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Programmplan Landschaftsbild

Was ist das Landschaftsbild?
Der Begriff Landschaftsbild bezeichnet das gesamte vom Menschen wahrnehmbare Erscheinungsbild eines Gebiets. Es ist das Resultat natürlicher und kultureller Faktoren – prägend sind beispielweise oft das Relief und die Nutzungen durch den Menschen. Das klingt abstrakt, betrifft jedoch jeden Menschen ganz konkret: Alles, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, gehört zum Landschaftsbild. Das Bundesnaturschutzgesetz definiert das Landschaftsbild über die Teilaspekte Schönheit, Vielfalt und Eigenart. Ob wir das, was wir wahrnehmen, schön oder weniger schön finden, kann von Mensch zu Mensch verschieden sein. Im Kern ist die Bewertung des Landschaftsbildes daher eher subjektiv.
Ziele für Berlin
Dennoch lassen sich einige grundsätzliche Ziele für Berlin formulieren:
- Entstehungsgeschichte der Stadt erlebbar machen, zum Beispiel durch die Auswahl bestimmter Wegebeläge und Pflanzen
- Charakteristik der Orte erhalten und stärken, zum Beispiel durch Markierung des Mauerwegs auf dem ehemaligen Mauerverlauf oder die Bewahrung alter Gleisstrukturen im Schöneberger Südgelände oder im Park am Nordbahnhof.
- Wirkung der Spree als Gewässer bei Bauvorhaben in ihrem Umfeld berücksichtigen
- Uferwege aufwerten und ergänzen
- Alleen und Straßenbäume erhalten und pflegen
Erfolge seit 1994
Seit 1994 konnte das Berliner Landschaftsbild bereits an vielen Stellen verbessert werden – sowohl an augenfälligen Orten wie im Regierungsviertel entlang der Spree als auch in der alltäglichen Umgebung der Stadtbevölkerung. Berlin kann heute mit einem für alle zugänglichen Uferweg aufwarten, der an den wichtigsten Regierungsgebäuden des Landes entlangführt. Viele kleinere und größere Stadtplätze wurden neu angelegt oder umgestaltet. In einigen Bezirken wurden oberirdische Heizleitungen entfernt und einst militärische Anlagen wie Bunker oder Übungsgelände beseitigt. Nicht zuletzt trägt die Aufwertung der Freiflächen in Großsiedlungen wesentlich zu einer lebenswerten Umgebung der Berliner und Berlinerinnen bei.
Links
Alleen, Stadtplätze, Welterbestätten
Der Programmplan auf dem neuesten Stand
Beim Programmplan Landschaftsbild halten sich die Änderungen in Grenzen. Dennoch: Stadt und Landschaft wandeln sich ständig. Deshalb wurde der Bestand – anhand des Umweltatlasses Berlin und aktueller Luftbilder – detailliert überprüft. Nicht zuletzt galt es, erzielte Erfolge zu berücksichtigen, etwa bei der Aufwertung innerstädtischer Uferbereiche. Zuschnitt und Darstellung einzelner Räume wurden meist durch kleinere Grenzkorrekturen angepasst. Größere Aktualisierungen gab es im Parlaments- und Regierungsviertel mit der Grünen Mitte, beim Flughafen Tegel und bei den Maßnahmenschwerpunkten. Die Ziele des Programmplans haben weiterhin große Bedeutung. Sie bilden beispielsweise eine Grundlage für den Diskussionsprozess um die Parkpflege für den Großen Tiergarten und die Vernetzung dieser zentralen Berliner Freifläche mit den angrenzenden Stadtstrukturen.
Alleen und Stadtplätze – Berlins Schmuckstücke
Alleen und Stadtplätze können das Landschaftsbild sichtlich bereichern und schaffen oft eine ganz eigene Atmosphäre. Alleen zu erhalten, zu pflegen und zu ergänzen und Stadtplätze mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen, bleibt daher ein wichtiges Ziel des Programmplans.
Methodische Änderungen
Die UNESCO-Welterbestätten Berlins sind nun im Programmplan dargestellt: die Museumsinsel, die Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin und die sechs Berliner Siedlungen der Moderne.
Unter den siedlungstypischen Strukturen sind nun im Betrieb befindliche „Bahnanlagen besonderer Gestaltqualität” vermerkt. Bisher waren es „historisch bzw. vegetationsgeprägte Bahntrassen”. Ein Grund dafür: Seit 1990 wurden in Berlin viele Strecken wieder in Betrieb genommen. Auch diese neu gestalteten Trassen können das Stadtbild prägen.
Forstliche Referenzflächen sind als eigene Signatur ausgewiesen. Das „N” steht für Flächen mit Naturwaldentwicklung, die nicht mehr forstlich bewirtschaftet werden. Auf künftig 10% des Berliner Waldes kann hier die Entwicklung zum Urwald beobachtet werden.
Alleen werden künftig nur noch dann in den Plan aufgenommen, wenn sie Hauptverkehrsstraßen begleiten.
Die Darstellung von Kleingewässern und Gräben wurde vereinfacht.
Als eigener Gestalttyp wird die Darstellung „Deponie” eingeführt.
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Kontakt
Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
Christoph Funk
- Tel.:
- (030) 9025-1382