Das Weltklima hat sich verändert und wird sich auch weiterhin verändern. Im Rahmen der Berichterstattung des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) werden jeweils die neuesten Forschungsergebnisse zur bisherigen und anzunehmenden zukünftigen weltweiten Klimaentwicklung publiziert (vgl. IPCC 2021). Städte bzw. Metropolräume sind im besonderen Maß von der Klimaveränderung betroffen und zugleich wesentlicher Emittent von für den Klimawandel ursächlichen Treibhausgasemissionen (vgl. IPCC 2022).
Berechnungen des Potsdam-Institutes für Klimafolgenforschung (PIK) zufolge wird Berlin im Jahr 2100 voraussichtlich das heutige Klima der südfranzösischen Stadt Toulouse aufweisen (vgl. Reusswig et al. 2016). Insbesondere die Zunahme von Extremwetterereignissen wie beispielsweise andauernde Hitze- und Trockenperioden oder Starkniederschlägen stellen die Gesellschaft vor enormen Herausforderungen.
Die Klimamodellierung Berlin 2022 bildet nicht nur den Ist-Zustand des Stadtklimas im Land Berlin ab, sondern gibt auch einen Ausblick in die Zukunft. Hierzu wurde die Entwicklung einzelner Kenntage berechnet. Als klimatologischer Kenntag wird ein Tag bezeichnet, an dem ein festgelegter Schwellenwert eines meteorologischen Parameters erreicht oder überschritten wird. Im Kontext des Stadtklimas sind vor allem die folgenden Kenntage relevant, da sie das Auftreten bioklimatischer Belastungen in Siedlungsräumen abbilden. Hierzu zählen:
- 04.12.01 Sommertage (Maximumtemperatur ≥ 25 °C),
- 04.12.02 Hitzetage (Maximumtemperatur ≥ 30 °C, auch bekannt als heiße Tage) und
- 04.12.03 Tropennächte (Minimumtemperatur ≥ 20 °C).
Die Bestimmung der Anzahl der Kenntage wurde für drei Zeiträume, nämlich den Referenzzeitraum 1971-2000 und die zukünftigen Perioden 2031-2060 und 2071-2100, durchgeführt. Hierbei wurde die projizierte, klimatische Entwicklung mitberücksichtigt.
Die Berechnung der klimatologischen Kenntage ergänzt die Ergebnisse der Aktualisierung der Klimaanalyse. Die Ergebnisse der Berechnung der Kenntage zeigt die räumliche Ausprägung und die zeitliche Entwicklung der Häufigkeit von Hitzeereignissen.