1984 wurde von Grenzius erstmals eine flächendeckende Bodengesellschaftskarte für West-Berlin erarbeitet und im Umweltatlas veröffentlicht (SenStadtUm 1985).
Böden stehen in einem Landschaftsausschnitt durch Stoffkreisläufe in Wechselbeziehung mit den benachbarten Bodentypen, den Umweltmedien Luft und Wasser sowie der Vegetation. Grenzius wies nicht einzelne Bodentypen aus, sondern fasste miteinander in Beziehung stehende Bodentypen bestimmter Landschaftsausschnitte (geomorphe Einheiten) zu Bodengesellschaften zusammen und untersuchte sowie bewertete innerhalb dieser die Standorteigenschaften.
Die vorliegende Karte der Bodengesellschaften wurde für West-Berlin auf Grundlage der Karte der Bodengesellschaften von Grenzius und der dazugehörigen Erläuterung (Grenzius 1987), in der die Bodengesellschaften definiert und beschrieben wurden, 1990 erstmalig aktualisiert. Für das östliche Stadtgebiet ermöglichte ein Übertragungskonzept (Aey 1991) auf Grundlage von Analogieschlüssen und mit Hilfe von Informationen aus geologischen und topographischen Karten, forstlichen Standortserkundungen, Detailkartierungen und Luftbildauswertungen sowie Informationen über Flächennutzungen und Versiegelungsgrade die Zuweisung von Bodengesellschaften sowie die Bestimmung neuer Bodengesellschaften und Konzept-Bodengesellschaften. Neuere Bodenkartierungen und eine aktualisierte Flächennutzungskartierung im westlichen Stadtteil erforderten eine Überarbeitung und Aktualisierung der Bodengesellschaftskarte von West-Berlin. So entstand Mitte der 1990er Jahre erstmals eine Bodenkarte für die gesamte Stadt (SenStadtUmTech 1998), die im Jahre 2003 fortgeschrieben wurde. Durch seitdem eingetretene Nutzungsänderungen, aktualisierte Versiegelungs- und Flurabstandsdaten wurde in den Jahren 2008, 2012 und 2017 weitere Fortschreibungen erforderlich, deren Ergebnis nun hiermit veröffentlicht wird. In Tab. 3 sind die im Rahmen der verschiedenen Arbeitsphasen der Erstellung der Karte verwendeten Kartengrundlagen und Vorinformationen verzeichnet.