Zählstellen und Fahrradbarometer: Fahrradverkehr in Zahlen

Fahrradbarometer auf der Straße des 17. Juni vor dem Eingang der TU Berlin

Eine verlässliche und umfassende Datengrundlage ist für die Behörden wichtig, um den Bedarf an Fahrrad-Infrastrukturmaßnahmen und ihre Wirksamkeit zu erkennen und auf ein verändertes Mobilitätsverhalten zu reagieren.

Fahrradzählstelle Schwedter Steg

Zählstellen

Schon seit 1983 werden in Berlin regelmäßig manuelle Verkehrszählungen von Fahrrädern an ausgewählten Standorten (sog. Pegelpunkten) durchgeführt. Seit 2012 wurden schrittweise zusätzlich automatische Dauerzählstellen in Betrieb genommen (im Jahr 2022 waren es bereits 19 Standorte). Hiermit können bis dahin nicht erfasste Schwankungen im Radverkehr z.B. durch Wettereinflüsse besser berücksichtigt werden. Die Dauerzählstellen können nun eine vertiefende Abbildung von langfristigen Entwicklungen des Radverkehrs erfassen und jahreszeitliche, wöchentliche und saisonale Schwankungen der gezählten Radverkehrsstärken darstellen. Regelmäßige Prüfzählungen sowie monatliche Datenprüfungen sichern die Qualität der Zählstellen und weisen die Plausibilität der Zähldaten nach.

Meist im Frühjahr werden die gesammelten Daten des Vorjahres ausgewertet und im Jahresbericht zu den Radverkehrszählstellen veröffentlicht. Die darin ausgewerteten Radverkehrszahlen unterliegen einer eigenen Qualitäts- und Plausibilitätsprüfung, womit unter anderem auch Datenausfälle, z.B. durch Baustellen oder fehlerhafte Werte, berücksichtigt werden.

Die Rohdaten der Dauerzählstellen sind zusätzlich in Jahresdateien (Excel-Tabelle) verfügbar. Diese Tabelle enthält sämtliche auf Plausibilität geprüfte und ggf. gekennzeichnete Rohdaten der Zählstellen.

Die aktuellen und kumulierten Werte der Dauerzählstellen sind hier einsehbar:
  • Jahresdatei geprüfter Rohdaten der Radzählstellen

    XLSX-Dokument (13.7 MB) - Stand: 31.12.2023

Jahresberichte zu den Radverkehrszählstellen

Eine Aufbereitung und detaillierte Darstellung der Daten (z.T. nicht barrierefrei) findet sich hier:

  • Radverkehrszählstellen - Jahresbericht 2022

    PDF-Dokument (6.4 MB)

  • Radverkehrs­zählstellen - Jahresbericht 2021

    PDF-Dokument (6.5 MB)

  • Radverkehrs­zählstellen - Jahresbericht 2020

    PDF-Dokument (6.2 MB)

  • Radverkehrs­zählstellen - Jahresbericht 2019

    PDF-Dokument (8.1 MB)

  • Radverkehrs­zählstellen - Jahresbericht 2018

    PDF-Dokument (5.4 MB)

  • Radverkehrs­zählstellen - Jahresbericht 2017

    PDF-Dokument (7.6 MB)

  • Radverkehrs­zählstellen - Jahresbericht 2016

    PDF-Dokument (4.3 MB)

  • Radverkehrs­zählstellen - Jahresbericht 2015

    PDF-Dokument (2.0 MB)

  • Radverkehrs­zählstellen - Jahresbericht 2014

    PDF-Dokument (1.9 MB)

  • Radverkehrs­zählstellen - Jahresbericht 2013

    PDF-Dokument (1.9 MB)

  • Radverkehrs­zählstellen - Jahresbericht 2012

    PDF-Dokument (2.5 MB)

  • Radverkehrs­zählstellen - Jahresbericht 2011

    PDF-Dokument (2.8 MB)

  • Radverkehrs­zählstellen - Jahresbericht 2010

    PDF-Dokument (1.7 MB)

Fragen und Antworten zu den Radzählungen

Allgemeines

  • Was wird gezählt?

    An den Dauerzählstellen werden alle Fahrräder, welche die Erfassungsquerschnitte der Zählstellen überfahren, gezählt.

  • Warum werden Fahrräder gezählt?

    Ziel ist die dauerhafte Erfassung des Radverkehrs an bestimmten Straßenquerschnitten. Mit den Dauerzählstellen wird es möglich, neben Erkenntnissen zum Tagesgang, auch Daten zum Wochen- und Jahresgang zu erfassen und die langfristige Entwicklung des Radverkehrs über mehrere Jahre zu bestimmen.

  • Wo wird gezählt?
    Es wird an den nachfolgend aufgeführten 18 Standorten mit insgesamt 28 Zählstellen in Berlin gezählt:
    • Jannowitzbrücke (Mitte) (2 Richtungszählstellen)
    • Invalidenstraße (Mitte) (2 Richtungszählstellen)
    • Oberbaumbrücke (Friedrichshain-Kreuzberg) (2 Richtungszählstellen)
    • Schwedter Steg (Pankow)
    • Prinzregentenstraße (Charlottenburg-Wilmersdorf)
    • Yorckstraße (Tempelhof-Schöneberg) (2 Richtungszählstellen)
    • Monumentenstraße (Tempelhof-Schöneberg)
    • Alberichstraße (Marzahn-Hellersdorf)
    • Paul-und-Paula-Uferweg (Lichtenberg)
    • Markstraße (Reinickendorf)
    • Mariendorfer Damm (Tempelhof-Schöneberg) (2 Richtungszählstellen)
    • Maybachufer (Neukölln)
    • Berliner Straße (Pankow) (2 Richtungszählstellen)
    • Frankfurter Allee (Friedrichshain-Kreuzberg) (2 Richtungszählstellen)
    • Klosterstraße (Spandau) (2 Richtungszählstellen)
    • Breitenbachplatz (Steglitz-Zehlendorf) (2 Richtungszählstellen)
    • Kaisersteg (Treptow-Köpenick)
    • Straße des 17. Juni (Charlottenburg-Wilmersdorf) (2 Richtungszählstellen)
  • Seit wann wird gezählt?

