Die Klimaanalyse basiert auf der Durchführung einer Modellierung der Wind- und Temperaturverhältnisse im Land Berlin. Die Modellierung wurde im Jahr 2022 durchgeführt und es wurde die Software FITNAH 3D (Flow over Irregular Terrain with Natural and Anthropogenic Heat Sources) in der Version 2022v003 der GEO-NET Umweltconsulting GmbH genutzt. Im Weiteren werden die Rahmenbedingungen der Modellierung zusammenfassend dargestellt sowie auf die Begründung zur Auswahl einer Klimamodellierung sowie auf die genutzten metrologischen Rahmenbedingungen eingegangen. Eine umfängliche Beschreibung der durchgeführten Modellierung erfolgt innerhalb der technischen Beschreibung Klimamodellierung Berlin 2022 (SenStadt 2025a).
Klimaanalyse 2022

Abb. 3: Langjährige mittlere monatliche Anzahl an autochthonen Nächten in der Periode 1991 – 2020 der DWD-Station Tegel
Bild: Umweltatlas Berlin
Die langjährige mittlere Anzahl an autochthonen Nächten im Land Berlin in der Periode 1991 – 2020 zeigt Abbildung 3. Dabei treten die Monate August und September mit 9 bzw. 8,5 Tagen hervor. Während der Sommermonate Juni, Juli und August beträgt die Summe 23 Tage, was einem Anteil von etwa 25 % der Nächte entspricht. Im Durchschnitt sind 65,6 Tage pro Jahr festzustellen. Daher wird eine autochthone Wetterlage für die Modellierung angenommen, auch weil sich bei sogenannter autochthoner („eigenbürtiger“) Wetterlagen die lokalklimatischen Besonderheiten in einer Stadt besonders gut ausprägen, da es in den Nachtstunden nur eine geringe „übergeordnete“ Windströmung gibt. Eine solche Wetterlage wird durch wolkenlosen Himmel und einen nur sehr schwachen überlagernden großräumigen Wind gekennzeichnet. Häufig gehen die sommerlichen Hitzeperioden mit diesen Wetterlagen einher.
Die Auswertung der langjährigen Messdaten wurden zum Start der Klimasimulation als Rahmenbedingung eingespeist. Zudem wurde das Untersuchungsgebiet in eine großräumige Simulation eingebettet („Nesting“), um die regionalen Kaltluftströmungen mit ihrem Einfluss auf das Stadtgebiet Berlin abzubilden.
Bei der durchgeführten Klimamodellierung wurden die großräumigen synoptischen Rahmenbedingungen entsprechend festgelegt, die autochthonen Wetterlage entsprechen:
- Starttemperatur: 20,7 °C um 21 Uhr,
- Bedeckungsgrad 0/8,
- Sonnenhöchststand am 21. Juni,
- relative Feuchte der Luftmasse 50 %,
- Nesting mit der „Deutschland-Rechnung“ (GEO-NET 2022).