Grundwasserhöhen und Einzugsgebiete der Wasserwerke 1990

Einzugsgebiete der Wasserwerke: Kartenbeschreibung

Die Karte zeigt den ungefähren Grenzverlauf der Grundwassereinzugsgebiete der einzelnen Wasserwerke. Teilweise war es möglich, einzelnen Galerien eines Wasserwerkes (zum Beispiel Wasserwerk Friedrichshagen) ein Einzugsgebiet zuzuordnen, teilweise wurden Galerien mehrerer Wasserwerke zu einem Gebiet zusammengefaßt (Beelitzhof und Tiefwerder).

Die Flächen stellen nur das Einzugsgebiet des durch Versickerung von Niederschlag gebildeten Grundwassers dar. Durch Oberflächengewässer in die Gebiete herangeführtes Wasser entstammt anderen oberirdischen Einzugsgebieten, die hier nicht betrachtet werden. Geschätzte Uferfiltrat- und Grundwasseranreicherungsanteile an der Förderleistung der Wasserwerke sind Tabelle 3 zu entnehmen.

Nicht gefördertes Grundwasser speist die Oberflächengewässer. So fließt nicht genutztes Grundwasser von den Hochflächen des Teltow und Barnim in das Berliner Urstromtal und wird als Grundwasser parallel der Spree und als Oberflächenwasser durch die Spree in Richtung Havel abgeführt bzw. teilweise als Uferfiltrat oder zur Grundwasseranreicherung durch das Wasserwerk Jungfernheide genutzt.

Besonders das Grundwassereinzugsgebiet der Galerien Rupenhorn und Schildhorn sowie das Einzugsgebiet der Galerien Nord und Süd des Wasserwerkes Tiefwerder spiegeln die starke Beeinflussung der Grundwasserentnahmen auf die Grundwasserscheiden wider. Die Einzugsgebiete erstrecken sich hier nicht nur östlich (Standort der Galerien) sondern auch westlich der Havel. Die Galerien fördern Grundwasser, das westlich der Havel auf den Rieselfeldern von Karolinenhöhe versickert wurde. Die Grundwasserdynamik zeigt eine Unterströmung der Havel im Bereich der genannten Galerien (Leibenath 1990). Unter natürlichen Bedingungen würde in diesem Gebiet das Grundwasser von beiden Seiten der Havel zuströmen.

Im Bereich der anderen Galerien, die Grundwasser als Uferfiltrat entnehmen (zum Beispiel Galerien am Müggelsee, am Langen See, beiderseits des Tegeler Sees und der Havel) erfolgt ebenfalls aufgrund dieser anthropogenen Beeinflussung eine Umkehrung der natürlichen Fließrichtung. Das Grundwasser fließt anstatt in die Oberflächengewässer von ihnen weg und strömt den Galerien zu.

Insgesamt zeigt die Karte, daß das gesamte Stadtgebiet von Berlin als Einzugsgebiet der Berliner Wasserwerke angesehen werden kann. Die Einzugsgebiete erstrecken sich in den meisten Fällen über die Stadtgrenzen hinaus in das Land Brandenburg.