Stadtklimatische Zonen 2000

Einleitung

Klimaparameter wie Lufttemperatur, Luftfeuchte, Schwülegefährdung und Windverhältnisse werden durch die in der Stadt vorhandenen Nutzungen, aber auch durch das Relief und die Vegetationsstrukturen nachhaltig verändert. Mit der Zonierung des Stadtgebietes in Bereiche unterschiedlich starker klimatischer Veränderungen soll ein zusammenfassender Beitrag zur Beschreibung der ökologischen Gesamtsituation geleistet werden. Im Zusammenwirken mit anderen Standortfaktoren wie z. B. den Nährstoff- und Feuchteverhältnissen des Bodens ist es möglich, spezifische, voneinander abgrenzbare Stadträume abzuleiten, denen bestimmte Pflanzen- und Tiergesellschaften zugeordnet werden können (vgl. Sukopp 1990).

Für das Berliner Stadtgebiet liegen zahlreiche floristische und faunistische Untersuchungen vor, die den zum Teil prägenden Einfluss der klimatischen Standortbedingungen auf die Artenzusammensetzung deutlich machen: So liegt z.B. der spezifische Wert des Biotoptypes Moor im klimatisch unbeeinflussten Außenbereich vor allem in der sehr hohen Zahl seltener und gefährdeter subarktischer Arten, die hier als “Relikte der Späteiszeit” überdauern und unmittelbar an die extremen klimatischen Bedingungen mit sehr tiefen Temperaturminima über das gesamte Jahr und hohen Temperaturschwankungen gebunden sind (Arbeitsgruppe Artenschutzprogramm 1984).

Auf der anderen Seite können auch städtische Klimabedingungen die Einwanderung bzw. Verbreitung von Arten begünstigen: Bestimmte Pflanzen wie der Götterbaum, die Robinie oder der Sommerflieder, zahlreiche Amphibien und Wirbellose finden im Bereich der städtischen Wärmeinsel einen geeigneten Lebensraum. Die klimatischen Charakteristika der Innenstadtbereiche wie Überwärmung, Schwülegefährdung und geringe Abkühlung können dagegen im Sommer für den Menschen eine hohe bioklimatische Belastung bedeuten.

Die Umsetzung der Karteninhalte in planerische Hinweise aus klimatischer Sicht findet in der Klimafunktionskarte (Karte 04.07, SenStadt 2001d) ihren Niederschlag.