Mehr Bienen für Berlin – Aus Grün wird Bunt!

Eine gelbbindige Furchenbiene sitzt auf einem leuchtend gelben Blütenstand. Die langen schmalen Blätter der violetten Blume verschwimmen unscharf im Hintergrund. Markant sind die ockergelben und braunen Querstreifen auf dem Hinterleib des Insekts. Ihr Kopf und das Brustsegment sind mit dichtem braunem Pelz bedeckt, ebenso die drei Beinpaare. Die großen ovalen Facettenaugen schimmern braun, die dunklen Fühler sind nach unten gerichtet.

Gelbbindige Furchenbiene (Halictus scabiosae)

Wildbienen sind wichtige Bestäuber von Kultur- und Wildpflanzen und leiden derzeit stark unter Landschaftsveränderungen, Umweltgiften und anderen Stressfaktoren. Etwa die Hälfte der Arten in Deutschland ist in ihrem Bestand bedroht oder bereits ausgestorben. Städtische Biotope besitzen dabei eine wichtige Funktion für den Erhalt zahlreicher Arten, vor allem auch für Wildbienen und andere Bestäuberinsekten.

Berlin hat sich mit der Strategie zur Förderung von Bienen und anderen Bestäubern (Bestäuberstrategie, 2019) das anspruchsvolle Ziel gesetzt, sich zur blühenden und insektenfreundlichen Metropole zu entwickeln und damit den Schutz der Biodiversität aktiv voranzubringen.

Projektphase 2018-2022

Um diesem Ziel Rechnung zu tragen, wurde im Zeitraum 2018-2022 das Projekt „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“ in Kooperation mit der Deutschen Wildtierstiftung (DeWiSt) sehr erfolgreich umgesetzt. Im Rahmen des Projektes wurden 80 Blühflächen in allen zwölf Berliner Bezirken angelegt, die als best practice Beispiele, zur Umweltbildung und als Forschungsflächen dienen. Lage und Beschreibung der Flächen können der interaktiven Karte entnommen werden:

Auf 15 beispielhaft untersuchten Projektflächen konnten Expert*innen bereits 157 Wildbienenarten und damit 65 Prozent der in Berlin aktuell vorkommenden Arten nachweisen.

Darüber hinaus hat die Deutsche Wildtier Stiftung im Rahmen des Projektes ein umfangreiches Beratungs- und Schulungsangebot für Behörden etabliert. So wurden Mitarbeiter*innen der Straßen- und Grünflächenämter und Umwelt- und Naturschutzämter zur bestäuberfördernden Grünflächenpflege geschult. Auch im Bereich Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit war die Deutsche Wildtier Stiftung aktiv.

Spreebogenpark

Projektphase 2023-2025

Die Erfolge der ersten Projektphase zeigen, dass das Pilotprojekt eine große Bedeutung für die Wildbienen und deren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit hat. Mit der Projektverlängerung möchten die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt und die Deutsche Wildtier Stiftung an diese Erfolge anknüpfen und verlängern das Projekt unter dem Titel „Berlin Bienen für Berlin – Aus Grün wird Bunt!“ um weitere drei Jahre. Diese zweite Projektphase greift die bewährten Themen auf und setzt weitere Schwerpunkte. Inhaltlich werden folgende Ziele angestrebt:

Kampagne „Aus Grün wird Bunt!“

In einer medien- und öffentlichkeitswirksamen Kampagne „Aus Grün wird Bunt!“ soll für mehr Akzeptanz bei der Berliner Stadtbevölkerung für artenreiche Blühwiesen und weniger gemähte Grünflächen geworben werden.

Mindestens 100 Blühflächen in ganz Berlin

Die Anzahl der Blühflächen wird auf mindestens 100 in allen Berliner Bezirken erhöht. Diese Flächen dienen neben ihrem eigentlichen Zweck als Lebensraum für Wildbienen vor allem als Forschungs- und Demonstrationsflächen.

Kinder für Bienen begeistern

Um schon Kinder im Grundschulalter für Wildbienen zu begeistern, werden neue Materialien produziert und verschiedenen Berliner Bildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt.

Vernetzung von Akteur*innen sowie Wissenstransfer

Durch Schaffung eines Forums für Diskussion und den Austausch von Informationen sollen die vielen Akeur*innen, die sich in Berlin mit dem Thema Grünflächenpflege beschäftigen, besser vernetzt werden.

Beratungen, Schulungen

Das bereits etablierte Weiterbildungsangebot zur Grünflächenpflege und wildbienenfreundlichen Flächengestaltung wird fortgeführt und weiter ausgebaut.

Weitere Informationen zum Projekt „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“ finden Sie auch auf der Seite

Otto-Suhr-Allee

Schenkelbiene (Macropis europaea)

Mittelstreifen der Altonaer Straße

Gartenwollbiene (Anthidium manicatum)