Oberflächennahe Geothermie

Für eine umweltfreundliche Beheizung und Klimatisierung des Berliner Stadtschlosses wurden 2018 zwei Erdwärmesondenfelder mit insgesamt 115 Sonden mit einer Tiefe von jeweils 99 Metern angelegt.

Erdwärmesondierung am Berliner Stadtschloss

Der Untergrund Berlins stellt ein riesiges Wärmereservoir dar und bietet damit ein relevantes Potenzial zur Dekarbonisierung der städtischen Wärmeversorgung. Von Oberflächennaher Geothermie wird in der Regel bei der Nutzung des Untergrundes bis zu einer Tiefe von 400 Metern gesprochen. Nahe der Oberfläche herrscht ein saisonal beeinflusster Temperaturjahresgang. In 20 m Tiefe liegen die Temperaturen dann konstant bei etwa 10 °C. Sie steigen mit zunehmender Tiefe im Mittel um 2-3 °C pro 100 m an. Die Planung und Auslegung von Erdwärmeanlagen verlangt möglichst genaue Kenntnisse über die geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse des Untergrundes (insbesondere Wärmeleitfähigkeit), woraus sich die möglichen spezifischen Wärmeentzugsleistungen ableiten.

Einen Überblick über die zu erwartende Untergrundtemperaturen und die geologisch-hydrogeologischen Verhältnisse im Land Berlin bieten die Grundwassergleichenpläne, die Flurabstandskarte, die Karten zu den Geothermiepotenzialen und die geologischen Profile aus Bohrungen, die allesamt über das Geoportal Berlin (FIS-Broker) öffentlich abrufbar sind. Das Potenzial der Oberflächennahen Geothermie an einem konkreten Standort wird insbesondere durch die georeferenzierten Informationen zu den spezifischen Entzugsleistungen des Untergrunds für variierende Volllaststunden von Erdwärmesonden beschrieben. Zu beachten sind Gebiete, auf denen die Erschließung von Erdwärme nicht (z.B. Wasserschutzgebiete) oder aufgrund der geologischen Verhältnisse nur eingeschränkt möglich ist.

Alle Informationen, wie Handlungsleitfäden oder den Zugang zu den Potenzialkarten sowie die aktuellen verwaltungs- und genehmigungstechnischen Bedingungen zur Nutzung oberflächennaher Geothermie finden sie auf den hier verlinkten Seiten:

Das gesamtstädtische Potenzial für Berlin ist bisher unbestimmt, da es sich maßgeblich aus einer theoretisch anzunehmenden Flächenverfügbarkeit ableitet. Die SenMVKU ist jedoch bestrebt, hierzu im Rahmen der Erarbeitung der gesamtstädtischen Wärmeplanung nähere Informationen bereitzustellen.