    2012 wurde die erste Zählstelle am Schwedter Steg eingerichtet, 17 weitere Zählstellen kamen in den darauffolgenden Jahren dazu. Ab 2021 werden an sieben weiteren Standorten insgesamt elf Zählstellen eingerichtet, davon drei mit digitalen Anzeigen als Fahrradbarometer.

  • Warum sind an manchen Standorten zwei Zählstellen installiert?

    An Straßen mit getrennter Radverkehrsführung je Fahrtrichtung (z.B. Jannowitzbrücke) ist je Fahrtrichtung eine Zählstelle installiert. An Querschnitten mit gemeinsamer Radverkehrsführung in beiden Fahrtrichtungen (z.B. Schwedter Steg) ist eine Zählstelle für beide Fahrtrichtungen installiert.

  • Wie lange wird gezählt?

    An allen Dauerzählstellen erfolgt eine ununterbrochene Zählung der Fahrräder.

Technik

  • Wie funktioniert eine Zählstelle?
    Fahrradzählstellen

    Einrichtung einer Dauerzählstelle

    An allen Dauerzählstellen wird die gleiche Technologie verwendet. Die Erfassung der Fahrräder erfolgt mit Induktionsschleifen, die an einen Sensor angeschlossen sind. Hierbei bewirken die Laufräder bei dem Überfahren der Schleife eine Veränderung des induzierten elektromagnetischen Feldes. Diese Änderungen werden im Sensor analysiert und als Zählimpuls gespeichert.

    An Zählstellen mit Asphaltoberfläche sind die Induktionsschleifen mittels Schnitt in die Fahrbahndecke eingebracht. In Nebenanlagen mit Platten oder Pflaster sind Fertigschleifen in der Bettung unter der Radverkehrsanlage verlegt.

    Je Zählquerschnitt sind in Abhängigkeit der Breite der Radverkehrsanlage zwischen 2 und 4 Induktionsschleifen nebeneinander verlegt.

    Sämtliche Zählstellen werden mit Batterien betrieben. Die Lebensdauer einer Batterie beträgt mindestens ein Jahr.

  • Wie wird sichergestellt, dass nur Fahrräder gezählt werden?

    Der Sensor der Zählstelle erkennt die Geometrie eines überfahrenden Fahrrades anhand der zwei Laufräder mit Tretlager, welche die Induktionsschleife überfahren. Andere Fahrzeuge mit abweichender Geometrie werden herausgefiltert und nicht gezählt.

  • Funktioniert die Erfassung von Pulks?

    Durch die spezielle Geometrie der Induktionsschleifen werden auch Radfahrer in Pulks zuverlässig erfasst. Ausnahme: Bei zwei unmittelbar nebeneinander fahrenden Fahrrädern, welche die gleiche Induktionsschleife befahren, wird nur ein Fahrrad erkannt. Dies ist aufgrund der Breite einer Induktionsschleife zwischen 80-130 cm nahezu ausgeschlossen.

  • Werden Carbon-Fahrräder erfasst?

    Fahrräder mit Alufelgen und Carbonrahmen werden erfasst. Fahrräder mit Carbonrahmen und Carbonfelgen werden nicht erfasst. Da der Anteil von Carbon-Fahrrädern am Gesamtaufkommen zurzeit sehr gering ist, kann dieser vernachlässigt werden.

Datenmanagement

  • Wo werden die Daten gespeichert?

    Die Zähldaten werden vom Zählgerät einmal täglich auf einen zentralen Server übertragen.

  • Wie werden die Daten abgerufen?

    Die Auswertung der Daten erfolgt über das Internet und ermöglicht eine vielfältige Nutzung der Zähldaten.

Qualitätsmanagement

  • Wie wird die Qualität der Zähldaten überwacht?

    Nach Installation der Zählstellen erfolgten mehrere Prüfzählungen an den Zählstellen. Im Rahmen eines Qualitätsmanagements werden jährliche Prüfzählungen an allen Zählstellen durchgeführt, um die Qualität der Erfassung zu überprüfen und sicher zu stellen. Es erfolgt außerdem eine monatliche Überprüfung der Radzählstellen auf Vollständigkeit und Plausibilität.

Fahrradbarometer

Fahrradbarometer

Ab 2021 werden an drei Standorten in Berlin Fahrradbarometer eingerichtet. Diese sind vor Ort mit der Zählstelle verbunden und zeigen auf Displays an, wie viele Fahrräder den jeweiligen Standort passiert haben (Tages- und Jahreswerte). Ziel ist es, zehn Fahrradbarometer zu errichten. Diese neue Sichtbarkeit soll zeigen, welchen hohen Stellenwert der Radverkehr für die Stadt Berlin hat und dazu motivieren, öfter das Fahrrad zu nutzen.

Das erste Fahrradbarometer wurde im Juli 2021 auf der Straße des 17. Juni vor dem Eingang der TU Berlin auf der nördlichen Straßenseite installiert.

Folgende weitere Standorte für Fahrradbarometer sind darüber hinaus in Betrieb:

  1. Karl-Marx-Allee (Höhe Hausnummer 1)
  2. Senefelderplatz (Ecke Kollwitzstraße)

Weitere Zahlen und Fakten zum Radverkehr sind im Rahmen der „Mobilität in Städten – System repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV)“ zu finden: