Die Strecken mit den höchsten werktäglichen Anteilen an Lkw am Kfz-Verkehr liegen in den Bezirken Spandau (im Jahr 1993 23,6 % an der Freiheit zwischen Pichelswerderstraße und Klärwerkstraße), Charlottenburg (12 % am Spandauer Damm zwischen Reichsstraße und Bolivarallee), Tiergarten (13,1 % in der Siemensstraße zwischen Beussel- und Stromstraße) und Tempelhof (12,1 % in der Gottlieb-Dunkel-Straße zwischen Ordensmeister- und Industriestraße). Alle genannten Strecken liegen in der Nähe von Industrieanlagen bzw. Standorten der Ver- und Entsorgung (Fruchthof, Stadtreinigung). Der Mittelwert aller Stadtstraßen-Zählstellen lag 1993 bei 5,5 % (vgl. SenVuB 1995).
Jahresfahrleistung und Verkehrsmengenentwicklung
Die Jahresfahrleistung gibt die Summe der Kilometer an, die alle Kraftfahrzeuge in einem Jahr in Berlin zurücklegen.
In der Tabelle 5 sind die Fahrleistungen je Belastungsklasse erfaßt. Daraus wird ersichtlich, daß auf ca. 24 % des Berliner Straßennetzes etwa 80 % der gesamten Fahrleistungen in Berlin erbracht werden. Besonders deutlich wird diese Verkehrsbündelung bei Betrachtung der Belastungsklassen über 50 000 Kfz/24 Std. Der Streckenanteil dieser Klassen beträgt insgesamt nur 1,7 % des gesamtem Straßennetzes, auf diesen Straßen werden jedoch 18,4 % aller Fahrleistungen erbracht.
Die Gesamt-Jahresfahrleistung 1993 betrug in Berlin ca. 13 Mrd. km. Allein in West-Berlin erhöhte sie sich im Zeitraum von 1980 bis 1992 von 6,1 auf 7,8 Mrd. Kilometer pro Jahr. Nach Ergebnissen der Verkehrsforschung übersteigt der Anteil des Freizeitverkehrs inzwischen die Fahrleistungen des Wirtschafts- und Berufspendlerverkehrs.
Längerfristige Aussagen über die Verkehrsmengenentwicklung lassen sich aufgrund des vorhandenen Datenfundus nur für die westlichen Bezirke Berlins machen. Eine Gegenüberstellung der Verkehrsmengen der Straßenverkehrszählungen der Jahre 1971, 1980, 1985 und 1993 ergibt eine Zunahme der Verkehrsstärken 1993 gegenüber 1971 von 74 %.