An einigen Erhebungen in Berlin, z. B. dem Großen Müggelberg (115 m) im Südosten, dem Schäferberg (103,5 m) im Südwesten sowie auf der Barnim-Hochfläche nordöstlich von Berlin sind die mittleren Niederschläge aufgrund orographischer Effekte höher als im Landesmittel. Insgesamt ist der Einfluss der Orographie aber deutlich geringer ausgeprägt als dies bei der früheren Auswertung für den Zeitraum 1981-2010 unter Verwendung der REGNIE-Daten der Fall war. Im Bereich des Grunewalds bis zur Diedersdorfer Heide (Brandenburg) südlich von Berlin sowie im Wald zwischen Henningsdorf (Brandenburg) und Berlin-Frohnau sind die Niederschlagssummen ebenfalls oberhalb des Mittelwertes. (Karte 4.08.1, vgl. Abbildung 6).
Für das Sommer- (Karte 04.08.2) und das Winterhalbjahr (Karte 04.08.3) zeigen sich prinzipiell ähnliche Charakteristiken. Im Sommerhalbjahr sind die mittleren Niederschläge mit durchschnittlich 335 mm signifikant höher als im Winterhalbjahr mit durchschnittlich 246 mm.
Sowohl für die Verteilung im Gesamtjahr als auch bezogen auf die beiden Jahreshälften lässt sich eine Wechselwirkung der für den Berliner Raum vorherrschenden Windrichtungsverteilung mit dem Einfluss der Topographie innerhalb des Stadtgebietes ableiten.
Abbildung 5 (SenUVK 2019) stellt die mittlere Verteilung der Windrichtung differenziert nach Windgeschwindigkeiten an der DWD-Station Berlin-Tempelhof für die vier Jahreszeiten dar. Ganzjährig sind westliche Winde maritimer und teils feuchter Luft häufig, in den Wintermonaten nimmt der Einfluss kontinentaler, häufig trockener Strömungen aus Süd bis Ost zu.