, so dass Defizite aus dem öffentlichen Bereich zum Teil kompensiert werden.

Anders stellt sich die Situation der am Stadtrand gelegenen, durch Punkthochhäuser oder Hochhausketten charakterisierten Großsiedlungen dar. Während in Marzahn und Hellersdorf die Freiflächen des Wuhletals und der Hönower Weiherkette überwiegend eine gute Versorgung mit Grün gewährleisten, bestehen im Märkischen Viertel und in der Gropiusstadt erhebliche Defizite. Dort fehlen öffentliche Grünflächen, so dass eine Unterversorgung trotz großer Wohnhöfe und Anbindung an den Freizeitpark Lübars bzw. das Rudower Wäldchen zu verzeichnen ist.