Gebäudehöhen 2023

Einleitung

Die städtebauliche Entwicklung Berlins mit ihren Auswirkungen sowohl auf die Siedlungsstruktur als auch auf die Verteilung und Nutzung der unbebauten Flächen wird im Umweltatlas in verschiedenen Themen differenziert beschrieben:

Die Karten zur Städtebaulichen Dichte ergänzen diese Informationen mit Bewertungen zum Maß der baulichen Nutzung.

Aus all diesen Einzelinformationen lassen sich jedoch nur indirekt Aussagen zur vertikalen Erstreckung der natürlichen bzw. künstlichen Strukturen in der Stadt ableiten. Daher bildet der Umweltatlas in zwei Kartenthemen die Höhenentwicklung der Gebäude (Karte „Gebäudehöhen“ (06.10.1)) und diejenige der Vegetation (Karte „Vegetationshöhen“ (06.10.2)) ab.
Genaue und kleinräumige Aussagen zur Höhe und Struktur von Gebäuden und Vegetationsflächen können für verschiedene Anwendungszwecke von großer Bedeutung sein. Nutzanwendungen für diese Datenbestände existieren vielfach, für den bebauten Bereich zum Beispiel in der Bereitstellung von Informationen für

  • fachliche Auswertungen wie Solar- und Gründachpotenzialkataster bzw. Wärmekataster,
  • stadtklimatische Modellierungen im mikroklimatischen Bereich,
  • detailliertere Beurteilungen von Luftschadstoff- und Lärmausbreitungen im Wohnumfeld sowie
  • Visualisierungen für verschiedene planerische Vorhaben.

Die Aussagegenauigkeit jeder Modellierung hängt stark von der Qualität der Eingangsdaten ab. Um beispielsweise eine detaillierte Berechnung des Verlaufs von Luftleitbahnen und Durchlüftungsbedingungen zu ermöglichen, muss die aerodynamische Oberflächenrauigkeit mit ihren geometrischen Abmessungen möglichst genau bekannt sein. Erhöhte Objekte, wie Gebäude oder ganze Gebäudeblöcke, aber auch hohe und dichte Baumstrukturen stellen Hindernisse dar, die sich bremsend bis hin zur Windstille oder aber kanalisierend und damit beschleunigend auf die Windströme auswirken können.

Während 2009/2010 die erste Erarbeitung der zu diesem Zeitpunkt noch gemeinsamen Karte „Gebäude- und Vegetationshöhen“ (06.10) in einem Projekt mit dem Institut für Optische Sensorsysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) realisiert wurde, liegt für den Gebäudebestand Berlins nunmehr ein amtliches, regelmäßig aktualisiertes 3D-Gebäudemodell in der Ausprägung LoD2 vor. Diese Grundlage wurde zur Erstellung des zweidimensionalen Geodatenbestandes „Gebäudehöhen“ (06.10.1) für den Umweltatlas genutzt. Die ergänzende Karte „Vegetationshöhen“ (06.10.2) basiert dagegen weiterhin auf einer umweltatlas-eigenen Auswertung von Luftbilddaten der jeweils aktuellen Sommerbefliegungen.