Einwohnerdichte 1994

Kartenbeschreibung

Grundsätzlich nimmt die Einwohnerdichte vom Stadtrand in Richtung Zentrum zu. In der Stadtmitte selbst wohnen jedoch auf dem überwiegenden Teil der Blöcke nur noch bis zu 70 Einwohner pro Hektar Fläche. Ursachen sind die großen Freiflächen des Tiergartens und des Zoologischen Gartens sowie die Nutzung als Handels- und Dienstleistungszentrum, aber auch der hohe Anteil von Baustellen. Die Leipziger Straße und die neue Siedlung an der Wilhelmstraße fallen mit ihrer hohen Einwohnerdichte aus dem allgemeinen Erscheinungsbild des Zentrums heraus.

Mit “überwiegend hoher Einwohnerdichte von 351 und mehr Einwohnern pro Hektar” tritt der Wilhelminische Ring mit der gründerzeitlichen Blockbebauung innerhalb und am äußeren Rand des S-Bahnringes hervor. Spitzenwerte von 793-796 Ew/ha sind in Neukölln, Kreuzberg und Charlottenburg zu finden. Außerhalb des S-Bahnringes setzt sich die relativ dichte Besiedelung im Süden in Schöneberg, Friedenau und Steglitz fort. Ähnlich wie im inneren S-Bahnring sieht die Einwohnerverteilung im Bereich der alten Bebauung Spandaus und anderen um die Jahrhundertwende angelegten Ortsteilen am Stadtrand (Tegel, Schöneweide, Adlershof, Tempelhof) aus.

Die Hochhaus- und Plattenbausiedlungen Märkisches Viertel, Hohenschönhausen, Marzahn, Hellersdorf und Gropiusstadt am Stadtrand sind mit einer Dichte von 151 bis mehr als 550 Ew/ha Fläche auf großen Blockflächen relativ dicht besiedelt.

Auch die kleineren Siedlungen mit hoher Bebauung der Nachkriegszeit in Spandau, Lichterfelde, Marienfelde, Waidmannslust, Bohnsdorf und Köpenick fallen mit überwiegend 151 bis 250 Ew/ha im allgemein dünn besiedelten Stadtrand auf. Zum Teil handelt es sich in dieser Einwohnerdichteklasse aber auch um Siedlungen mit Blockrand- und Zeilenbebauung (z.B. Haselhorst, Siemensstadt, Zehlendorf, Plänterwald).

Typisch für den Stadtrandbereich und flächenmäßig am meisten vertreten sind relativ dünn besiedelte Gebiete mit 5 bis 150 Ew/ha. Diese Blöcke sind mit Blockrand- oder Zeilenbebauung (71 bis 150 Ew/ha), mit niedriger Bebauung mit Hausgärten (5-70 Ew/ha) oder mit Villenbebauung mit parkartigen Gärten und z.T. halbprivater Umgrünung (31-70 EW/ha) bebaut. Der östliche Stadtrand Berlins ist allgemein weniger dicht besiedelt als der westliche Stadtrand.

Die Einwohnerdichteverteilung korreliert deutlich mit der Umweltatlaskarte 06.07 “Stadtstruktur”. Hier zeigt sich, daß den einzelnen Flächentypen durchaus eine bestimmte Bandbreite an Einwohnerdichtewerten zugeordnet werden kann. Aus Tabelle 1 ist die durchschnittliche Einwohnerdichte für die einzelnen Flächentypen mit Wohnnutzung ersichtlich. Die Berechnung bezieht sich nur auf einheitlich genutzte, nicht unterteilte Blöcke.

Tab. 1: Durchschnittliche Einwohnerdichte pro Flächentyp und Nutzung

Tab. 1: Durchschnittliche Einwohnerdichte pro Flächentyp und Nutzung

Bei den in der Realität nicht einheitlich genutzten Blöcken kann die Einwohnerdichte auch bei gleichem Flächentyp erheblich vom durchschnittlichen Wert abweichen. Zum Beispiel weist das Gebiet nördlich des Innsbrucker Platzes entlang der Hauptstraße in Schöneberg Einwohnerdichtewerte zwischen 88 und 638 Einwohnern auf den Blöcken mit den Flächentypen “geschlossener Hinterhof”, “Hinterhof” und “behutsame Sanierung” auf, während die Durchschnittswerte dieser Flächentypen 549, 414 bzw. 437 Ew/ha sind. Hier kommt zum Tragen, daß sich die Berechnung der Einwohnerdichte auf den gesamten Block bezieht, wobei unterschiedliche Nutzungen innerhalb eines Blockes unberücksichtigt bleiben. So gibt es in dem Block mit dem Wert “88 Einwohner pro Hektar” neben der Nutzung “Wohnen” auch öffentliche Gebäude wie Schule, Bücherei, Polizei und einen kleinen Park. In einem Block mit nur 191 Ew/ha befindet sich ein größerer Standort zur Ver- und Entsorgung. Weitere Blöcke mit 219, 261 und 282 Ew/ha werden als Mischgebiet I genutzt. Der Block mit 638 Ew/ha dient ausschließlich zum Wohnen.