Die vorliegenden Karten der Grundwassertemperaturverteilung basieren auf der Auswertung von Messdaten aus mehr als 109 Temperaturmessstellen im Land Berlin aus dem Jahr 2015. Es ist zu beachten, dass für Messtiefen unterhalb von 60 m unter Geländeoberkante, die Anzahl der verfügbaren Messstellen deutlich abnimmt. In einzelnen Stadtgebieten sind teilweise relativ große Gebiete vorhanden, bei denen keine Temperaturmesswerte aus größeren Tiefen erfasst werden können.
In Gebieten, wo keine aktuellen Messdaten aus dem Jahr 2015 vorliegen, wurden gegebenenfalls Temperaturmesswerte aus „älteren Messungen“ mit berücksichtigt. Ebenso wurden in Gebieten, für die in größeren Tiefen keine Temperaturmesswerte erfasst werden können, evtl. vorhandene oberflächennahe Temperaturprofile in die Tiefe extrapoliert und diese extrapolierten Werte mit in die Auswertung einbezogen.
Neben den Einzelmessungen werden seit Februar 2008 in einem regelmäßigen Rhythmus Temperaturmessungen in besonders dafür eingerichteten Spezial-Temperaturmessstellen durchgeführt. Diese bestehen aus einem Vollrohr ohne Filter, so dass diese annähernd bis zur Geländeoberfläche mit Wasser befüllt werden können und so eine Beobachtung des jahreszeitlichen Temperaturverlaufs auch im grundwasserungesättigten Untergrund ermöglichen.
In der Regel werden Temperaturprofile vom Grundwasserspiegel bis zur Ausbautiefe mit einem Messpunktabstand von 1 m erfasst.
Der Messfehler, der sich aus der Kalibrier- und Messunsicherheit des Messgeräts sowie der Messunsicherheit des Messobjekts ergibt (z. B. durch Wärmekonvektion in den Messstellen), wird mit minimal ± 0,3 °C abgeschätzt.
Die vorhandenen Temperaturmessstellen, insbesondere Messstellen, die den tieferen Untergrund mit mehr als 50 m Tiefe erschließen, liegen nicht gleichmäßig über das Land Berlin verteilt. Es sind häufig größere Lücken mit horizontalen Messpunktabständen von teilweise mehr als 3.000 m vorhanden.
Durch die lokalklimatischen Verhältnisse an der Oberfläche kann die Temperaturverteilung im oberflächennahen und zunehmend auch im tieferen Untergrund sehr stark beeinflusst werden. Teilweise ist zu beobachten, dass die örtliche Repräsentanz von Temperaturmesswerten einzelner Temperaturmessstellen sehr unterschiedlich sein kann und bei der Datenauswertung berücksichtigt werden muss.
Der Repräsentativitätsbereich einer Temperaturmessstelle ist variabel je nach Standortumgebung. Bei einer städtischen Bebauung wie im Land Berlin mit einer unterschiedlichen Verteilung von Baukörpern und einem Wechsel von unversiegelten Grünflächen mit hoch versiegelten städtischen Bereichen ist der Repräsentativitätsbereich stärker eingeschränkt als bei einer ländlichen Umgebung mit weniger variablen Oberflächenverhältnissen, die das lokale Klima und in der Folge im oberflächennahen Untergrund die Temperaturverhältnisse beeinflussen.
Es ist zu beachten, dass im Stadtgebiet die Temperaturmesswerte einer Messstelle häufig die Verhältnisse in einem Umkreis von wenigen 10 bis 100 Metern um den Messort wiedergeben.