Geschichte und Entwicklung

Quelle: Lokaler Server
Formate: audio/mp3

Blick über den Rangierbahnhof vom Wasserturm Richtung Norden, 1935

Wasserturm, 1928

Zwischen 1838 und 1871 wurden die Potsdamer Eisenbahn im Westen, die Anhaltinische Eisenbahn im Osten und die Ringbahn gebaut. Die Fernbahnstrecken endeten in fünf Kopfbahnhöfen. Der Güterverkehr wurde über neun Rangierbahnhöfe abgewickelt, darunter der bis 1889 gebaute Rangier- und Werkstättenbahnhof Tempelhof.

Verschneites Schienennetz

Die politischen Entwicklungen nach Kriegsende 1945 bestimmten sein weiteres Schicksal. Ab 1950 waren Gütertransporte der DDR durch die Westsektoren untersagt. Die Reichsbahn stellte den Rangierbetrieb circa 1952 vollständig ein. Über Jahrzehnte konnte sich die Natur hier ungestört entwickeln.

Begehrlichkeiten zur Wiederinbetriebnahme des Geländes durch die Reichsbahn kommen Mitte der 1970er-Jahre auf. Eine Rahmenvereinbarung mit der DDR sah im Gegenzug das Nutzungsrecht des Berliner Senats für Teile des Gleisdreiecks für den Bau der Stadtautobahn (Westtangente) vor.

Die Bürgerinitiativen “Schöneberger Südgelände” und “Westtangente”, Kleingärtner/innen und Speditionsfirmen wehren sich erfolgreich gegen diese Projekte. Gutachten belegen den unersetzbaren ökologischen Wert des Schöneberger Südgeländes. Das Konzept einer Grüntangente wird entwickelt.

Als nach der Wiedervereinigung für Baumaßnahmen im zentralen Bereich Ausgleichsflächen benötigt werden, gelingt es, das Gelände verbindlich zu sichern.

Vorher (1995) - Nachher (2016)

  • Drehscheibe, ca. 1995 und Drehscheibe, restauriert, 2016: Auf zwei Fotografien der Drehscheibe verläuft das Gleis von rechts unten diagonal nach links oben. Am Ende der Drehscheibe, links der drehbaren Gleisbrücke, befindet sich ein Steuerhäuschen. In der Aufnahme von 1995 ist es braun verwittert, im neueren Bild – nach der Restaurierung 2016 – rot angestrichen. Die Schmalseite besteht aus Sprossenfenstern, die 1995 zum Teil fehlen. Drehscheibe und Steuerhäuschen lagern etwas erhöht über einer Grube. Zu beiden Seiten der drehbaren Gleisbrücke sind als Absturzsicherung Geländer angebracht. Im Gegensatz zu 1995 wachsen im Jahr 2016 neben dem Steuerhäuschen und im Bildvordergrund Birken und andere Bäume. Auf dem älteren Foto ragt im Hintergrund das ehemalige Stellwerk am Ablaufberg auf, dieses wird auf dem Bild von 2016 von einem dichten Birkenwald verdeckt.

    Drehscheibe, ca. 1995

  • Drehscheibe, ca. 1995 und Drehscheibe, restauriert, 2016: Auf zwei Fotografien der Drehscheibe verläuft das Gleis von rechts unten diagonal nach links oben. Am Ende der Drehscheibe, links der drehbaren Gleisbrücke, befindet sich ein Steuerhäuschen. In der Aufnahme von 1995 ist es braun verwittert, im neueren Bild – nach der Restaurierung 2016 – rot angestrichen. Die Schmalseite besteht aus Sprossenfenstern, die 1995 zum Teil fehlen. Drehscheibe und Steuerhäuschen lagern etwas erhöht über einer Grube. Zu beiden Seiten der drehbaren Gleisbrücke sind als Absturzsicherung Geländer angebracht. Im Gegensatz zu 1995 wachsen im Jahr 2016 neben dem Steuerhäuschen und im Bildvordergrund Birken und andere Bäume. Auf dem älteren Foto ragt im Hintergrund das ehemalige Stellwerk am Ablaufberg auf, dieses wird auf dem Bild von 2016 von einem dichten Birkenwald verdeckt.

    Drehscheibe restauriert, 2016

  • Zwei Fotos zeigen die Gleisverbindung zur Drehscheibe an der Brückenmeisterei. Am unteren Bildrand befindet sich ein Absperrgeländer, daran ein rechteckiges rotes Schild mit weißer Umrandung, die sogenannte Halttafel. Auf dem Foto von 1995 ist das Schild rostig. Dahinter erstreckt sich ein Gleis mit ebenso rostigen Schienen bis zum Horizont. Parallel dazu, vom linken Bildrand zur Mitte hin verlaufend, zieht sich ein zweites Gleis mit Prellbock. Zwischen den Schwellen wuchert üppiges Grün. Am linken Bildrand steht die alte Brückenmeisterei: ein mehrstöckiges dunkelrotes Backsteingebäude. 1995 sind auf einer Seitentür und an der Fassade Graffiti gesprüht. Auf dem jüngeren Foto wachsen inzwischen Birken und Buchen auf dem Gleis mit Prellbock. Dazwischen stehen Fahrgestelle alter Waggons auf den Schienen. Die sanierte Brückenmeisterei wird fast komplett von Bäumen verdeckt. In das Gleisbett ist ein Weg gebaut, der den ehemaligen Gleisen folgend, schnurgerade in einen Wald führt. Auf Höhe der Brückenmeisterei befindet sich eine alte Befüllungsanlage für Dampflokomotiven, ein sogenannter Wasserkran. Dessen Auslegerrohr ragt über das Gleis bzw. über den heutigen Weg.

    Gleisverbindung zur Drehscheibe an der Brückenmeisterei, ca. 1995

  • Gleisverbindung zur Drehscheibe an der Brückenmeisterei, 2016; Foto: Holger Koppatsch

    Gleisverbindung zur Drehscheibe an der Brückenmeisterei, 2016

Pflanzen erobern das Gleisbett