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Gründächer 2016
Kartenbeschreibung
In Berlin haben 18.368 (3,0 %) von insgesamt 604.865 Gebäuden inkl. Tiefgaragen ohne Überbauung eine begrünte Dachfläche bzw. begrünte Dachteilflächen von > 10 m². Insgesamt sind 400 ha der Dachflächen begrünt (3,9 %) (Tabelle 1). Der Blick auf die Karte zeigt eine Konzentration der begrünten Dachflächen in der Innenstadt Berlins.
Im Folgenden werden Analysen auf drei räumlichen Ebenen gezeigt – Gebäude, Block- und Teilblock des ISU sowie Bezirk.
Gebäude
Anhand der ALKIS- und NOT-ALK-Nutzung wurden die Gebäude in sechs Gebäudenutzungskategorien eingeteilt. Tabelle 2 und Abbildung 3 zeigen die Größenordnung und Anteile der mit Gründächern bedeckten Gebäudenutzungen.
Bezogen auf die begrünten Dachflächen [m2] teilen sich diese mit Anteilen zwischen 20 und 25 % relativ gleichmäßig auf die unterschiedlichen Gebäudenutzungen „Wohnen“ (inkl. Wochenendhäuser), „Nichtwohngebäude“ (z. B. Schulen, Rathäuser, Seniorenheime, Verwaltungsgebäude), „Bürogebäude, Gewerbe“ und „Tiefgaragen ohne Überbauung“ auf (Abb. 3).
Tabelle 2 zeigt darüber hinaus mögliche Potenziale für zukünftige Gründächer. Die Gebäudenutzung „Bürogebäude, Gewerbe“, die einen hohen Anteil an Flachdächern vermuten lässt, weist bisher nur auf 2,7 % der Gebäude begrünte Dachflächen auf. Hier kann von einem hohen Gründachpotenzial ausgegangen werden. Dieses Potenzial ist hingegen zu ca. 80 % im Bereich der Tiefgaragen ohne Überbauung erwartungsgemäß deutlich intensiver ausgenutzt, wenn auch mit unterschiedlichen Begrünungsanteilen auf den einzelnen Dachflächen begrünter Tiefgaragen (Tab. 2).

![Abb. 3: Begrünte Dachfläche [m²] - Anteil pro Gebäudenutzungsklasse Abb. 3: Begrünte Dachfläche [m²] - Anteil pro Gebäudenutzungsklasse](/imgscaler/uO9k4ERARGGqMJrUoxR6Dhhig7ZNDVM64FzTFKqdtv0/textbildbreit/L3N5czExLXByb2QvdW13ZWx0YXRsYXMvX2Fzc2V0cy9udXR6dW5nL2dydWVuZGFlY2hlci9kZS1hYmJpbGR1bmdlbi9hNjExXzAzLmdpZg.jpg)
Block- und Teilblock
Über die Zuordnung der Gebäude zu den Block- und Teilblockflächen des ISU können auch Analysen anhand der dort vorhandenen Flächentypen durchgeführt werden (Tabelle 3).
In der Summe mit jeweils über 30 ha weisen die Flächentypen „Siedlung der 1990er Jahre und jünger (73)“, „Gewerbe- und Industriegebiet, großflächiger Einzelhandel mit geringer Bebauung (30)“, „Geschlossene Blockbebauung, Hinterhof, 5-geschossig (2)“, „Kerngebiet (29)“ sowie „Geschlossene und halboffene, entkernte Blockrandbebauung, Lückenschluss nach 1945 (7)“ absolut die größten begrünten Dachflächen auf. Im Verhältnis zur vorhandenen Gebäudegrundfläche pro Flächentyp heben sich die beiden Flächentypen „Stadtplatz / Promenade (54)“ und „Siedlung der 1990er Jahre und jünger (73)“ mit einem begrünten Dachanteil von ca. 31 bzw. 22% der Gebäudegrundfläche heraus. Als weiterer Flächentyp mit umfangreichem Gebäudebestand weist der Typ „Freistehende Einfamilienhäuser mit Garten (23)“ hingegen nur einen Anteil von 1 % begrünter Dachflächen an der Gebäudegrundfläche auf. Dies lässt darauf schließen, dass im privaten Siedlungsbereich grundsätzlich noch größere Potenziale für Gründächer bestehen, die allerdings auf den begrenzten Anteil begrünbarer Dachkonstruktionen (Flach – bzw. gering geneigte Dächer) begrenzt werden.
Bezirk
Abbildung 4 zeigt die begrünte Dachfläche in Quadratmetern pro Bezirk mit Unterscheidung des begrünten Dachflächenanteils in Prozentklassen. Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf haben mit deutlichem Abstand den umfangreichsten begrünten Dachflächenbestand. Bezogen auf den Anteil von begrünter Dachfläche an der vorhandenen Gebäudegrundfläche weist jedoch Friedrichshain-Kreuzberg im Vergleich den höchsten Wert auf (Abbildung 5). Auch diese Grafik unterstreicht noch einmal die Konzentration von begrünten Dachflächen in der Innenstadt, die auch durch die hohe Anzahl der dort vorrangig vorhandenen Flach- und Berliner Dächer bedingt ist (Betz 2010). Abbildung 6 verdeutlicht die insgesamt geringen Anteile der Intensivgründächer. Jedoch schwanken die Anteile von intensiv und extensiv begrünten Dachflächen zwischen den Bezirken.

