NSG Sandgrube im Jagen 86 des Grunewaldes

Sanddüne

In der Eiszeit abgelagerte Sandflächen waren für die Westberliner Bauindustrie wichtige Rohstoffquellen. Im Grunewald entstand durch den Sandabbau eine 18 Hektar große und 15 bis 25 Meter tiefe Grube. Wo sie unter den Grundwasserspiegel reicht, haben sich Flachgewässer und feuchte Weidenbrüche entwickelt.

Flachgewässer

Der größte Teil der Grubensohle ist jedoch trocken, hier sind vegetationslose Sandflächen, Trocken- und Magerrasen wichtige Lebensräume. Dank dieser unterschiedlichen Biotope ist das NSG äußerst artenreich. Unter anderem wurden 334 Farn- und Blütenpflanzen nachgewiesen. Für wärmeliebende Insektenarten sind die besonnten Hänge wertvoll.

Sandgrube

Eine Besonderheit ist die Unterwasserflora der nährstoffarmen Gewässer. Diese werden von vielen Amphibienarten zum Laichen genutzt. Die Grube ist Ziel vieler Kindergruppen und Familien.

  • Bezirk

    Charlottenburg-Wilmersdorf

  • Lage

    Nördlicher Grunewald, 250 m südöstlich des Teufelssees

  • Karte

  • Fläche

    25,0 ha

  • Unterschutzstellung

    Erstmals 28. Februar 1992 gültige Verordnung 20. Dezember 2017
  • Bestandteil von

  • Besonderheiten

    Erlebbar, interessante Flora, interessante Amphibien, interessante Kleintierfauna, landschaftlich reizvoll

Karte des NSG

Besuchertipps

Vom Schmetterlingsplatz am S-Bahnhof Grunewald erreicht man die Sandgrube über den Schildhornweg in einer Viertelstunde. Kastanien säumen den Weg durch den Kiefernforst, bis sich der Wald lichtet und den Blick auf ein tiefes Loch in der Landschaft mit einem großen Sandberg am Grund freigibt. Wer in die Grube absteigen will, muss nicht den Sandhang hinunterlaufen – wie es Kinder mit Begeisterung tun -, sondern kann einen der drei befestigten Zugänge wählen. An der Nord- und Südseite befinden sich Rampen, in der nordöstlichen Ecke führt eine Treppe 134 Stufen hinab. Schautafeln informieren über die Entstehungsgeschichte und die lokale Pflanzen- und Tierwelt.

Die gesamte Hangkante und die störungsempfindlichen Bereiche im NSG sind abgezäunt und sollen nicht betreten werden. Durchlässe für Wildtiere wurden eingerichtet, damit sich vor allem die zahlreichen Wildschweine ungehindert bewegen können, ohne den Koppelzaun zu beschädigen. Gerne halten sie sich in den Feuchtgebieten auf und reagieren mitunter aggressiv auf Störungen.

Der Besuch der Sandgrube ist besonders für Kinder ein Erlebnis. Der große Sandberg im Zentrum bietet viele Spielmöglichkeiten.

Von der Sandgrube aus erreicht man in wenigen Minuten den Teufelssee, das Naturschutzzentrum Ökowerk oder den Teufelsberg. Auch kann man den Weg bis zur Havel fortsetzen. Wer vom S-Bahnhof Grunewald startet, sollte dem Waldmuseum der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald einen Besuch abstatten. Es befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Baumschule gegenüber der Revierförsterei Eichkamp und bietet ein großes Diorama mit zahlreichen Waldtieren und eine vielseitige Ausstellung.

  • Karte des Gebietes

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