Grundwasserneubildung 1990

Kartenbeschreibung

Die Grundwasserneubildungsraten entsprechen in den Gebieten mit unbedecktem Grundwasserleiter den in der Karte 02.13.2 dargestellten Versickerungsraten. In den Gebieten mit bedecktem Grundwasserleiter sind, je nach den Bedingungen und den ermittelten Reduktionsfaktoren, die in der Karte gezeigten Grundwasserneubildungsraten niedriger als die Sickerwasserraten. Im Vergleich zu den Sickerwasserraten tritt in den Gebieten mit bedecktem Grundwasserleiter eine Reduktion um minimal 18 % (Wuhle) und maximal 76 % (Tegeler Fließ) auf; in den meisten Gebieten mit bedecktem Grundwasserleiter ist die Grundwasserneubildungsrate um ca. 40 % – 50 % niedriger als die Sickerwasserrate.

Die Flächenanteile der verschiedenen Sickerwasserraten nach Karte 02.13.2 und der abgeleiteten Grundwasserneubildungsraten (Karte 02.17) sind in der Tab. 2 dargestellt. Es dominiert die Klasse mit 100-150 mm/a. In der Grundwasserneubildung erfolgt (aufgrund der Reduktion in den bedeckten Gebieten) gegenüber der Sickerwasserrate eine Verschiebung von höheren zu niedrigeren Werten, was vor allem an den Mittelwerten zum Ausdruck kommt. So machen die Flächenanteile der Klasse 50 – 100 mm bei der Sickerwasserrate 5,68 % aus, bei der Grundwasserneubildungsrate hingegen 18,37%. Andererseits sind die Flächenanteile der Klassen mit mehr als 150 mm bei den Sickerwasserraten durchgehend größer als bei den Grundwasserneubildungsraten.

Tab. 2: Flächenanteile von Sickerwasser- und Grundwasserneubildungsraten

Tab. 2: Flächenanteile von Sickerwasser- und Grundwasserneubildungsraten

Aus den Grundwasserneubildungsraten lassen sich unter Berücksichtigung der Flächengrößen Gesamtzahlen für die Landesfläche Berlins ableiten. Diese Werte sind in der Tab. 3 den entsprechenden aus der Gesamtabflussbildung und der Sickerwasserbildung berechneten Werten gegenübergestellt.

Tab. 3: Wasserhaushalt und Grundwasserneubildung in Berlin

Tab. 3: Wasserhaushalt und Grundwasserneubildung in Berlin

h6. Anmerkung :
1. Alle Werte ohne Gewässer. Uferfiltratanteile (die z.B. in den Berliner Wasserwerken aus Havel und Spree gefördert werden) sind in der Sickerwasserbildung und Grundwasserneubildung nicht berücksichtigt.
2. Die Angaben zu Gesamtabfluss und Sickerwasserbildung weichen gegenüber den Angaben in Tab. 4 der Karte 2.13 ab. Dies liegt einerseits daran, dass in Tab. 3 flächengewichtete Mittelwerte gebildet wurden und andererseits zur Berechnung die Flurabstände von Mai 2002 verwendet wurden, die die Höhe der Werte z.T. beeinflussen.

Es ist zu beachten, dass die Berechnungen für Sickerwasserraten unter Berücksichtigung der Versiegelung durchgeführt wurden. Dies bedeutet, dass die angegebenen Werte der Grundwasserneubildung einen Mittelwert über versiegelte und unversiegelte Bereiche einer dargestellten Blockflächen wiedergeben. Da die Versiegelung und die unterschiedlichen Kanalisierungsgrade den Wasserhaushalt erheblich beeinflussen, sind die angegebenen Werte nicht auf die unversiegelten Bereiche der jeweiligen Flächen übertragbar. Aus diesem Grund wurde für weitergehende planerische Zwecke die Berechnung auch unter der Annahme gänzlich unversiegelter Verhältnisse durchgeführt. Diese Daten liegen ebenfalls bei der Senatsverwaltung vor, wurden jedoch nicht im Umweltatlas veröffentlicht.