Entsorgung von Regen- und Abwasser 2022

Methode

Mithilfe der im Kapitel „Datengrundlage“ aufgezählten Informationen wurde die Art der Kanalisation sowie die Einzugsgebiete der Regenwasserkanalisation der Block- und Blockteilflächen aktualisiert sowie der Straßenflächen erstmals kartiert.

Block- und Blockteilflächen

Die Zuordnung erfolgte weitgehend automatisiert auf Grundlage der in der jeweiligen Block- und Blockteilfläche liegenden Anschlüsse, abhängig von der Art der Anschlüsse. Aufgrund der unterschiedlichen Kartiermaßstäbe der Block- und Blockteilflächen sowie der Kanalnetzpläne, mussten kleinere Lageanpassungen durchgeführt werden. Die Einzugsgebiete der Regenwasserkanalisation wurden weitgehend anhand von vorliegenden Daten zu den Einzugsgebieten der einzelnen Regenwasserkanalisationssysteme der BWB zugewiesen (HYDOR 2023). Die Block- und Blockteilflächen der Karte wurden immer als Ganzes einer der Kategorien oder einem der erstaufnehmenden Gewässer zugeordnet, auch wenn im Einzelfall möglicherweise einzelne Grundstücke oder Teile des Blockes anders entwässern als der Rest der Fläche. Die Block- und Blockteilflächen wurden anhand der Art der vorliegenden Anschlusspunkte und der Information, ob diese an Misch-, Schmutz- oder Regenwasserkanäle angeschlossen sind, automatisiert genau einer Art der Kanalisation zugeordnet. In nicht eindeutigen Fällen erfolgte die Zuordnung auf Grundlage der Mehrheit der Anschlüsse der jeweiligen Art der Kanalisation. Damit wurde im Vergleich zum Jahrgang 2017 eine neue Bearbeitungsmethode angewendet. Die neue Methode begründet sich damit, dass für die aktuelle Bearbeitung erstmals Daten zu Anschlusspunkten zur Verfügung standen. Anders als in den vorausgegangenen Bearbeitungen wurden alle Block- und Blockteilflächen betrachtet, auch Grün- und Freiflächen. Die Einstufung der Block- und Blockteilflächen in eine für den Block vorrangige Art der Kanalisation wurde durch die Verwendung von Daten zur Flächennutzung und zum Versiegelungsgrad der Block- und Blockteilfächen weiter verfeinert. Anschließend erfolgte eine manuelle Überprüfung und ggf. Korrektur. Ob und in welchem Umfang die Grundstücke tatsächlich angeschlossen sind bzw. das Regenwasser der versiegelten Flächen tatsächlich in die Regenkanäle gelangt, ist z.T. sehr unterschiedlich. Im Begleittext zur Karte „Oberflächenabfluss aus Niederschlägen (02.13.1)“ sind entsprechende Daten dokumentiert, die auf Angaben der Berliner Wasserbetriebe beruhen und die für unterschiedliche Baustrukturtypen pauschale Anschlussgrade enthalten (SenStadtWohn 2017, Tabelle 1) Der Anteil der tatsächlich am Kanal angeschlossenen versiegelten Fläche ist abhängig von der Lage im Stadtgebiet, der Baustruktur sowie dem Versiegelungsgrad.

Zum Teil sind aus den vorhandenen Datengrundlagen keine Angaben über die Art der Kanalisation abzuleiten. Dies betrifft vor allem großflächige Industrie- und Gewerbegebiete, bei denen die Art der Schmutz- und/ oder Regenwasserentsorgung aus den Kanalnetzplänen der BWB nicht hervorgeht. Diese Flächen entwässern ihr Regenwasser zum Teil über private Kanäle direkt in die Gewässer.

In Gebieten der Trennkanalisation wird das Regenwasser in die Gewässer abgeleitet. Für jede Block- oder Blockteilfläche mit Regenkanalisation wurde daher das sogenannte erstaufnehmende Gewässer bestimmt, in das der Regenkanal einleitet. Die Angaben zu den erstaufnehmenden Gewässern wurden im Rahmen der Fortschreibung 2022 neu zugewiesen und dabei stichprobenartig überprüft. Die Darstellung erfolgt in zwei Umweltatlaskarten zum Thema „Einzugsgebiete der Regenwasserkanalisation“. In der Karte „Einzugsgebiete der Regenwasserkanalisation differenziert“ werden 259 erstaufnehmende Gewässerabschnitte dargestellt, in die das Regenwasser eingeleitet wird. In einer zweiten Umweltatlaskarte „Einzugsgebiete der Regenwasserkanalisation“ wurden diese erstaufnehmenden Gewässer zu den Gewässerabschnitten zusammengefasst, in die sie einleiten, um eine übersichtliche Darstellung zu erhalten. Dargestellt sind also die Bereiche von Gewässereinzugsgebieten, die über die Regenwasserkanalisation mit dem Gewässer verbunden sind.

Straßenflächen

Mit der aktuellen Fortschreibung wurden erstmals die Straßenflächen getrennt von den Block- und Blockteilflächen ausgewertet. Ob eine Straßenfläche kanalisiert ist, wurde lagebezogen über vorhandene Regenwasseranschlusspunkte und Haltungen ausgewertet (BWB 2022b). Die Zuweisung der erstaufnehmenden Gewässerabschnitte erfolgte entsprechend der bei den Block- und Blockteilflächen angewandten Methode (HYDOR 2023).